Muss der Mensch erzogen werden? - Warum?

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Das Thema beginnt ja schon mit der Frage: was ist Erziehen überhaupt? Wenn hier jemand schreibt, die Gesellschaft formt sowieso, dann ist das genau keine Erziehung, sondern Sozialisation. Die ist unvermeidlich. Ansonsten geht es grundsätzlich natürlich ohne Erziehung (gerade wegen der Sozialisation), ob jemand ohne Erziehung dann in der Gesellschaft nicht aneckt, ist eine andere Frage. Ohne Erziehung wird jemand nicht automatisch assozial oder dissozial. Aber mit einer Erziehung im Sinne der Vermittlung gesellschaftlich anerkannter Normen und Werte kann dieses Ziel eines angemessenenen Verhaltens in der Gesellschaft leichter und sicherer erreicht werden. Zum Schluss kann Erziehung dann noch von Bildung abgegrenzt werden, der Vermittlung von Wissen im weiteren Sinne. Das passiert zum Beispiel in der Schule, weswegen Lehrer ja auch Lehrer sind, die Wissen vermitteln, und keine Pädagogen, die erziehen (das vermeiden die meisten dieser Spezies und nennen sich trotzdem Pädagogen, was dann natürlich falsch ist). Die Hauptpädagogen Heranwachsender sind die Eltern, und die müssen das machen, ohne meist gelernt zu haben (hat ihnen auch kaum jemand gezeigt oder angeboten, wo und wie man das lernen kann), wie gute Erziehung funktioniert. So wird Erziehung meist einfach innerhalb von Familien mit immer neuen Abwandlungen von Generation zu Generation weitergereicht. Und manchmal liest jemand was über Erziehung, reflektiert sein Handeln und verbessert diesen Prozess.

Der Mensch muss nicht erzogen werden, er wird es so oder so. Denn egal was für ein Erziehungsstil dahinter steht also von Autoritär bis Laissez faire, durch die Gruppendynamik alleine die in der Gesellschaft, in einem Verband von Menschen ensteht, werden die Rollen von den verschieden Charackteren belegt und schon nimmt Erziehung ihren Lauf. Falls du dich aber gerne auf die Frage Erziehung näher einlassen willst dann schau dir Zeitgenössische Definitionen an zb; Wolfgang Brezinka oder Alice Millers Literatur. Es gibt auch ein Pädagogik Portal wo es interessante Beiträge zu deiner Frage gibt!

Das ist als Arbeitsauftrag tatsächlich sehr dürftig. Den Hinweis mit den Reformpädagogen finde ich schon mal sehr gut und auch den Hinweis mit der Gegenfrage (warum nicht)an das Thema zu gehen. Grundsätzlich möchte ich noch hinzufügen, dass ein Mensch im Gegensatz zu anderen Lebewesen sehr unfertig auf die Welt kommt. Ein Mensch ist als Säugling nicht alleine lebensfähig. Das ist für mich die beste Begründung für Erziehung, denn sobald ein Kontakt mit einem anderen Menschen stattfindet findet lernen statt und lernen ist auch sehr eng an Erziehung gekoppelt. Ich kenne kein Kind das nicht erzogen ist. Auch schlechtes Verhalten ist in gewisser Weise anerzogen, denn die Kinder haben einfach gelernt, dass ihr Verhalten von den Eltern nicht mit Konsequenzen belegt wurde somit haben sie gelernt dieses Verhalten, das andere als schlecht bezeichnen, zu zeigen.

Weil die Frage schon so einseitig formuliert ist, versuch doch mal, "warum nicht?" zu beantworten oder darzulegen, dass es nicht ganz eindeutig zu sagen ist.

dazu setz Dich mal mit den Positionen von Rosseau auseinander, oder mit denen der Antipädagogik von http://de.wikipedia.org/wiki/EkkehardvonBraunm%C3%BChl (nicht zu verwechselnt mit Anitautoritärer Erziehung)-

Weil so ein paar Grundregeln im Leben sehr wichtig sind.. schlimm ist aber.. viel zu viele haben sie nicht gelernt..schade