Muss das Schulsystem in Deutschland revolutioniert/reformiert werden?
Deutschland ist eins der wenigen Länder, das Schüler gleich nach der 4. Klasse in unterschiedliche Schulen schickt. Würde es nicht viel mehr Sinn machen, wenn man die Schüler (bis zur Klasse x) auf eine Gesamtschule schicken würde, um die Entstehung von "Problemschulen" (zumeist bei Haupt- und Mittelschulen) zu vermeiden und den Schülern generell einen besseren Bildungsweg zu ermöglichen ? Vielleicht wird damit auch mehr Begeisterung für das Lernen entstehen und die Schüler erzielen insgesamt bessere schulische Leistungen (Dabei habe ich das finnische Schulsystem als Vorbild im Kopf).
In DE ist es leider häufig noch so, dass das Einkommen und das soziale Milieu der Eltern über den Bildungs- und Karriereweg der Kinder entscheiden. Sollte die Politik vielleicht eher im Bereich Chancen-Gerechtigkeit und Bekämpfung sozialer Ungleichheit ansetzen und die Initiative ergreifen?
Und sollte die Bundesregierung generell mehr in Bildung investieren?
Was ist mit dem Thema Digitalisierung? Alle deutschen Schulen sollten mit Tablets/Laptops, zugänglich für jeden einzelnen Schüler, ausgestattet werden.
Außerdem finde ich, die Schulen sollten generell (schüler-)freundlicher gestaltet werden.
Sollte das Lernen an sich mehr spielerisch gestaltet werden?
Sollten Schüler, die individuelle, besondere Begabungen haben (und nicht unbedingt einen Notendurchschnitt von 1,6 oder besser haben) mehr gefördert werden ?
Zudem bin ich dafür, mehr Vorträge verpflichtend in den Schulalltag einzubauen. Beispielsweise Vorträge mit den Themen: Was ist die menschliche Psyche und wie verändert sie sich im Laufe der Pubertät/ Adoleszenz ? Wieso bin ich überhaupt in der Schule, wofür lerne ich? Mehr Bewusstsein für gewisse (soziale) Geschlechter und marginalisierte Gruppen schaffen. Wie wir alle zusammenarbeiten können um einen friedlichen Schulalltag für jeden herzustellen. Bewusste Ausgrenzung: Die indirekte Form von Mobbing.
Sollte man politisch korrekte Sprache in den Schulen (verpflichtend) einführen und lehren ?
Sollte eine bessere Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern stattfinden, um den Alltag für alle zu vereinfachen?
Sollten Schüler mehr Mitspracherecht haben?
Ich bin der festen Überzeugung, dass Schule/ Bildung ein so wichtiger Bestandteil für eine gute Entwicklung (der Gesellschaft) ist, weswegen ich der Meinung bin, dass in diesem Bereich noch so viel getan werden muss! Unser jetziges Schulsystem ist alt und eingefahren, deswegen muss es aus meiner Sicht ganz klar revolutioniert werden! Darüber denke ich schon länger nach und hab deshalb mal ein paar (unvollständige) Ideen/Ansätze/Fragen/Anregungen niedergeschrieben. Ich würde mich sehr freuen, wenn mir einige von euch ihre Meinung dazu schreiben und eventuell mit mir darüber (im Chat) diskutieren möchten!
LG!
13 Antworten
Ja, wir brauchen eine Reform: ich wünsche mir eine Schule, in die junge Menschen ohne Angst und mit Freude gehen können, mit Lehrern, die die Freude an ihrer wichtigen Aufgabe behalten, eine Schule, in der Schüler zu selbstwertbewussten, frei denkenden, die Meinung eines anderen Menschen respektierenden Persönlichkeiten heranreifen können.
Eine Schule, die jungen Menschen ermutigt, Probleme zu lösen, die sie auf das echte Leben vorbereitet, die ihnen keine Komplexe einredet sondern ermutigt, auch mal Fehler zu machen.
Ich wünsche mir eine Schule ohne Gewalt, Drogen, sexuelle Belästigungen, in der Schüler und Lehrer gerne gemeinsam ihre Zeit verbringen.
Ich wünsche mir eine Schule mit gesundem und leckerem gratis Schul-Essen, ohne das 1. Millionen Eltern immer zu allem ihren Senf dazugeben müssen.
Ich wünsche mir eine neue Form des Unterrichts mit viel mehr Bewegung, intelligentem Onlinelernen und noch vielem mehr.
Ja, ich habe diesem Traum wirklich, weil ich nicht so eine Traum-Schule hatte!
Ich hoffe deshalb sehr, dass es in diesem Land noch mehr Menschen gibt, die einfach mals die Abgeordneten, Minister ihrer Bundesländer persönlich anschreiben, ihnen ihre Ideen auf deren Twitter und facebook-Accounts schreiben und die immer wieder konkret nachhaken, damit nicht es weiterhin in einem der reichsten Länder der Welt Schulkos ohne Klopapier gibt!
In diesem Sinne: vorwärts immer, rückwärts nimmer!
Stephan Giering, DDR-Zeitzeuge
Danke! Bei allem kann ich dir nur zustimmen! Ich finde auch, die Schule sollte mehr Möglichkeiten bieten, für Schüler mehr soziale Kompetenzen zu erwerben und sie "auf das echte Leben vorbereiten".LG
wenn man die Schüler (bis zur Klasse x) auf eine Gesamtschule schicken würde, um die Entstehung von "Problemschulen" (zumeist bei Haupt- und Mittelschulen) zu vermeiden
Auf Kosten der Schüler, die mehr könnten und keine Probleme machen?
Nein, warum?
Es gibt keinen Grund für "künstliche Gleichmacherei". Wenn jemand mehr zu leisten in der Lage ist, dann soll er das auch dürfen. Und nicht zugunsten Schlechterer in seiner Ausbildung ausgebremst werden.
Für das Umfeld sind im frühen Alter erst einmal die Eltern (und deren Erziehung) verantwortlich. Niemand sonst.
Dazu kommt, dass es auch auf der Grundschule schon die „Ordentlichen, lernwilligen“ und die „Chaoten“ (oder wie auch immer Du es nennen willst, nagle mich jetzt nicht auf diese Begriffe fest) gibt. Welcher Gruppe sich das Kind anschliesst liegt wiederum einerseits an seinen individuellen Veranlagungen und andererseits an der Erziehung bzw. dem Einfluss, den die Eltern auf das Kind nehmen.
Die Gesellschaft ist nicht verantwortlich für deren Verfehlungen.
Und Ungerechtigkeit an dieser Stelle kann und sollte man nicht dadurch kompensieren, dass man als Folge Andere unfair behandelt.
Die Menschen müssen wieder lernen, dass es ihre(!) Aufgabe ist, ihren eigenen Kindern den richtigen Weg zu weisen, das ist nicht die Aufgabe Dritter.
Absolut! Nur gibt es schlecht eine Möglichkeit Erziehungsberechtigte in dieser Hinsicht zu bilden. In der Schule wäre das zum Beispiel machbar (natürlich kann dann eventuell nur die nächste Generation davon profitieren).
Auch haben manche Kinder leider nicht das Privileg in einer reichen Familie mit Akademikern aufzuwachsen, die oftmals (nicht immer!) eine gewisse Grundbildung in Sachen Erziehung haben, sodass sich die Kinder gut entwickeln können. Dafür können aber logischerweise die Kinder nichts, deswegen finde ich das ungerecht. Es muss deswegen aus meiner Sicht eine Chancengerechtigkeit hergestellt werden und gleichzeitig am Schulsystem gearbeitet werden!
Auch haben manche Kinder leider nicht das Privileg in einer reichen Familie mit Akademikern aufzuwachsen, die oftmals (nicht immer!) eine gewisse Grundbildung in Sachen Erziehung haben, sodass sich die Kinder gut entwickeln können.
Dem muss ich leider widersprechen.
Es kommt absolut nicht darauf an, dass im Elternhaus "genug Geld" vorhanden ist oder dass die Eltern irgendwelche "Akademiker" sind, damit aus den Kindern ordentliche, ehrliche Menschen werden, die sich Anderen gegenüber vernünftig verhalten und die Chance in der Schule ergreifen.
Eine vernünftiger Erziehung liegt nur an den Eltern, sonst nichts. Und dazu müssen die Eltern selber keinen Titel haben.
Damit ist das Thema für mich aber auch lang genug "durchgekaut", ich habe hier in meiner Antwort meine Meinung dazu gesagt.
Nein! wir brauchen keine reform, wir brauchen die abschaffung des schulsystems! Schule ist dazu da um aus normalen menschen, pflichterfüllende steuerzahler und schafe zu machen! zum bilden braucht es kein extra gebäude mit lehrern die vorgeben was du tun sollst. zum laufen lernen bist du ja auch nie zur schule gegangen. und zum schuhebinden auch nicht! und nach dem letztem schuljahr gehst du auch nicht mehr zur schule aber wenn dich ein bestimmtes thema interessiert lernst du dazu immer etwas. wieso muss es dann etwa zwichen dem 6. und dem 18. lebensjahr anders sein? ich weiß es! weil man uns kontrollieren will. was meinst du denn wozu es hausaufgaben gibt. den lehrern reicht es nicht dich während der schulzeit zu kontrollieren, nein, sie stehlen dir auch noch ein teil deiner kostbaren freizeit! hüs, arbeiten, noten, hausaufgaben... das sind alles blos machtinstrumente! Es tut mir einfach weh, sehen zu müssen, wie es die Schule schafft, die spannendsten Themen auf das Auswendiglernen von ein paar unnützen Trivialfakten, mit denen man höchstens noch in Quizshows punkten kann, zu reduzieren. Und dann wird sich noch darüber beschwert, die Schüler wären "faul" und "wollten nichts lernen". Kein Wunder, wenn sie im Unterricht nur Probleme lösen, die es ohne ihn gar nicht gäbe und ihnen jede Stunde eingeredet wird, sie wären "zu langsam", wenn sie eine Aufgabe nicht in der vorgegebenen Zeit abgeschlossen haben. das grenzt meiner meinung nach an demütigung an. kein wunder also das kinder depressiv werden. totz allem gibt es jedoch immernoch leute die gerne zur schule gehen und auch was daraus gewinnen.
PS: da es warscheinlich zu lang währe und es eh nur von 2 meiner anderen antworten gecopypastet währe hier die links zu den antworten:
https://www.gutefrage.net/frage/wie-viel-sollte-man-zu-hause-fuer-die-schule-lernen#answer-404126330
hier noch ein anderer link:
https://www.gutefrage.net/frage/heutiges-deutsches-schulsystem#answer-395045504
Sehr gute Antwort! Auch wenn ich nicht alle Ausführungen teile und ander Ansätze wählen würde, finde ich ihre Ideen spannend.
Ich hatte 2 beste Freunde in der 4. Klasse. Wir waren unzertrennlich und einfach ein goldenes Trio. Haben uns in den Pausen immer versteckt, zusammen gelacht, blödsinn gemacht einfach alles.
Nach der 4. Kam ich auf ein Gymnasium, eine auf eine Hauptschule und der andere was weiß ich wo.
4 Jahre sind vergangen und jetzt esse ich mein Pausenbrot alleine 😢
Es muss sich definitiv etwas ändern. Wer hat sich diesen Müll überhaupt ausgedacht?
Ja. Es gibt verschiedene Gründe dafür, denn erstmals muss man beachten, dass jeder anders ist und auch anders denkt. Dazu gibt es noch - zig andere, wichtige Punkte. LG
Danke für deine Antwort! Genau, wie schon oben erwähnt, ist das bei weitem nicht alles was am Schulsystem zu kritisieren ist, deshalb eben der Hinweis, dass die Gedanken unvollständig sind ;). LG!
Danke für deine Antwort!... Und ich bin voll bei dir, wenn du sagst dass jeder individuell (und abgestimmt auf eigene Fähigkeiten) gefördert werden muss! Eine Gesamtschule muss ja nicht zwingend heißen, dass das gesamt Leistungs- und Bildungsniveau sinkt. Ich bin nur der Meinung, dass bestimmte (nicht alle) Hauptschüler und Realschüler wesentlich mehr Potenzial hätten, wenn sie in einem anderen Umfeld wären. LG!