Mögt ihr die Winnetou Filme?

7 Antworten

Die Bücher hatte ich nie gelesen, ich hatte mir nur immer mal die Filme angesehen und fand sie soweit ok.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich bin seit meinem 19ten Lebensjahr Purist der literarischen Vorlage. Damals stand mir eine längere Zugfahrt bevor. Ich weiss nicht, was mich dazu trieb, aber ich griff zu „Durch die Wüste“ von Karl May, dem ersten Band der Reiseerzählungen. Auf meiner Zugfahrt sah ich mich nun damit konfrontiert, etwas alternativlos lesen zu müssen, von dem ich nie erwartete, dass es mir gefallen würde…

...aber es gefiel mir sehr. In den kommenden Jahren sollte ich ein Fan werden von Karl May, seinem Humor und all den schrulligen Figuren, die er mir anbot. Edelmenschen wie Winnetou und Marah Durimeh, aber natürlich und vor allem Hadschi Halef Omar, Kapitän Frick Turnerstick, Sir David Lindsay, Tante Droll, Hobble Frank, Sam Hawkens…ich kenne und liebe sie alle.

Natürlich schaute ich dann auch in die Verfilmungen mit Barker und Brice rein. Denn damit werden sie untrennbar verbunden, wenn man Karl May irgendwo erwähnt. Horst Wendlands Interpretationen „nach Motiven von Karl May“ haben definitiv eine Duftmarke gesetzt. Das größte Problem dieser Verfilmungen ist für mich jedoch , dass sie (obwohl aus deutscher Hand) vollkommen amerikanisiert sind und darum dem Vergleich mit den Büchern aus meiner Sicht nicht standhalten. 

Hollywood hatte klare Formeln vorgelebt, wie ein Western zu funktionieren hat und zu erzählen sei. Aber Fakt ist, dass Karl May, als er seine Abenteuer niederschrieb, weder einen Filmwestern vor Augen hatte, geschweige denn dieses Genre aus den Angeln heben wollte. Nein, seine Geschichten spielten nicht einmal größtenteils im wilden Westen, sondern boten auch Schauplätze im Orient, China, Indien, Deutschland, Südamerika…. Jene Wendland-Filme hatten umso mehr mit Hollywood-Western gemein (auch die Verfilmungen der Orient-Abenteuer), und desto weniger aber mit den Erlebnissen und dem Erzählstil der Bücher Mays zu tun. „Nach Motiven“ ist jedenfalls kein Attribut, dass meiner Meinung nach für eine adäquate Literaturverfilmung spricht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Völlig unrealistisch. Ich denke nur an die Banditen, die sich in einem Haus verschanzt hatten, worauf Shatterhand und Konsorten in der Nacht heimlich ein Gleis dorthin verlegt hatten und tags darauf eine Lok hindurch fahren ließen. Von den Gleisbauarbeiten hatten die Banditen natürlich nichts mitbekommen. Totaler Quatsch. Und die Bücher? Kara Bin Nemsi: "Ich bin Deutscher und daher zehnmal mehr wert als jeder von euch." Noch Fragen?

Ich kann mich zwar nicht als übermäßigen Winnetou-Fan bezeichnen, schätze aber generell einen Großteil von Karl Mays Werken. Mit den Filmen kann ich wenig anfangen, die taugen eher zu Karnevalszwecken.

Tausend mal gesehen auch damals im Kino, und wenn sie wieder im Fernsehen laufen muss meine Frau sie einfach nochmal schauen. Und jedes mal kommt die Frage meiner Frau wer denn heute noch von den Darstellern lebt und es werden jedesmal weniger. Ich glaube Uschi Glas ist die letzte im Moment.