Möchte ich eine Frau sein?
Hey, ja die frage ist etwas seltsam aber diese gedanken habe ich jetzt circa seit einem jahr.
Ich bin männlich und 18 Jahre alt und habe mich noch nie im falschen Körper gefühlt oder sonst irgendwas aber seit dem ich mir lange Haare wachsen lasse und ab und zu etwas weiblich aussehe verhalte ich mich manchmal auch ein wenig wie eine Frau.
Ganz schlimm ist auch wenn ich mit meinem besten Freund unterwegs bin, er ist halt größer als ich und breiter. Ich bin dieser typische kleine kampfzwerg, jedenfalls fühle ich mich bei ihm wie seine kleine Freundin die er beschützen würde.
Ich habe allerdings keinerlei Gefühle für ihn.
Meine Interessen sind auch eher in Richtung beider Geschlechter also mir war es eigentlich schon immer egal was ich trage und ob etwas nicht "männlich" ist.
Das ganze beschäftigt mich wirklich sehr
9 Antworten
Hallo SaschaR52166,
lass uns zwischen einer geschlechtlichen Identifikation und einer Neigung gegenüber bestimmten Identifikationen differenzieren - und zunächst die Identifikation betrachten. Lass uns parallel dazu auf eine mögliche Dimension einer anderen Identifkation als der eigenen schauen.
Mit dem eher weiblichen Aussehen, was auch lange Haare einschließt, könnte es sein, dass Du eine sehr ausgeprägte weibliche Dimension hast. Wo Du Dich nicht "im falschen Körper fühlst", mag das auf Deine Identifikation als Mann hinweisen.
Auch wo Dein bester Freund eher etwas größer und breiter anmutet, mag das wieder in eine ausgeprägte weibliche Dimension fallen, die in dem Fokus umso mehr Ausdruck finden mag.
Eine Neigung ist uns - nach meiner Auffassung - zunächst gegeben. Sie kann sich unter Umständen im Laufe des Lebens verändern. Die Neigung verhilft uns zu mehr und größerer Nähe den geneigen Menschen gegenüber.
Wo Du für Deinen besten Freund "keine Gefühle" hast, mag das darauf hindeuten, dass sich da auch nicht viel mehr Nähe entwickelt als es die weibliche Dimension könnte. Das mag dafür sprechen, dass Du Männern gegenüber nicht geneigt bist.
Wenn Du sagst, dass Deine Interessen eher zu beiden Identifikationen gehen, sehe ich noch keinen Ansatz für eine mögliche Neigung gegenüber Männern - zumal, wo Du in der Folge von eher nicht männlicher Kleidung sprichst, was wieder auf die weibliche Dimension hindeutet.
Beobachte das alles weiterhin und nimm alles so, wie es ist, denn es ist so, wie Du bist. Wird diese Dimension jetzt zunehmend prominenter - z.B. wenn der weibliche Ausdruck in Mode und Style immer deutlicher wird, könnte soviel Fokus zur Weiblichkeit und damit auch zu einer eigenen Weiblichkeit entstehen, dass Du vielleicht auch Frau sein könntest.
Da versetze Dich einmal in die Situation hinein, als wenn Du Frau wärst, höre und fühle mal in Dich hinein. Es ist durchaus möglich, dass Du Dich mal als Mann und mal als Frau identifizierst - aus der Dimension dann mehr würde.
Deine Neigung würde erhalten bleiben - aber fühle auch da, ob sich im Zuge einer solchen weiteren Identifkation auch die Neigung erweitern würde.
Lass Dich von all dem nicht verwirren, denn wir müssen uns nicht eindeutig identifizieren und auch nicht eindeutig geneigt sein. Es gibt noch gesellschaftliche Paradigmen, die das fordern würden - doch kommt in der heutigen Zeit, wo wir über Identifikationen, Dimension und jegliche Neigungen sprechen, diese auch beobachten, ein Moment, wo wir uns von den Paradigmen emanzipieren dürfen.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Das kann vieles sein. Vielleicht bist du ja auch gar nich binär sondern enfach nur DU? Press dich bitte nicht in Schubladen. wenn du dich weiblich fühlst dan schau doch das du diese Seite einfach mal ausleben kannst. Sei es vom Verhalten oder auch äußerlich.
Schau doch mal bei travesta.de vorbei. Da findest du Menschen die ihre weibliche Seite gefunden haben und auch ausleben. Vielleicht kannst du da Hilfe, Rat und Tips finden.
Du scheinst dir sehr viele, fast schon zu viele Gedanken zu machen. Ich bersuche trotzdem, dir zu helfen.
[...] und habe mich noch nie im falschen Körper gefühlt.
Damit kann man schonmal ausschließen, dass du trans bist. Mit anderen Worten: nein, dann möchtest du keine Frau sein.
[...] verhalte ich mich auch manchmal wie eine Frau.
Also stereotypisch weiblich? Wie definierst du das denn genau? Ein wenig Kontext wäre hier hilfreich.
[...] er ist halt größer als ich und breiter.
Und das ist was schlimmes? Er kann doch größer sein, du sagst ja selbst, dass du nicht unbedingt größer oder breiter sein willst. Sei doch einfach so, wie du bist. Du solltest dich nicht mit anderen vergleichen.
Ich habe allerdings keinerlei Gefühle für ihn.
Das behauptet ja auch niemand. Abgesehen davon hat das doch überhaupt nichts damit zu tun, wie du dich fühlst.
Meine Interessen sind auch eher in Richtung beider Geschlechter [...]
Welcher Geschlechter? Es gibt weitaus mehr als zwei. Wenn du weiblich und männlich meinst, gehst du vermutlich nur von Stereotypen aus. Aber wer bestimmt denn, was männlich und was weiblich ist? Solche Einordnungen sind nicht nötig.
Fazit: ich denke nicht, dass du eine Frau sein möchtest. Du scheinst dich mit deiner Männlichkeit einfach wohl zu fühlen, und bist nicht "fragil" was das betrifft. Du scheinst selbstbewusst genug zu sein, aus der stereotypisch männlichen Geschlechterrolle auszubrechen. Das ist etwas positives, oder nicht? Wichtig ist, dass du dich wohl fühlst, und das scheint ja der Fall zu sein.
Mach dir nicht so viele Gedanken. Du möchtest garantiert keine Frau sein, sondern fühlst dich einfach wohl in deiner Haut und hast keine fragile Männlichkeit, wie andere Vertreter deines Geschlechts.
LG
Ich denke, du bist als Mann ganz gut aufgehoben. Wenn du ein kleiner, drahtiger Typ bist und nicht gerade ein Giftzwerg, kannst bestimmt auch du eine geeignete Partnerin finden. eine, die kleiner ist als du oder größer.
Kommt beides vor und kann beides wunderbar funktionieren.
Ich schrieb: "ich denke..."
Wo hier die Bedrängnis oder gar die Nötigung liegen soll, weißt wohl nur du.
Vielleicht aber sehnst du dich auch nur nach Nähe & halt dieses Gefühl der Geborgenheit
und das spürst du seit deiner Veränderung…
also ich würde nicht zu viel darauf vertrauen sondern genauer erforschen warum es so ist
Bei mir geht was Ähnliches vor sich, ich frage mich immer mehr ob ich aufhören muss ich zu sein um endlich mal gemacht zu werden
wieso drängst du die person jetzt dazu, dass zutun, was DU für richtig hältst?