Metallpulver aus Oxalaten?
Ich bin auf YouTube über einen Schulversuch zu pyrophorem Eisen gestoßen, das durch Zersetzung von Eisenoxalat im Labormaßstab erzeugt werden kann.
Soweit ich es verstanden habe entsteht das elementare Eisen dabei nur aufgrund einer Disproportionierung nach der Zersetzung.
Ich war neugierig, ob dieser Pfad auch mit anderen Alltagsmetallen (Aluminium, Kupfer, ...) funktioniert, konnte jedoch schon zum Alu nichts dazu finden. Liegt es daran, dass bei Aluminium keine Disproportionierung ablaufen würde (weil Al neben Al2O3 keine Oxide mit höherem Al-Anteil bildet?) oder bildet sich erst kar kein Aluminiumoxalat?
Und wie sieht das mit anderen Metallen aus, gibt es ähnliche Pfade um andere Metallpulver im Labormaßstab darzustellen?
Disclaimer: Ich hab nicht vor mir irgendwas zu mischen, ich bin schlichtweg neugierig. Daher bitte auch keine Anleitungen als Antwort posten, die andere Leser zum fahrlässigen Umsetzen motivieren könnten.
2 Antworten
Die Zersetzung von Eisenoxalat ist eine Redoxreaktion. Eisen wird reduziert, das Oxalat zu Kohlendioxid oxidiert. Bei Aluminium geht das nicht, bei Magnesium ebenfalls nicht. Diese Metalle reagieren mit Kohlendioxid zu Metalloxid und Kohlenstoff.
Die Zersetzung von Eisenoxalat ist keine Disproportionierung, sondern eine normale Redoxreaktion.
Reduktion: Fe²⁺ + 2 e⁻ -> Fe
Oxidation: (COO)₂²⁻ -> 2 CO₂ + 2 e⁻
Das funktioniert, weil Eisen nur mäßig unedel ist und das Kohlendioxid entfleucht, was das Einstellen eines Gleichgewichts verhindert.
Mit Kupferoxalat funktioniert das vielleicht auch, ich finde auf die Schnelle nichts.
Aluminiumoxalat zersetzt sich vermutlich zu Aluminiumoxid.
Das Eisen ist ürigens (nur) deswegen pyrophor, weil es fein verteilt eine große Oberfläche=Reaktionsfläche hat. Das hat nichts mit einer speziellen chemischen Reaktion zu tun, es ist einfach eine schnelle Oxidation des Eisens durch den Luftsauerstoff.