Meine mutter trinkt und ich fühle mich machtlos, wie soll ich vorgehen?
Ich bin 23 jahre alt und hab gestern mit meiner Mutter telefoniert und an ihrer Sprache bemerkt, dass sie betrunken war. Ich wohne seit 4 jahren mit meinem Freund zusammen und ich glaube nicht, dass meine Mutter einsam war in der zeit. Aber letztes jahr hat sie ihren Partner nach 3 jahren Beziehung, an einem Herzinfarkt verloren und 3 monate später ihren geliebten Vater um den sie sich fast täglich gekümmert hat, ihr leben lang(ihre Mutter bzw meine Pma ist schon vor meiner geburt verstorben, deshalb hatte sie ein extrem enges verhältnis zu meinem Opa, dessen tot ich mittlerweile erst realisiere). Sie ist sehr gut damit umgegangen, hat mit weight watchers angefangen und ist täglich schwimmen gegangen aber durch Corona ist sie jetzt gezwungen alleine bei sich im Wohnwagen zu bleiben. Daher habe ich angst dass ihr Alkoholkonsum dementsprechend doller wird. Vor dem schlafen gehen Wein oder Sekt zu trinken macht sie schon seit ich ein kleines kind bin, sie ist alleinerziehend gewesen und meinem vater habe ich nie kennengelernt. Ich habe eine grosse deutsche Familie und war deshalb niemals alleine, aber die Tetrapacks wein unter dem Wohnzimmertisch am abend waren immer standart. Als kleines Kind habe ich die immer in den Müll geschmissen, wenn ich das bemerkt habe, das hat sie trotzdem nicht davon abgehalten damit weiterzumachen. Sie hat mich nie geschlagen aber oft Selbstgespräche geführt die ich heimlich als Kind mitgehört habe, wenn ich eig schlafen sollte und das geredete war nur geläster über meine Ersatzoma (Schwester meiner früh verstorbenen richtigen Oma) oder mich oder anderes.
Darüber habe ich noch nie mit jemandem geredet, weil ich mir einrede, dass es schon nicht so schlimm ist und ich ihr nichts vorzuschreiben habe.
Ich habe Schuldgefühle, weil ich nicht weiss was ich tun soll oder wie damit umzugehen ist.
11 Antworten
'Hi, ich kann Deine Sorgen nachvollziehen. Ich bin selber Alkohohliker.
Aber ich bin nicht dauerbetrunken. Ich werde zum Glück immer friedlicher, wenn ich getrunken habe.
Du kannst nichts machen.
Ich habe indirekt Hilfe bekomen. Krankenhaus 3 Monate. Da gibt es nicht diesen verfluchten Alk. Nach 3 Tagen hat man auch keie Entzugserscheiungen mehr.. Zitternde Hände. Und man bekommt Hunger ohne Ende. Sonst hat der Alkohol das gemacht.
Du kannst nicht viel machen und ich kann mir Deine Sorgen vorstellen.
Durch den Alkohol habe ich alles verloren. Arbeit , Kind, Frau.
Versuche mal im Internet etwas zu finden. Frage den Hausarzt. Sie kennen sich aus.
https://www.kenn-dein-limit.de/alkohol/schaedlicher-konsum/beratung-und-unterstuetzung/
Deine Mom soll es nur wollen.
Du kannst nicht helfen. Du gehst selber nur kaputt dabei.
https://www.beratung.help/a/hilfe-fuer-angehoerige-von-alkoholikern
Mario
Tut mir wirklich leid, dass der alkohol dir soviel kaputt gemacht hat aber es ist schön zu hören, dass du das auch so siehst.
Ich glaube meine mutter denkt sie wäre es nicht weil sie ja arbeiten geht und nur abends zum alkohol greift um ihre innere Trauer zu bekämpfen.
Aber man macht sich damit kaputt. Wie wärst du denn gerne drauf angesprochen worden ? Wie soll ich bei ihr mit dem thema anfangen ?
Danke dir für deine Antwort !!!
Guten Morgen,
Versuch mit deiner Mutter sachlich über ihren Alkoholkonsum oder schon Missbrauch zu sprechen, ihr seid beide erwachsene Menschen. Finde heraus wie viel sie wirklich trinkt. Ich bin selbst trockene Alkoholikern und vielleicht trinkt deine Mutter mehr als du mitbekommst. Biete ihr Hilfestellung an. Es gibt tolle Suchtberatungsstellen z.b. von Caritas. Auch wenn sie heftige Schicksalsschläge erlebt hat, Sucht ist keine Lösung und das erlebte keine Rechtfertigung. Mein Leben musste erst komplett den Bach runter gehen bis ich das endlich richtig verstanden habe. Alkoholsucht ist mit die schlimmste von allen und ohne Hilfe so gut wie nicht zu bewältigen. Oft schämen sich die betroffenen und die coabhangigen (also du) dafür. Absolut der falsche Weg, Alkohol zerstört schneller als man denkt. Die beste Entscheidung war unter ärztlicher Aufsicht zu Entgiften (ganz wichtig, kalter Entzug ist gefährlich und kann tödlich ausgehen) und anschließend eine Langzeittherapie. Meine neue Lebensqualität möchte ich nicht mehr missen und danke meinem Partner der dafür verantwortlich war, das ich die Tortur auf mich genommen habe. Natürlich wollte ich ihn dafür dass er mich so bloss gestellt hat umbringen. Aus freien Stücken hätte ich es nie angegangen.
Danke für diese offene Antwort von dir. Es hilft mir grade unglaublich auch mal von jemandem zu hören, der selbst betroffen war.
Ich verstehe nämlich, dass ich diese Sucht selbst nicht verstehen kann.
Wenn ich sie drauf anspreche wird sie sagen, dass sie kein Problem hat und es ja nur Wein ist.
Aber ich verstehe dank dir grade auch, dass es darum geht, dass sie weiss, dass ich mir sorgen mache. Ich weiss grade nur nicht ob zu Coronazeiten, eine Einweisung möglich wäre und wie ich sie dazu bekommen soll sowas zu machen, weil sie ihr problem ja offensichtlich nicht selbst erkennt :(
wende dich (auch anonym) an eine suchtberatung!
die kennen die probleme von anghörige?
aber es gibt auch selbsthilfeguppen die erfahrung kraft und hoffung darüber teilen?
zb:
Es gibt Beratungsstellen wo du dir Hilfe holen kannst. Die sind auch zuständig für Angehörige von Alkoholikern. Informiere dich, wo es sowas in deiner Nähe gibt. Oft bieten kirchliche Einrichtungen auch sowas an.
Hallo!
Robi hat dir schon den link zur Seite von Al-Anon gesendet. Zur Zeit können keine Meetings vor Ort stattfinden. Du kannst aber mit einer anonymen Mailadresse an online Treffen von Angehörigen und Freunden von alkoholkranken Menschen teilnehmen.
https://www.al-anon-online.de/homepage/index.php/online.html