Meine Mutter glaubt mir nicht,dass ich krank bin, was soll ich tun?

9 Antworten

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Du schreibst, dass ein Gespräch mit Deiner Mutter nicht den erwünschten Erfolg hast. Das war, als ich noch jugendlich war, bei meiner Mutter genauso. Wenn ich etwas gesagt habe, ist das stumpf an ihr abgeprallt.

Irgendwann habe ich dann angefangen, die Dinge, welche mich besonders belastet haben, einfach in einem Brief an meine Mutter aufzuschreiben. Es hat mich zwar einige Überwindung gekostet, aber es hat funktioniert. Ein geschriebenes Wort kann man nicht mal eben schnell vergessen, denn es ist real und nicht nach zwei Minuten wieder vergangen. Man hat etwas handfestes in der Hand und noch besser ... es quatscht einem niemand dazwischen.

Ich kann Dir daher nur raten, Deiner Mutter in einem Brief zu schreiben, was Dich bedrückt. Dabei solltest Du aber einige Dinge berücksichtigen. Werde auf keinen Fall bestimmend oder beleidigend. Mache Deiner Mutter keine Vorwürfe, sondern schreibe schlicht und einfach auf, dass Du sie liebst, aber Dir inzwischen nicht mehr anders zu helfen weißt, weil Du das Gefühl hast, dass sie Dich in Bezug auf Deine Beschwerden nicht ernst nimmt. Wenn Du beleidigend wirst oder ihr Vorwürfe machst, dann erreichst Du nur das Gegenteil von dem, was Du möchtest. Du möchtest aber ja lediglich erreichen, dass sich Deine Mutter mal Gedanken darüber macht, ob ihr Verhalten so richtig ist.

Wie gesagt ... bei meiner Mutter hat das sehr gut funktioniert, aber auch nur, wenn man es mit dem Briefeschreiben nicht übertreibt. Ich habe vielleicht so alle zwei Jahre mal einen Brief geschrieben, wenn es gar nicht mehr anders ging.

Hilft alles nichts, dann wende Dich entweder an einen Vertrauenslehrer oder an einen Erwachsenen aus Deiner Verwandtschaft (am besten wäre eine Schwester Deiner Mutter, weil da die Verbindung meistens am innigsten ist und die Wahrscheinlichkeit am größten, dass sie wirklich auf ihre Schwester hört). Im allergrößten Notfall kannst Du Dich auch an das Jugendamt wenden, damit diese mal mit Deiner Mutter sprechen und ihr Hilfe anbieten ... aber das sollte wie gesagt wirklich erst der allerletzte Schritt sein, weil es auch einen großen Vertrauensbruch zu Deiner Mutter bedeuten würde.

Wenn Du ansonsten Probleme hast, kannst Du Dich auch hierhin wenden:

https://www.nummergegenkummer.de/cms/website.php

Da kannst Du entweder anrufen oder eine Mail schicken. Sie versuchen dann, Dir zu helfen.

Bitte habe auch ein klein wenig Verständnis für Deine Mutter. Psychische Probleme kann man nicht sehen und leider ist es häufig so, dass die Menschen, die uns Nahe stehen, als letztes bemerken, dass es uns nicht gut geht. Woran das jetzt liegt, kann ich auch nicht erklären, aber häufig kann man sich fremden Personen viel besser anvertrauen als den Menschen, mit denen man tagtäglich zusammen ist.

Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem Weg.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 5 med. Ausbildungen und 4 Semester Medizin, eig. Erfahrung
Sternenmami  02.06.2016, 11:59

Du schreibst unter einer anderen Antwort, dass Du schon bei drei Therapeuten warst, aber Dir keiner helfen konnte. Hierzu jetzt eine Frage ... "Bist Du überhaupt dazu bereit, Dir auch helfen zu lassen oder blockst Du beim Therapeuten total ab?"

Wenn eine Psychotherapie wirklich helfen soll, dann muss man auch zu 100% mit dem Therapeuten zusammen arbeiten. Er kann Dir nur dann helfen, wenn Du dazu bereit bist, diese Hilfe auch anzunehmen. Ist bei Dir aber eine Blockade und bist Du nicht absolut ehrlich zu Deinem Therapeuten, dann steht immer etwas zwischen Euch und der Therapeut kann Dir nicht helfen.

Übrigens muss man manchmal wirklich erst mal einen Therapeuten suchen, der für einen geeignet ist. Als ich damals eine Psychotherapie benötigt habe, weil ich mit meiner schweren Erkrankung nicht zurecht kam, war es auch erst der dritte Therapeut, bei dem ich das Gefühl hatte, ihm vertrauen zu können. Bei den ersten beiden Therapeuten hatte ich sofort das Gefühl, ihnen nicht all meine Sorgen und Ängste anvertrauen zu können und deshalb habe ich einfach so lange weiter gesucht, bis ich den für mich richtigen Psychotherapeuten gefunden hatte. Die Krankenkasse zahlt diese sogenannten Kennenlerngespräche übrigens problemlos. Pro Therapeut sind 5-6 Termine möglich, bevor wirklich ein Therapieantrag gestellt werden muss.

Vielleicht war bei den drei Therapeuten, bei denen Du warst, schlicht und einfach noch nicht der richtige Therapeut dabei und Du musst weiter suchen.

Frage doch beim nächsten Arztbesuch auch mal Deinen Arzt, ob nicht vielleicht auch ein mehrwöchiger stationärer Aufenthalt die erwünschte Besserung bringen könnte.

Alles Gute

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knuddlmaus1 
Fragesteller
 02.06.2016, 14:41

Erstmal Danke für deine ganze Fürsorge :) Also das mit den Therapeuten, ich glaub eigentlich nicht, dass uch sie brauche, denn seitdem ich keinen mehr habe gehts mir viel besser. Und ich glaube das mit den Brief ist eine sehr gute Idee, ich glaube ich setze mich bald daran einen zu schreiben. Nochmal Danke du hast mir sehr geholfe C:

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Sternenmami  02.06.2016, 16:55
@knuddlmaus1

Wenn man sich nicht mit seinen Problemen beschäftigt, hat man natürlich kurzzeitig das Gefühl, dass es einem besser geht. Das ist völlig verständlich. Langfristig gesehen sollte man Probleme aber immer aufarbeiten, damit sie nicht ständig irgendwo in einem schlummern und in schwachen Momenten ständig wieder hochkommen.

Daher kann es durchaus sein, dass es Dir jetzt, wo Du keine Psychotherapie mehr hast, momentan besser geht. Die Frage ist nur, ob das auch langfristig gesehen so bleibt. Verdrängung löst nämlich keine Probleme.

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Hast Du Zugriff auf Deine Gesundheitskarte (oder wie das heute heißt, früher: Krankenkarte)? Geh statt zur Schule zum Arzt und lass Dich krank schreiben!

Woher weißt Du, dass Du Depressionen hast? Bist Du in Behandlung? Wenn nein, sorg dafür, dass Du eine Behandlung bekommst! Depressionen sind nicht etwas, das man auf der halben A...-backe absitzt, eine Depression ist lebensgefährlich.

Wenn Du in Behandlung bist, sprich das Thema an! Es spielt auch tatsächlich eine Rolle für Deine psychische Gesundheit: Deine Gesundheit steht auf dem Spiel. Du fühlst Dich nicht ernst genommen. Du fühlst Dich als Lügner und Simulator angeprangert. Du hast das Gefühl, dass Du und Deine Gesundheit Deiner Mutter nicht wichtig genug sind.

knuddlmaus1 
Fragesteller
 02.06.2016, 08:02

Das Problem ist, ich wohne in einem Dorf und hier kann ich in der Nähe nicht zu einen Arzt gehen. Und ich war schon bei 3 Therapeuten aber keiner von denen konnte mir helfen. Es ist schon besser geworden, aber es ist hald nicht wirklich weg.

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BiggerMama  02.06.2016, 08:14
@knuddlmaus1

Ist in der Nähe der Schule kein Arzt? Ist dieSchule in Eurem Dorf?

Ihr müsst einen Schulpsychologen haben. Kann sein, dass der nicht immer erreichbar/ da ist, aber Du kannst Dich bei der Schulsekretärin nach den Sprechzeiten erkundigen.

Das hilft Dir wahrscheinlich nicht mehr bei der augenblicklichen Erkrankung, aber kann Dir (hoffentlich dauerhaft) bei zukünftigen Erkrankungen weiterhelfen.

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Schließe mich da den anderen an.

Rede mit ihr. Auch wenn es erst mal aussichtslos scheintund üÜberwindung kostet. Reden ist eine super Art Probleme zu lösen. Sag ihr so etwas wie: "Wie du bereits gemerkt haben solltest geht es mir sehr schlecht und ich habe das Gefühl du nimmst mich nicht ernst damit. Du glaubst mir nicht das es mir wirklich schlecht geht und schickst mich deshalb zur schule. Das macht mich sehr traurig. Mir liegt an einem guten Verhältnis zu dir, weil ich dich wirklich liebe Mama. Das kann aber nur so bleiben wenn wir uns vertrauen und zwar gegenseitig."

Dann könntest du auch mal nachfragen warum sie dir nicht glaubt. Also ob du sie jemals in Sachen Krankheit belogen hättest. Wichtig ist für das ganze das du das nicht machst wenn es dir schlecht geht wie jetzt oder so sondern wenn du nach einem Schultag mit ihr ganz gemütlich am Abendbrot essen bist oder so. 

Darf ich fragen was dein Vater dazu sagt? Oder sind deine Eltern getrennt? 

Yannie3  02.06.2016, 07:51

Was Harst du eigentlich? 

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knuddlmaus1 
Fragesteller
 02.06.2016, 07:52

Also meine Eltern sind nicht getrennt, jedoch ist mein Vater nie daheim. Ich glaube das mit dem Reden wird nicht richtig funktionieren, da ich es schon oft versucht habe. Aber ich propiers trotzdem, danke :)

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Wahrscheinlich fehlst du einfach zu oft und deine Mutter macht sich Sorgen um deine Zukunft.

Was hat denn der Arzt gesagt, wodurch die Schmerzen entstehen. Der muss ja eine Diagnose gestellt haben. Wirst du entsprechend behandelt?

Was die Depressionen angeht, so können die natürlich auch behandelt werden. Wobei ich immer wieder feststelle, das viele Jugendliche leider bei jeder kleinen Stimmungsschwankung (in der Pubertät normal) glauben, es sei eine Depression und sich da sehr reinsteigern.

knuddlmaus1 
Fragesteller
 02.06.2016, 07:50

Nein ich fehle nicht oft. Ich habe bis jetzt höchstens 3 Fehltage. Die Schmerzen sind meist Kopf- oder Rückenschmerzen und der Arzt meinte, durch meine Depressionen können Kopfschmerzen sehr schnell kommen und dass es stressbedingte Kopfschmerzen sind. Und ich bekomme jedesmal Tabletten. Also meine Depressionen sind Depressionen, ich habe kich da nicht reingesteigert. Selbstmord war auch oft die Rede. Und das geht schon seit ca. 1/2 Jahr so.

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