Mein Vater gibt sein ganzes Geld aus?

7 Antworten

Dein Vater ist offensichtlich spielsüchtig. Es bringt also gar nichts, wenn du ihm am Ende des Monats immer wieder aushilfst.

Was er braucht ist eine Therapie. Aber das muss er selbst erkennen. Du kannst ihn nicht dazu überreden und schon gar nicht hinein zwingen. Er muss selbst sehen, dass er ein Suchtproblem hat.

Also solltest du dich nicht wie ein Co-Abhängiger verhalten, sondern ihm unmissverständlich klar machen, dass er von dir in Zukunft kein Geld mehr bekommen wird.

Zudem solltest du dich mit dem Thema Spielsucht auseinander setzen:

https://www.mdr.de/brisant/ratgeber/spielsucht-hilfe-therapie-104.html

https://www.automatisch-verloren.de/de/gluecksspielsucht/verlauf-einer-spielsucht.html

Wie bei Alkoholikern gibt es auch Beratungsstellen die auch für Angehörige sind. Du wirst schnell merken, dass man den Gedanken "er hat ja auch viel für uns getan" und " er ist spielsüchtig" nicht im Zusammenhang sehen sollte.

Denn im Grunde förderst du mit deinen Geldzuwendungen seine Sucht. Eine Verhaltensänderung oder gar ein Eingestehen seiner Sucht bleibt damit aus. Du tust ihm also gar keinen Gefallen!

Nein kannst und musst du sagen! Nicht nur um dich selbst zu schützen, sondern vor allem für ihn! Das hat auch nichts damit zu tun, dass du dich moralisch verpflichtet fühlst. Du schadest ihm mit deinem Verhalten zusätzlich. Denn warum sollte er sich dem Problem stellen, wenn Andere es auch unter den Teppich kehren?!

Suchtkranke müssen aber erkennen, dass sie ein Problem haben und sie müssen es selbst wollen, dass man ihnen hilft. Nur wirkliche Hilfe kann es eben auch nur von Spezialisten geben. Du kannst ihn max. unterstützen, indem du mit ihm zu einer Beratungsstelle gehst, ihm Mut machst durchzuhalten, ihm das Gefühl gibst, dass du dennoch hinter ihm stehst etc. Aber NIEMALS sollte ein Süchtiger mit seinem Suchtmittel unterstützt werden. Einem Alkoholiker würdest du ja auch kaum den Schnaps in die Hand drücken...

Es wird ein schwerer Weg. Für dich, für deinen Vater... Und vielleicht, sollte er eine entsprechende Therapie machen, wird er auch rückfällig. Umso wichtiger, dass er weiß, dass du ihn in seiner Sucht nicht unterstützen wirst. Du kannst auch vorab einen Kompromiss mit ihm suchen: er gibt dir am Anfang des Monats Geld, so dass er nie in eine prekäre Lage diesbezüglich kommt.

https://www.spiegel.de/panorama/spielsucht-ein-betroffener-erzaehlt-a-1137456.html

https://www.check-dein-spiel.de/hilfe-fuer-spieler/telefon-beratung/

Sei dir darüber im Karen, dass er die Sucht verleugnen oder herunter spielen wird. Ein Süchtiger der das Problem erkannt hat, würde das Problem angehen.

Aber du musst bestimmt bleiben! Nur so kannst du ihm wirklich helfen.

Doch. Du kannst Nein sagen. Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, gerade weil es dein Vater ist, musst du sogar nein sagen.

Er ist in einer Sucht gefangen und solange er einen Rettungsschirm hat (in Form deiner Hilfe), wird sich nichts ändern, er hat viel zu wenig Leidensdruck. Er zerstört gerade nicht nur sich selbst, sondern auch dein Leben. Willst Du ihm helfen sage nein.

Ich sag es Mal knallhart, im Moment bist Du ein Coabhängiger.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

red mal mit ihm, wie er sich das vorstellt mit seiner Spielsucht.

evtl Einsamkeit und Sinnkrise spielen möglicher Weise auch eine Rolle.

andererseits: wenn jemand die Fähigkeit zum Umgang mit Geld verliert, kann das mitunter auch ein Anzeichen von Demenz sein.

gib ihm kein Geld mehr.

Er muss es lernen, dass sein Verhalten unangenehme Folgen hat.

Gib ihm lieber die Kontaktdaten einer Suchtberatung

eine schwierige Situation.

Dankbarkeit ist wichtig, aber in diesem Fall wären Lebensmittel besser angebracht als Geld. Er braucht eine Suchtberatung, die er allerdings nur suchen wird, wenn er sich als Suchtkrank erkennt. Bis dahin wird er so weiter machen, wie bisher.