Mein Sohn(16) verschließt sich und ich komm nicht an ihn ran

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Hallo! Ich finde die Idee, mit "Ich-Botschaften" an deinen Sohn heranzutreten, gut. Sag ihm, wie es DIR geht, was für Gedanken dir durch den Kopf gehen, was du fühlst, was deine Ängste sind usw. Und zwar, OHNE ihn dann direkt zu fragen, ob er kifft. Einfach in den Raum stellen, wie es DIR geht. Ohne die Erwartung, dass er sich in dem Moment direkt dazu äußern soll - auch wenn das die mütterliche Geduld durchaus auf eine Probe stellen kann. Nur wenn er deine Sorgen kennt und versteht, wird er darauf eingehen können. Vielleicht schon direkt in diesem Moment, vielleicht auch erst später. Wenn er sich in dem Moment nicht direkt äußert, bedeutet das nicht unbedingt was! Hab Geduld!

Erzähl ihm ruhig, dass es dich beschäftigt, was mit ihm los ist, auch, dass du dich manchmal schon gefragt hast, ob er kifft, eben weil er diese glasigen Augen etc hat. Dass dir dieser Gedanke Angst macht, weil du dich da nicht so auskennst, und nicht weißt, wohin das führen könnte. Dass du dich fragst, was sonst mit ihm los sein könnte.

Wichtig ist, dass du ihm seine Freiheit lässt. Ihm das erzählst, ohne gleich Unterstellungen zu machen - das würde eher dazu führen, dass er sich noch mehr verschließt.

Mach ihm klar, dass du Verständnis dafür hast, dass er dir nicht mehr alles erzählt und dass das okay so ist - aber HAB dann auch Verständnis und Vertrauen.

In dem Alter ist es natürlich auch normal, seinen Eltern nicht alles zu erzählen, egal wie gut das Vertrauensverhältnis ist. Auch dafür muss man natürlich Verständnis haben. Vielleicht hat er andere Probleme, über die er mit dir - obwohl du seine Mutter bist und du ihm wichtig bist - nicht gerne sprechen möchte.

Ihm sollte klar werden, dass er sich mit allem an dich wenden kann, auch ohne, dass du direkt kontrollierst, hinterfragst - dass man mit dir sprechen kann.

Manchmal ist es auch eine Angst von Jugendlichen, sich ihren Eltern gegenüber zu öffnen, dass sie denken, sie müssten dann ALLES erzählen. Wenn es okay ist, den Eltern zu sagen, dass es einem gerade nicht so gut geht, man aber gerade nicht darüber reden mächte - und das akzeptiert wird - das kann eine große Hilfe für das Vertrauen sein.

Ja, das war jetzt ziemlich lang und etwas durcheinander, habs jetzt einfach mal so aufgeschrieben, wie es mir in den Kopf gekommen ist.

Alles Gute!

KatrinKa 
Fragesteller
 19.01.2011, 16:57

Liebe naninana09. Ich danke Dir sehr für deine Antworten und daß Du Dir so viele Gedanken zu meiner Frage machst. Es hilft mir wirklich sehr, auf dem richtigen Weg zu sein. Es ist halt auch oft so, daß ich von Schule, Ex-Mann (Vater) und anderen unter Druck gesetzt werde, etwas zu unternehmen, weil sich mein Junge verändert. Aber ich selber, also im tiefsten Inneren, denke einfach, es ist normal...diese Veränderungen, auch wenn sie nicht immer positiv sind oder mich belasten. Durch diesen Druck von Außerhalb, wurde ich aber etwas unsicher und dachte ich mach einen Fehler, wenn ich immer "Gut" zu ihm bin. Jetzt, durch diese Antworten auf meine Frage, bin ich wieder gefestigt und gestärkt und weiß, daß ich nicht alles falsch mache. LG Katrin

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Das hört sich ganz danach an, als ob er zur Zeit eine schwierige Phase durchmacht. Aber ich spreche auch aus erfahrung, die Eltern sind häufig die letzten, mit denen man als Kind darüber reden will. Und umso mehr du nachbohren wirst, umso mehr wird er sich von dir distanzieren. Die einzige möglichkeit die dir bleibt, ist ihm Hilfe anzubieten und immer da zu sein, wenn er von sich aus an kommt. Und das sman sich zurückzieht und stress hat, ist in dem alter auch ganz normal. So etwas muss nicht immer mit drogen zu tun haben. Er scheint sich doch immerhin noch sehr vernünftig zu verhalten, und so lange das so bleibt sollte man nichts überstürzen. Diese müdigkeit kann auch von Schulangst, problemen im Freundeskreis, sorgen, Stress oder von zu langem nächtlichen Computerspielen herrühren ;) Vielleicht wendest du dich einfach mal an seine Freunde? Die würden es mit sicherheit wissen, wenn er drogen etc nehmen würde, bzw frag die Eltern seiner Freunde, ob ihnen auch was aufgefallen ist! Liebe Grüße :)

KatrinKa 
Fragesteller
 19.01.2011, 14:54

Wenn ich aber seine Freunde fragen würde, würden die mir sicher auch nichts sagen, weil sie ihn ja nicht in die Pfanne hauen wollen. Trotzdem Danke für die Zeilen.

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Meusezehnchen  19.01.2011, 14:57
@KatrinKa

Das kommt ganz drauf an! Ich hab mit der Mutter von einem meiner besten Freunde geredet, weil er drogen genommen hat und ich mir sorgen gemacht habe. Man will seinen Freunden ja immer helfen, und wenn das vernünftige Leute sind? Mal davon abgesehen, wenn man Drogen nimmt, hat das in der Regel auch Gründe wie unglücklich sein, und dem muss sowieso auf den Grund gegangen werden ;)

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KatrinKa 
Fragesteller
 19.01.2011, 15:12
@Meusezehnchen

Danke, meinst Du, ich sollte mal mit einem Psychologen reden?

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Meusezehnchen  19.01.2011, 15:16
@KatrinKa

Ganz ehrlich, ich glaube du machst dir da viel zu viel Stress! So lange er nichts macht was dein Vertrauen zu ihm aufs spiel setzt, tu nichts übertriebenes. Wenn es dir persönlich hilf mit einem zu sprechen, dann tu das :) Ich bin mir recht sicher er wird dich beruhigen, aber machen kann auch er nicht viel. Ich glaube du leidest unter seiner Müdigkeit deines Sohnes viel mehr als er selbst. Aber mach auch nichts hinter seinem Rücken, was er dir übel nehmen könnte... Wie z.B. ihn zu einem Psychologen, Familientherapeuten etc zu schleppen. Denn dass ist die aller letzte Anlaufstelle. :)

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KatrinKa 
Fragesteller
 19.01.2011, 15:38
@Meusezehnchen

Okay, vielleicht hast Du recht. Das Problem ist halt auch, daß alle um mich rum, Druck auf mich ausüben: Seine Lehrerin, sein Vater (Ex)...bekomme immer zu hören: Tu was, er ist anders als sonst!!

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Dass er sich verschließt, ist ganz natürlich in der Pubertät. Tatsächlich ist auch Müdigkeit nicht selten in dieser Zeit des hormonellen Umbruchs. Schau ihm in die Augen, wenn er von seinen Freunden heimkommt, sind die Pupillen erweitert? Wenn ja, hat er möglicherweise gekifft (dass die jungen Leute das mal ausprobieren, ist ja nicht ungewöhnlich). Aber mach dir nicht allzu viele Sorgen. wenn er mit sechzehn nicht mehr Probleme macht als geschildert, bist du gut davon gekommen.

KatrinKa 
Fragesteller
 19.01.2011, 14:47

Danke. Das mit den Pupillen werd ich mal beobachten.

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DpsyV  19.01.2011, 15:28

also das mit den erweiterten pillen ist rein erfunden. kiffer erkennt man an kleinen, roten augen und daran dass sie viel schlafen bzw. müde sind... selbst diese anzeichen garantieren noch nicht zu 100% dass er kifft...

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DpsyV  19.01.2011, 15:31
@DpsyV

ich meine natürlich PUpillen ;)

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Schuhu  19.01.2011, 17:02
@DpsyV

Durch eigene Beobachtung kann ich die erweiterten Pupillen (die sich auf bei starkem Licht nicht zusammenziehen) nur bestätigen.

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Ach ja, und noch etwas: Ich würde nichts hinter seinem Rücken unternehmen, wie z.B. Freunde fragen usw. Auch die Ratschläge mit Schnuppern, "zufällig" irgendwo aufkreuzen usw. halte ich für wenig nützlich. Was hast du dann davon? Dann weißt du es UND das Vertrauensverhältnis ist angeknackst. Wenn du dann weißt, dass er NICHT kifft, hast du das angeknackste Vertrauensverhältnis, wenn du dann weißt, DASS er kifft, hast du das angeknackste Vertrauensverhältnis und ein Problem, bei dem du wegen dem angeknacksten Vertrauensverhältnis NOCH weniger Einfluss nehmen kannst!

WENN du was vor hast, dann sprich das mit ihm vorher ab, weise ihn darauf hin etc. Was du ohne sein Wissen tun kannst, ist sowas wie dir psychologische Hilfe einholen dazu, vor allem auch dazu, wie du am besten mit dem Unwissen umgehen kannst. Da holst du dir ja Hilfe wegen DEINER Belastung, das ist ok, finde ich.

Kann sein, seine Kleider müssten riechen. Wenn er kifft müsstest du in der Jacke oder so Papier fürs Zigarettendrehen und ein Feuerzeug finden. Beim Waschen räumst du so oder so die Taschen aus. Achtung nur bei absoluten Verdacht ist es erlaubt danach zu suchen. Wenn er kifft wird er auch sehr gleichgültig. Behalte das im Auge und achte auf weitere Signale. Unverhofft mal "zufällig" da auftauchen wo er sich aufhält ist oft sehr aufschlussreich. Ein Gang über den Schulhof weil man dem Lehrer etwas bringen muss oder eine Pausenverpflegung für alle, eröffnet oft neue Einsichten. Plump sollte es allerdings nicht wirken. Du kannst ja auch deinen Schlüssel verlegt haben oder so..

DpsyV  19.01.2011, 15:35

und wenn er so unglaublich intelligent ist diese sachen immer wegzuräumen?

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Goodnight  19.01.2011, 16:32
@DpsyV

DpsyV Dann findet man nichts. Was ich aber nicht glaube, Krümel von Canabis findet man in den Taschen. Nach meiner Erfahrung lassen Kinder mehr oder weniger absichtlich Hinweise herumliegen, wenn es ihnen nicht gut geht. Wenn's hart auf hart kommt findet man etwas. Wenn die Utensilien sehr gut versteckt sind, ist die Lage sehr ernst.

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