mein Pferd "Klebt"an der herde

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Hallo Eva,

ich habe selbst einen "Kleber" und es ist über die Zeit viel, viel besser geworden. Nur soviel vorweg: wir gehen heute durchaus alleine spazieren und reiten kleine Phasen aus.

Ich denke, es gilt zu verstehen, warum ein Pferd klebt. Es möchte zurück in die sichere Pferdeherde, wo es von Natur aus den Schutz der Gemeinschaft genießt. Völlig normal - nur wenn der Mensch mit seinen Bedürfnissen nun etwas anderes möchte (Pferd alleine), wird es schwierig.

Für mich ist das A und O die gefestigte Rolle - mein Pferd muss mich als würdevollen Herdenchef annehmen, dann entscheidet es nicht mehr selber, sondern folgt mir.

Praktisch gesehen: wir machen viel Bodenarbeit. Zu Beginn habe ich meine Zweitstute auf den Reitplatz mit angebunden (Sicherheit für das andere Pferd) und habe mit der anderen Führtraining gemacht. Vorwärts, rückwärts, Körpersprache ... - und wir sind auch von mal zu mal weiter von dem anderen Pferd weggegangen. Viel Lob, bei mir auch Leckereien - denn das Arbeiten mit mir soll ja toll fürs Pferd sein und so abgespeichert werden. Auch mal kurz aus dem Sichtfeld des anderen Pferdes verschwinden ... und gleich wieder zurück. Die Phasen verlängern und und und .

Später sind wir auch einfach mal aus der Box gegangen, nur mal 3 Minuten um den Stall - fertig. Am nächsten Tag 4 Minuten, dann 5 usw. .

Fakt ist aber für mich: das Verhältnis muss passen. Mein Pferd sieht mich als würdevolles Alphatier an und wenn die Schreckmomente im Gelände kommen (Stichwort Scheutraining etc.) hat es gelernt, sich an mir zu orientieren und nicht davon zu stürmen. Deshalb fängt für mich die Arbeit im Kleinen an: klare Verhältnisse, klare Regeln und ein Mensch der zuverlässig und ruhig und stets klar reagiert.

Schreien und Schläge bringen hier nichts, denn letztendlich riechen Pferde, dass Du panisch bist - also das ganze Gegenteil von einem souveränen Herdenchef.

Heute gehen wir spazieren und wenn meine Stute schreit (oh ja, sie röhrt wie ein wilder Hengst), bekommt sie Aufgaben. Stehen, gehen, joggen in allen Tempi, weichen, Seitengänge, rückwärts ... da ist die Konzentration schnell wieder bei mir und die Nervosität hört auf.

Alles Gute, viel Geduld ... und ja, es ist in den Griff zu bekommen! Tamara ( tinker-online.de )

oohhh ja..dieses Problem hab ich auch gerade..hab seit 3 monaten ein Wallach...genau das selbe problem...habe mich da auch schon rumgehört was ich machen kann...meine frage schreit sie nur oder kommt sie net mit...ich versuche es momentan mit futter bzw. leckerlies...gib ihr zeit...versetz dich in die lage des pferdes...es ist eine neue umgebung,neue perde und,und ,und...einfach alles neu...selbst du bist neu...das sind neue eindrücke für das pferd...es hat sicherlich auch noch nicht den richtigen platz in der herde bzw. muss es sich erarbeiten...das ist auch nich einfach für sie...sie geht mit den anderen auf die weide und wird akzeptiert,,dann holst du sie und bringst sie wieder zurück zur herde...da geht der kampf um die position wieder los...versuch mit leckerlis sie zu locken..wenigstens bis zum zaun...gib ihr eine schüssel futter, rede mit ihr,streichle sie und lass sie dann nach paar minuten wieder zur herde...und das stück für stück immer weiter weg gehen,bis du sie im stall hast...sie wird trotzdem rufen...vielleicht kannst du ja ein zweites pferd mitnehm in den stall,da wird sie ruhiger....sonst erst ma bodenarbeit..habt ihr ne halle??? meiner macht auch terror im stall,wenn er alleine ist...ich rede mit ihm..mach erst dann was mit ihm wenn er sich beruhigt hat..sonst kanns gefährlich werden für dich und für sie...viel laufen mit ihr zb,in der halle...mal mit und mal ohne strick...anhalten,auf sie zugehen,um sie herumgehen,,,oder schicke sie durch die halle..lass sie rennen und du hinterher...bleib dann stehen und dreh dich von ihr weg..lass sie zu dir kommen..ohne sie zu rufen....aber immer mit belohnung...aber alles braucht zeit....versuch sie in schlangenlinie von der weide zu holen...klappt nu bei meinem auch...viel glück

Eva131997 
Fragesteller
 04.11.2011, 09:01

habe leider keine halle,reitplatz oder ähnliches zur verfügung

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MaxundWilli  04.11.2011, 10:46
@Eva131997

...habe ich auch nicht...nur Koppel, Paddock, Wiese. Geht trotzdem alles...Meinem Kleber konnte ich auch Sicherheit vermitteln. Dazu brauchst Du keine Halle.....

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Also, das Pferd geht nicht mit, sie rennt weg, wenn du sie von der Wiese holen willst? Ist sie jetzt die ganze Zeit über auf der Weide gewesen?

Am besten trickst du sie aus. Du bringst sie mit den anderen Pferden auf die Koppel (sie geht ja hinterher, oder?) Dann nimmst du immer einzeln die Pferde mit und bringst diese auf die Koppel daneben. Sie ist jetzt allein auf der Koppel und du kannst sie (hoffentlich, wenn die andere Koppel weiter weg ist) auch alleine holen und sie trotzdem in der Nähe ihrer "Freunde" (kann man nicht so bei Pferden sagen, oder? ^^).

Dann finde ich, dass du jetzt mit nicht etwas wie Spazieren gehen oder so anfangen solltest - ich glaube, wenn du auf dem Spaziergang an anderen Weiden vorbei kommst, gibt das eine Katharstrophe (sie will dahin, geht nicht weiter und so...). Fang am besten mit einem Join Up an (wenn du nicht weißt was das ist, frag mich per Nachricht, ist etwas länger die Antwort). Dann vertraut sie dir. Stell sie in eine Box mit Paddock, wo sie aber nicht zu den anderen auf den Paddock kann (jeder hat 'nen Einzelpaddock). Da hat sie genügend Sozialkontak (fürs erste) und sie kann sich auch noch bewegen. Oder du machst: Rechts eine Weide für sie, links für die Herde. Dann machst du am besten Bodenarbeit mit deiner Stute und führst sie an ALLES (auch Sattel und Trense und was weiß ich) neu und vorsichtig heran, dass sie ihre Angst vor was auch immer ablegt. Und hak am besten beim Verkäufer nach, was so in ihrer Vergangenheit geschehen ist! Das ist wichtig für die weitere Arbeit, denn dann weißt du was du meiden sollst oder vorsichtig üben musst!

Wenn du noch fragen hast, dann schreib mir! Ich hoffe ich konnte dir helfen!

lg Appaloosa♥

hey, also als erstes: hau deiner freundin mal eine runter!! das hat sie verdient - denn ihr rat, die stute zu schlagen ist ja mal völlig daneben!!! damit förderst du nur ihre angst und sie wird nicht verstehen,warum du sie schlägst! ich würde mal anfangen, sie wenn möglich in eine koppel direkt neben der koppel mit der herde zu stellen....oder aber, sie nur mit einem anderen pferd zusammen auf eine koppel stellen.... mich mit ihr beschäftigen, mich zu ihr auf die weide setzen oder in/an ihre box, mit ihr reden etc. auch bodenarbeit ist prima zum vertrauensaufbau! infos hierzu findest du bestimmt bei google etc.

fürs putzen etc: binde sie doch mal so an, dass sie sichtweite zur herde hat.....oder direkt am koppelzaun.....und dann nach und nach immer weiter weg.... lob sie fürs brav sein....

und versuch mal was über ihre vergangenheit herauszufinden!! vielleicht hat sie schlechte erfahrungen gemacht....

Habe Dir bereits geantwortet, aber will hier auch noch einmal etwas hinzufügen: mit Gewalt erreichst Du eher das Gegenteil:

sie da einfach nicht raus haben schon zu fünft versucht das pferd da rauszu befördern nix zu machen lg lg

das geht garnicht!! Wie ich Dir bereits geraten habe, gehe die Sache einfach mal ruhiger an. Lasst Euch Zeit Euch richtig kennenzulernen, wenn Du ihr auf der Koppel begegnest, dann "fange" sie nicht gleich ein, sondern kraule ihr den Widerrist. Sie soll Dich doch auch positiv verknüpfen und Dich nicht nur mit Stress in Verbindung bringen. Es dauert sicherlich noch ein Weilchen, aber wenn Du jeden Tag das übst, wird es immer besser. Gerade Stuten brauchen auch etwas länger, um sich neu zu orientieren. Sie würden ja in freier Wildbahn ihre Herde nicht verlassen....Ich gebe Dir den guten Rat, lasse Deine Freunde einfach mal weg. Gehe allein zu Deinem Pferd, versuche mit ihr in Kontakt zu kommen, bleibe ruhig und gelassen. Erst wenn sie sich freiwillig bei Dir bleibt, kannst Du sie von der Herde wegführen. Allerdings erst nur 5 Minuten, loben und entlassen. Die Zeit langsam steigern. Beende die Übung immer mit etwas positiven. Die Zeit, in der sie ruhig steht, musst Du gut abschätzen können. Also lieber etwas schneller zurückbringen, bevor sie herumzappelt.