Mein Freund möchte, dass sein Sohn zu uns zieht
Hallo, ich hoffe, jemand hier hat Erfahrung mit so einer Situation und kann mir einen Rat geben. S.O.S.!
Mein Partner und ich sind seit 9 Monaten ein Paar. Wir haben uns 4 Monate nach seiner Trennung über eine Online-Partnerbörse kennen gelernt. Er hat einen Sohn (10).
Nach 2 Monaten Beziehung habe ich seinen Sohn kennen gelernt. Sein Sohn mag mich sehr, was mich zuerst sehr gefreut hat. Bei näherem Hinsehen ist es aber Überanhänglichkeit und ich finde gruselig, dass das Kind keinen Respekt vor Erwachsenen hat, keine Grenzen kennt. Bsp: Papa ist "der da" oder "Herr B". Mama ist eine dumme Kuh, Oma ist...etc. Das Kind hält sich auch nicht an Absprachen.
Dabei habe ich Wohnsituation kennen gelernt. Mein Freund wohnt in einem Dorf vor München, in einem Haus. Er bewohnt das EG, seine Mutter das OG. Seine Ex und Sohn sind ausgezogen. Es gibt keine feste Regelung für das Kind.
Seine Ex ist ein netter, aber emotionsloser Mensch. Sie hat keine Freunde und kümmert sich kaum um den Sohn. Bsp: Im Zeugnis des Kindes stand der direkte Vermerk, dass man mit dem Kind dringend zu Hause lernen muss (mit 10 J. liest das Kind wie ein Erstklässler). Keine Reaktion. Sie hat während der Sommerferien nicht mit Ihm gelesen. Ich habe das dann ab September getan, komme mir aber wie ein Pausenclown vor.
Die Mutter meines Freundes war anfangs höflich zu mir. Seit mein Freund wollte, dass ich in das EG einziehe und er seinen Sohn hier haben möchte, hat mich meine erzkatholische "Schwiegermutter" wüst beschimpft. Sie glaubt, wenn sie mich aus dem Weg räumt, würden mein Freund und seine Ex vielleicht doch wieder zusammen kommen. Das wäre nur eine Phase zwischen den beiden. Und ich bin ja selber schuld, wenn ich mir einen "suche" der noch verheiratet ist. Und ich bin eine Mimose, weil ich ein Problem damit habe, dass Sie Ihre Schwiegertochter einlädt zum Kaffee und mit Onkel und Tante dann auf der Terasse sitzen (demonstrativ vor meiner Nase). Zudem kommt, dass seine Mutter und seine Ex einen Schlüssel für die EG-Wohnung meines Freundes haben. Mir wird übel, wenn ich daran denke, dass die beiden Frauen jederzeit reinkönnen, und Zugang zu meiner Unterwäsche, Schmuck, Geld haben.
Leider wissen die beiden Frauen, dass mein Freund sich schlecht durchsetzen kann. Also habe ich die Grenze gesetzt und gesagt, ich ziehe dort NICHT ein.
MEIN PROBLEM IST: ich glaube, dass uns seine Mutter und Ex das Leben zur Hölle machen werden, auch wenn wir woanders wohnen. Ich fürchte auch, dass mein Freund nicht das Rückgrat hat, wenns eng wird. Ich verstehe meinen Freund, dass er seinen Sohn holen will, aber ich will nicht mit einem dissozialen grenzenlosen Kind leben, und zwei hetzenden, bigotten Frauen im Hintergrund. Was meint Ihr? Ich liebe meinen Freund, überlege aber, mich zu trennen.. Danke & vlg
9 Antworten
Soweit ich das sehe, hat dein Freund erst mal genug damit zu tun, sein Leben auf die Reihe zu kriegen. Und ich finde, dazu, ein Kind so schlecht zu erziehen und so verwahrlosen zu lassen, dazu gehören immer ZWEI! Da kannst du dir schon mal überlegen, ob du dir vorstellen kannst, mit ihm eine Familie zu haben (falls du sowas überhaupt willst), wenn du schon weißt, dass die ganze Fürsorge und Verantwortung bei dir hängen bleibt.
So wie ich deinen Freund aus deinen Worten verstehe, ist er irgendwie selbst noch nicht ganz erwachsen, sonst würde er eine viel klarere Linie ziehen und dich nicht so zwischen den Fronten stehen lassen.
Manchmal liebt man sich, und trotzdem ist es nicht möglich, miteinander auf Dauer eine glückliche Beziehung zu führen. Lass dir das alles mal durch den Kopf gehen.
Sorry, ich bin neu hier, und hab das System noch nicht ganz geblickt. Ich hoffe, mein Dankeschön für die sehr hilfreichen Einschätzungen wird auch bei meiner Frage veröffentlicht.
Manchmal brauchts noch einen Blick von außen, und auch direkte Worte, wenn man das Gefühl hat bis zum Hals im Sumpf zu stehen.
Ich werde meinem Freund sagen, dass ich mich vor den (Kindererziehungs)karren gespannt fühle und auch sein "herzliches" Umfeld eine Klarheit (und deutliche Positionierung) seinerseits verlangt, die ich im Moment nicht sehe bei Ihm. Eine Wohnung in einem anderen Ort wird kaum nützen, wenn er die Damen nicht aus unserem Leben raushält. Ich fürchte allerdings, dass das dann doch zur Trennung führen wird, weil er tatsächlich kindliche Züge hat. Alles jetzt gleich und enorm klammernd.
Vielen lieben Dank für Eure Meinungen :) petz
Dein zukünftiges Ich, welches 2 Wochen nach der Trennung von deinem jetzigen Freund deinen Traummann kennengelernt hat, ruft dir drei Worte zu: "HAU DA AB!".
Deine zukünftige Tochter sieht das ebenso.
dein erster schritt war ja mal nicht schlecht: du hast grenzen gezogen!
erkläre deinem freund doch nochmal was deine beweggründe sind.
überlege inwiefern ihr kompromisse eingehen könntet. wie zb eine vernünftige aufteilung der betreuungszeiten des kindes zwischen deinem freund und seiner ex.
zusammenziehen ja - aber in einer eigenen wohnung und nach möglichkeit auch mit genügend distanz zur schwiegermutter.
etc.
reite dich nicht in etwas rein was du nicht tun möchtest oder wobei du dich unwohl fühlst. wenn ihr so nicht "zusammenkommt", ist eine trennung vermutlich vernünftiger.
wenn ihr einen gemeinsamen weg findet muss dein freund zu diesen entscheidungen natürlich auch stehen und diese durchsetzen - mit deiner unterstützung.
überlege dir auch inwieweit du dir die zukunft auch mit dem sohn deines freundes vorstellen kannst, wie sehr du dich da engagieren möchtest.
-> ich wünsche dir alles gute!
Deine Überlegung ist sehr vernünftig und du solltest auf dich selbst hören!
Die Situation wird sich sicher nicht bessern. Aber du gerätst zwischen sämtliche Fronten! Auch was das Kind betrifft! Was 10 Jahre lang versäumt wurde, kannst du so schnell nicht ändern - wenn überhaupt!
Bleib für dich und laß deinen Freund weiter mit Mama, Ex und Sohn wurschteln.
Alles Gute für dich!
Dort nicht einzuziehen ist die richtige Entscheidung. Ich würde an deiner Stelle generell mit dem Zusammenziehen noch warten, sooo lange seit ihr noch nicht zusammen. Lass den guten Mann zunächst seine Angelegenheiten regeln. Eine Trennung muss ja nicht unbedingt sein, man muss ja nicht gleich zusammen wohnen.