Mein Freund macht den Haushalt nicht, weil seine Hemmschwelle höher ist?
Hi, komische Frage. Ich und mein Partner streiten uns in letzter Zeit oft, weil ich mich mit dem Haushalt so alleine gelassen fühle. Wir beide arbeiten Vollzeit, ich hab den härteren Job und eigentlich keine Kraft mehr nach der Arbeit zu putzen. Abwasch steht auch jeden Tag an, da wir keine Spülmaschine (und keinen Anschluss dafür) haben. Wenn es zum Beispiel ums saugen, Tische abwischen, Bett beziehen und Fenster putzen geht, mache ICH das einfach immer (wenn ich ihn nicht immer drauf hinweise) und er sagt dann immer er würde es machen, nur Monate später, weil seine ‚hemmschwelle‘ (was dreckig ist und was nicht) viel höher ist und ihn es nicht stören würde, 2 weitere Monate in der dreckigen Bettwäsche zu schlafen. Deswegen sieht er es nicht ein, zb Fenster zu putzen nur weil ICH sie als dreckig empfinde. Dabei sind die schon wirklich sehr dreckig und ich putze auch nicht direkt wenn 1 dreck Korn drauf ist. Die ganze Scheibe ist von außen voller dreck. Wie gesagt er würde es angeblich tun wenn seine Hemmschwelle erreicht ist. Das dauert dann aber noch Monate. Da fühl ich mich schon wieder ZU ekelig und muss die dann einfach putzen. (Ich hab wirklich kein Putzfimmel sondern tue es, wenn es nötig ist) bis er es aber tuen würde, würde ich schon sterben vor lauter Ekel. Er sagt auch, er würde den dreck garnicht bemerken weil er nie wirklich auf die Fenster oder auf den Boden in die Ecken schaut. Basic Life skills sollte man doch drauf haben wenn man sich dazu entscheidet ne Wohnung zu haben oder??? Man sollte doch in der Lage sein seine eigene Wohnung zu putzen wenn’s nötig ist??
wie kann man sich da einigen, Kompromisse finden?
21 Antworten
Ich würde (und werde das mit meinen Freund auch machen sobald wir zusammen ziehen) mich mit ihm hinsetzen und einen Plan für den Haushalt Aufstellen. Einfach mal alles aufschreiben, was anfällt und dazu schreiben, in welchem Abstand das gemacht werden muss. Zb saugen ein mal die Woche, wischen alle 2 Wochen... Und dann darüber reden, wer was übernimmt, sodass beide etwa gleich viel im Haushalt machen. Den Plan kann man dann an den Kühlschrank heften und man kann zb für die wöchentlichen sachen einen tag ausmachen, zb sonntag, wo die sachen erledigt werden, zb Staubsaugen, Wäsche waschen... Wenn einer sich nicht an den plan hält, wird er vom anderen daran erinnert.
macht nen putzplan... dann muss er einfach nur da drauf schauen und weiß was zu tun ist. ihm das zu lernen bzw sein empfinden zu ändern würde vermutlich auf nicht sehr fruchtbaren boden fallen.
Jeder empfindet anders.
Wenn du mit der Art deines Freundes nicht klar kommst, dann such dir einen anderen.
Schwierig.
Wenn ihr nicht irgendeinen Kompromiss findet, musst du dich entweder damit abfinden, ihm hinterher zu putzen oder dich zu trennen.
Beispiel Fenster: bei uns war das so, dass ich Fenster putzen einfach HASSE. Und wenn ich dann doch mal geputzt habe, hat mein Mann garantiert noch Streifen gefunden und auf jeden einzelnen extra hingewiesen. Deswegen macht das jetzt er. Zwar macht er es entgegen seiner Behauptung auch nicht gründlicher als ich, aber wenigstens muss ich es nicht mehr machen und mir sind die Fenster sowieso relativ egal, solange man noch durchschauen kann.
Beispiel Toilette: Spätestens alle zwei Tage mache ich das Klo gründlich sauber, weil ich es sonst eklig finde. Deswegen ist alles, was mit Bad und Toilette zu tun hat, mein Aufgabenbereich.
Beispiel Geschirr: Wenn es nach mir geht, würde ich praktisch alles in die Spülmaschine räumen. Mein Mann will die Spülmaschine ungerne benutzen und spült gerne mit der Hand. Darf er auch. Wenn das Geschirr zu lange rumsteht, räume ich alles in die Spülmaschine, wenn er das nicht will, muss er halt vorher aufspülen. Ganz einfach eigentlich.
Das sind jetzt drei Beispiele, wie wir das geregelt haben. Ganz grundsätzlich ist es ja unser gemeinsamer Haushalt, den wir beide zu machen haben. Nicht "mein" Haushalt, bei dem mein Mann mir "hilft".
Bei euch sehe ich das ähnlich. Ihr geht beide Vollzeit in die Arbeit, warum sollst du zuhause noch die unbezahlte Putzfrau geben?
Vielleicht wäre es eine Lösung, eine Putzfrau zu engagieren, die einmal die Woche zum Putzen kommt?
Meine Freundin nannte das "Aussitzen". Sie wartete so lange bis er endlich soweit war. Kann allerdings ein halbes Jahr dauern. Die meisten verlieren die Geduld und das weiß er.