Maurerberuf ja oder nein?
Undzwar habe ich vor eine Lehre zum Maurer zu machen. Ich kann und will sehr gut hart arbeiten und mache dies auch gerne an der frischen Luft. Jedoch stellt sich da die Frage, wie lange man das durchhält? Ich hab mir viele positive aber auch viele negative Aspekte angesehen und kann mich deshalb nicht entscheiden. Und wie viel verdient man etwa in der Ausbildung und muss man am Wochenende arbeiten? Gäbe es vielleicht Alternativen zu diesem Beruf, die auch eine Ausbildung erfordern und bei denen man auch schon in der Ausbildung einigermaßen gut verdient?
5 Antworten
Ich habe mit 15 Jahren Maurer gelernt und bin jetzt 54. Ich bin körperlich immer noch sehr fit. Nur weil ich die ersten 10 Jahre auf dem Bau absolut nicht auf meine Gesundheit geachtet habe, hab ich jetzt leichten Verschleiss an der Wirbelsäule und mein Gehör ist etwas schlechter. Aber absolut nicht ernstes.
Als ich anfing war die Arbeit deutlich schwerer als es heute oder wie es schon seit etwa 20 Jahren ist. Früher wog der Sack Zement 50kg. Da hat man sich natürlich in der Lehre sehr gequält aber auch schnell Muskeln aufgebaut. Wenn du Maurer lernst, dann nutze alle Schutzmassnahmen wie Staub und Lärmschutz. Zu heben braucht man nicht mehr soviel und die Arbeit an der frischen Luft stärkt die Abwehrkräfte ungemein. Du wirst weniger Erkältungen haben als jeder Büroarbeiter.
Andere Ausbildungsberufe sind fast alle schlechter bezahlt, genauso wie die Tariflöhne für Ausgelernte. Durch Weiterbildungemassnahmen z.B. Polier oder Meister wirst du auch körperlich weniger schwer arbeiten, dafür etwas mehr Verantwortung übernehmen, woran man aber dann auch Spass haben wird und was natürlich nochmal deutlich höheren Lohn gibt. Auf dem Bau werden in der Regel auch Überstunden gemacht. Die meisten Firmen arbeiten 9 Std/Tag. Das gibt natürlich Überstundenprozente und die eine Stunde mehr ist nicht so schlimm.
Wochenendarbeit gibt es höchstens mal bei starkem Termindruck dass Samstags gearbeitet wird. Ich habe es aber nie erlebt, dass man dazu gezwungen wird, sondern ist es freiwillig. Wer will kann dann 6 Wochen vor einem Urlaub so locker die Urlaubskasse um ein paar hunderter aufstocken.
Also, such dir einen guten Betrieb und lerne Maurer. Wenn du Spass an der Arbeit hast, dann wirst du auch automatisch in der Hirachie auf der Baustelle höhersteigen. Als guter Maurerpolier bist du mit jedem Bauingeneur auf Augenhöhe und meistens auch genauso gut bezahlt.
Allerdings Maurer zu lernen und bis zur Rente nur der Maurergeselle zu bleiben wäre für mich nie eine Perspektive gewesen. Das ist bei unserem Bildungssystem auch nicht Sinn der Sache.
DA das auch ein Sesong Beruf ist ist man immer wieder länger zeit ohne Arbeit!Vielteich wäre etwas andere im Handwerk was zb im heizungsbau da bist du sowohl auch auf dem Bau und hast abwechselnde arbeiten von kundendinst bis einbauen ganzer anlagen !Außerdem kan man sich da sogar schon als Geselle selbständig machen im kundendinst bereich !
Gerade das Handwerk sucht händeringend Lehrlinge und als Maurer hast du gute Aussichten niemals ohne Anstellung zu sein. Ich finde das ist ein großes Plus für diesen Beruf
Am Wochenende arbeiten muss jeder mal im Handwerk. Das war schon immer so und bleibt immer so. Guck einfach was dir gefällt. Dir muss der Job spass machen.
Hier steht schon mal die Vergütung in der Lehre drin:
https://www.azubiyo.de/berufe/maurer/gehalt/
Wer Spaß am Hochbau hat kann diesen Beruf natürlich wählen. Aufstiegschancen sind auch entsprechend gut. Mit zunehmendem Alter wird der Beruf natürlich körperlich belastend.
Wochenendarbeit ist eher selten, aber nicht ausgeschlossen. In vielen Betrieben wird gerade in den Sommermonaten Mo-Do etwas länger gearbeitet, damit am Freitag möglichst früh Schluß ist.
Kann ich als Maurermeister nur bestätigen...
Ich hatte auch mehrere Bauingineure bei mir in der Lehre ;-))
Ja, ich auch, Kollege. Und die angehenden Bauingeneure haben von mir auch etwas gelernt. Z.B. Arbeitsabläufe planen oder eine Baustelle einzurichten und organisieren das lernt man nur auf der Uni lange nicht so gut, wie wenn man es in der Praxis erlebt hat.
Ich war als bauleitender Polier tätig. Manche Studenten haben erst bei mir auf der Baustelle - das erste mal in ihrem Studium - erfahren was es heißt eine Baustelle vor Ort zu führen.
Einer ist mir sogar weggelaufen ;-))
Du hast absolut Recht. Aufstiegschancen sind sehr gut.
Aber wer die Aufstiegschancen nutzt, der wird mit zunehmenden Alter automatisch körperlich weniger arbeiten. Manchmal so wenig, dass man auch als Polier nochmal gerne mit anpackt, obwohl man es nicht unbedingt muss.