Masterarbeit?

3 Antworten

Moin,

ich habe berufsbegleitend den Master Social Work gemacht. Als Masterarbeit habe ich quasi als Auftragsarbeit für meinen Arbeitgeber eine qualitative Studie erstellt. Die Auswertung für die Uni -> sprich die reine Masterarbeit kommt auf runde 70 Seiten. Dazu kommen runde 180 Seiten abgetippte Interviews und ein paar Statistiken.

Verwandt habe ich ich bei der Auswertung rund 45 Quellen bzw. Zitate und Vergleiche aus anderen Untersuchungen. Geschrieben habe ich an der Arbeit runde 2 Monate. Davon eineinhalb Monate abends nach der Arbeit und zwei Wochen in Urlaub. Allerdings waren zu dem Zeitpunkt Fragestellung und Interviews schon abgeschlossen.

Die eigentliche Arbeit ließ sich entspannt schreiben. Im Endeffekt habe ich ja aus meinem damaligen Arbeitsfeld berichtet.

Ich habe keine Masterarbeit, sondern eine Diplomarbeit geschrieben. Das sollte aber nach meinem Kenntnisstand etwa äquivalent sein.

  • Mathematik (Diplom)
  • ca. 100 zuzüglich Anhang, Inhalts- und Quellenverzeichnis. Mein Prof hat klar gemacht dass er alles was über 100 geht nicht lesen wird :-).
  • 4 Fachbücher (Heuser: Analysis I & II und Gewöhnliche Differentialgleichungen; Norsett/Hairer/Wanner: Solving Ordinary Differential Equations I), ca. 20 Fachartikel.
  • Sprache der Arbeit war Deutsch, alle Fachartikel und das wichtigste Fachbuch Englisch.
  • ca. 1 Jahr Vorbereitung, von der Anmeldung bis zur Abgabe 6 Monate.

Mein Prof hatte ein einfaches Vorgehensmodell. Er lies seine Assistentinnen und Assistenten interessante Fachartikel sammeln und führte dann ein Hauptseminar für Studierende die gerade das Vordiplom überstanden hatten durch. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer erhielt einen Artikel zum bearbeiten und im Seminar vorstellen. Der Prof sagte gleich dass bei guter Leistung und Interesse die Möglichkeit besteht das jeweilige Thema zur Diplomarbeit auszubauen.

Für mich war das erste halbe Jahr zugegebenermaßen die Hölle. Die Sprache von Fachartikeln ist nämlich noch mal auf deutlich höherem Niveau als die von den Lehrbüchern im Vordiplom, dazu kam noch das Fachenglisch was auch bei guten Englischkenntnissen nicht einfach ist. Aber da ich sowieso grundsätzlich Interesse an Numerik von Differentialgleichungen hatte und das Thema des Artikels wirklich interessant war habe ich mich hinein gearbeitet und mich so in etwa durch das Seminar gestottert. Am Ende war ich voll im Thema drinnen, der Prof hatte keine Probleme mir die Diplomarbeit zu geben und ich keine diese zu bearbeiten. Insgesamt kann ich sagen ein Thema welches einem Spaß macht fällt einem auch in der Bearbeitung auf dem Niveau einer wissenschaftlichen Arbeit leicht, zumindest so leicht wie nun mal wissenschaftliches Arbeiten sein kann :-).

Diplomarbeit in Chemieingenieurwesen, 6 Monate davon 4 Monate Laborarbeit und 2 Monate Schreibzeit, 78 Quellen und 122 Seiten.

NilsJonos 
Fragesteller
 02.04.2023, 19:48

Dankeschön, passt gut. Bei mir ist es Chemie ^^

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