männliche Erzieher im Kindergarten ja oder nein?

16 Antworten

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Natürlich. Drehen wir die Argumentation Mal um: warum sollten sich nur Frauen eignen, mit Kindern zu arbeiten? Das wäre ja fatal, wenn man so denken würde.

Männliche Erzieher bringen oftmals eine ganz neue Perspektive in die Dinge. Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht, Frauen und Männer ticken anders, und daher Verhalten sie sich auch anders. Männer toben viel mehr, sind wilder und robuster (es gibt natürlich Ausnahmen, und es gibt auch Frauen, die so sind).
Kinder brauchen das. Sie brauchen neben weiblichen Vorbildern natürlich männliche Vorbilder. Vor allem die Kids im Kitaalter sind gerade noch dabei, ihre Rolle zu finden, und sie brauchen Personen, mit denen sie sich identifizieren können, hier vor allem Dingen die Jungs, aber auch für die Mädels ist eine männliche Bezugsperson wichtig für die Rollenfindung.
Es muss sicherlich ganz frustrierend sein für ein Kind, wenn man von morgens bis spät nachmittags von zehn Tanten umgeben ist. Mich würde das zumindest verrückt machen. Die Mischung machts - und für den Weiberhaufen in der Kita ist das auch Mal ganz gut...

Die Schriften Alexander Mitscherlichs sind vorzüglich, eine Antwort auf ihre Frage erhalten Sie jedoch nicht in seinem Werk die Vaterlose Gesellschaft weil es dort um den Staat als Vater (Vater Staat ) geht.

In der heutigen Gesellschaft, jedenfalls so , wie ich sie wahrnehme, gibt es einen Trend zu Alleinerziehenden, Patschwork - und Trennungsfamilien. Diese Phänome bedeuten in aller Regel den Wegfall der Beziehungsperson mit der sich ein Junge identifizieren kann; egal ob der Vater tot, durch Scheidung abhanden gekommen oder schwach ist, fehlt es diesem Kind an einer Person durch die es seine Rollenidentität erfahren kann.

Es gibt native oder Eingeborenen Stämme in denen Jugendliche u,a, durch ein Beschneidungsritual (wobei  sie Schmerz ertragend) in die Gesellschaft der Männer aufgenommen werden, solche Rituale fehlen in der westlichen Hemisphäre (egal ob BRD , Frankreich USA) gänzlich; die Konfirmation / Kommunion/ oder alternativ Jugendweihe ist zu stark religiös oder gesellschaftlich (siehe DDR) geprägt um dem Jungen/ Jugendlichen in der Begegnung vermitteln zu können was das für Rollenerwartungen oder ein Rollenverständnis als Junge /Mann ist.

Fehlt eine - immens wichtige - männliche Bezugsperson - und das kann hier durchaus auch ein männlicher Kindergärtner/ Erzieher sein, dann fehlen die Muster die Erfahrung, die Erfahrung der eigenen männlichen Identität.

Eigentlich ein Thema mit für die Soziologie, mir fehlen da aber die Max Weber oder >Arnold Gehlens, die nebst der Klimperei mit der Statistik einen wirklichen Beitrag für die Gesellschaft leisten.

Meine Antwort zum Ja für den männlichen Erzieher, bedeutet ja nicht, dass ich nicht Kindergärtnerinnen schätze, ich verweise nur darauf dass ein schwacher (wie fehlender) wie schlagender Vater in keiner Weise zu einer entwicklungsfördernden Erziehung eines Jungen beitragen kann, ein Junge der so auf sich allein gestellt ist wird zwischen Megaerwartung (ein stilisiertes Überich) und Ahnungslosigkeit was er denn nun sein soll hin und her geworfen; er wird schüchtern, er wird Schläger, mag er vielleicht auch in der Schule in irgendwelchen Fächern brillieren, er stolpert in das Erwachsenenleben wie ein Blinder in ein Minenfeld, sagt man ihm ein Mann kennte keinen Schmerz wird er jede Träne als unmännlich abtuen (vollkommen falsch), sagt man ihm er wäre nicht gefühlsam so wird er es ebenfalls als nicht echt männlich abtun; im Prinzip wurde er schon lange - viel zu lange - allein gelassen, ein guter Kindergärtner der mit ihm gebastelt, der sich um ihn gekümmert hätte, den er hätte fragen können - der war ja nie da und jetzt wo er erwachsen ist, und die Gleichberechtigung fast immer nur Rechte für Frauen einfordernd (nie - oder bin ich blind- für Männer oder da wo sie benachteiligt sind) wird  jedesmal für ein Fehlverhalten (sei es durch Freundin/ durch Gesetzeshüter/ auf der Arbeit - leider nicht teamfähig) abgestraft. 

Auch wenn es momentan leider nur sehr wenige männliche Erzieher in Kitas gibt, so sind diese für jede Kita eine Bereicherung. Sie haben oft eine ganz andere Sicht- und Vorgehensweise. Eine wichtige Rolle nehmen sie auch für Kinder ein, die im Elternhaus nur eine Mutti haben. Leider gibt es immer noch Eltern, die Vorurteile gegenüber männlichen Erziehern haben. Diese sind aber völlig unbegründet. Es gibt nämlich auch weibliche Erzieher, die sich den Kindern gegenüber nicht korrekt verhalten.

Es spricht nicht nur nichts dagegen, es ist tatsächlich auch eine Bereicherung für die Kinder. Männliche Erzieher sind gerne gesehen in Kitas. Gibt leider nicht allzuviele davon. Der Bereich ist halt von Frauen dominiert.

eindeutig ; ja.

jungs brauchen auch mal einen männlichen erzieher. stichwort : zerfall der familien und die eigenschaften, die in unserem system so gefragt sind , um in gruppen zu funktionieren. muss ich da noch viel sagen...? kiga und schule sind nicht wirklich immer kompatibel mit jungs. was die so können, ist oft nicht, das was gefragt ist. mädchen schaffen es leichter (oft) geduldig und ruhig sich unterzuordnen. müssen sich nicht andauernd beweisen, haben nicht so risikoreiches verhalten drauf. haben weniger probleme sich schlicht und ergreifend zurück zu nehmen und für die gemeinschaft zu arbeiten.

da schadets nicht mal männliche unterstützung und anleitung im system zu haben, um zu lernen wie man(n) so mit allem umgeht. 

Narave  19.10.2016, 18:20

hört sich an als würden jungen und mädchen nicht wirklich gleich und fair bei ihnen behandelt werden.. nicht nur jungs freuen sich über männliche erzieher/kinderpfleger/praktikanten. hab unter meinen mädchen und jungen (1-4 klasse, hort) einige wildfänge, und das ist gut so. da hab ich ne bunte mischung, muss mir oft genug auch die mädels schnappen für ein ernstes wörtchen, ansagen, bei bedarf konsequenzen. was da an männern fehlt müssen wir versuchen zu ersetzen, es gibt leider viel zu wenige. die kinder stürzen sich in der regel auf jeden praktikanten und mögen die sehr gerne. in der zwischenzeit spiele ich mit ihnen fußball und wir gehen in den wald ;) beobachte leider viel zu oft, dass weibliche kolleginnen nicht mal 1x pro woche den ar.... hochkriegen für turnstunden, waldausflüge, kletterspielplatz etc. trotz der schönsten konzeption! habe im moment 2 aktionstage pro woche, tendenz- steigend :)

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