Macht man in den USA auch Ausbildungen?

4 Antworten

Nein, weder betriebliche Ausbildung noch duale Studiengänge sind in den USA populär und nur wenige werden jemals etwas davon gehört haben. 

Am besten beschreibt es: Dual-Vocational-Training-System

https://www.bmbf.de/en/the-german-vocational-training-system-2129.html

Oder wie hier hier: Dual-Education-System https://www.erasmustrainingcourses.com/dual-education-and-work-based-learning.html

BMW hat diese Art der Ausbildung auch in den USA etwas populärer gemacht. 

Eine College Ausbildung ist immer ein Studium.

Handwerkliche Berufe werden zum Teil auch als (Community) College Ausbildung angeboten, in der Regel aber Leaning-by-Doing und oft mit Lizenzen abgeschlossen, die man erwerben muss, um zum Beispiel als Installateur in bestimmten Städten arbeiten zu können

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Werniman  19.02.2023, 03:06

Und das, was man in einem Community College lernt, ist inhaltlich mitunter fragwürdig. Ein Beispiel gefällig ? Meine Frau ist ja Glasbläserin und lebt in den USA. Da die Firma ständig Personal sucht, bewerben sich auch öfters Leute von einem Community College in New Jersey, wo dieser Beruf ausgebildet wird (ich glaube, es ist sogar das einzige Community College der USA,wo man das lernen kann).
Hier in Deutschland teilt sich der Beruf in 3 Einzelberufe, wobei man im 1.Lehrjahr in der Berufsschule mal in alle 3 Bereiche reinschnuppert und sich dann ab dem 2.Jahr für einen davon entscheidet, den man dann weitere 2,5 Jahre ausführlich lernt.
Nicht so in den USA. Dort dauert die ganze Ausbildung insgesamt nur 2 Jahre, in denen die Schüler sehr viele Teilbereiche der Glasbranche mal reinschnuppern und sich mal für wenige Wochen (!) mit jedem Thema befassen. Im Grunde ist es das alte Problem: alles mal probiert, aber nix richtig gelernt. Und das merkt man dann den Absolventen auch an....große Klappe,was sie angeblich können, aber bei genauerem Hinsehen sind sie eigentlich total unfähig.

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Nein, das ist in den USA so unbekannt wie fast in der ganzen Welt. Staatlich geregelte betriebliche Ausbildungen mit begleitendem Berufsschulunterricht im Sinne des deutschen Berufsbildungsgesetzes (BBIG) kennt man nach meiner Kenntnis in Deutschland und in der Türkei, vermutlich auch in Österreich, vereinzelt auch in Frankreich.

Im Rest der Welt ist man eben ein Facharbeiter, wenn man sich als solcher in der Berufspraxis bewährt bzw. dort als solcher anerkannt wird. Man weist sich bei Bewerbungen nicht mit einem genormten Abschlusszertifikat aus, sondern mit Arbeitszeugnissen und ggfs. Teilnahmebescheinigungen an Aus- und Fortbildungskursen nach eigener Wahl. Das System ist bei allen Nachteilen vergleichsweise flexibler bei Veränderungen beruflicher Anforderungen.

Unser duales Ausbildungssystem ist fast einmalig in der Welt. Es gibt einige Länder, die versuchen etwas ähnliches, aber bei weitem nicht so konsequent wie hier.