Lukas 19,27 .? ..bringt sie her und macht sie nieder?

12 Antworten

Der Schriftabschnitt Lukas 19,11-27 spricht vom "Königreich Gottes" (Vers 11), vom zukünftigen tausendjährigen Königreich Israels. Da dominiert nicht die Gnade, wie es heute der Fall ist ("... in der Gnade seid ihr Gerettete..."; Eph 2,8), sondern die Gerechtigkeit. Es ist gerecht, dass "diese Meine Feinde, die nicht wollen, dass Ich (Jesus) über sie herrsche" (Vers 27) -- dass ein Jude, der den Messias und König Jesus ablehnt, nicht in dessen Königreich leben darf.

Das sind ganz andere Verhältnisse als unsere. Wir leben in der dem Paulus gegebenen heilsgeschichtlichen Verwaltung (Eph 3,2; Haushaltung, Verfahrensordnug) der Gnade Gottes, die bis dahin unbekannt war (Eph 3,9). Die zukünftige Verwaltung, die des Königreichs, darf man mit dem Kennwort "Gerechtigkeit" überschreiben.

Siehe auf www.biblischelehre.de ("Was sagt denn die Heilige Schrift?") den Kommentar zu Lukas und wegen der Unterscheidung zwischen heute und morgen, zwischen der Leibesgemeinde (Eph 1,22.23), der wir angehören, und Israel, die Artikel "Schneide das Wort der Wahrheit richtig" sowie "Das Evangelium des Apostels Paulus".

Stine1224  11.10.2023, 11:53

Zu dieser ,,Gerechtigkeit " gehört, daß die Menschen, die sich nach Frieden in jeglicher Hinsicht gesehnt haben, nicht mehr von Rebellen und Spöttern belästigt werden, sondern wirklich unter der Herrschaft des Friedensfürsten in Frieden und Glück leben können.

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Es gibt 2 Möglichkeiten: entweder ist das Zitat authentisch. Dann muss man Jesus eher zu den religiösen Fanatikern zählen, was in Richtung Zeloten geht. Die Königswürde zu beanspruchen war ein Kapitalverbrechen.

Oder man hat es ihm nachträglich in den Mund gelegt, weil die Juden die Vergottung des Wanderpredigers nicht mitmachen wollten. Es stünde aber in Widerspruch zur Nächsten- und Feindesliebe.

Für die Forschung ist es eigentlich ein Glücksfall, dass das Neue Testament so viele Widersprüche und Ungereimtheiten hat. So wird klar, dass die Autoren weniger von historischer Wahrheitsliebe geleitet waren, als vielmehr von theologischen/glaubensideologischen Aspekten.

Stine1224  11.10.2023, 11:55

Lies dazu die Antwort von biblischelehre

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Nofear20  11.10.2023, 11:56
@Stine1224

Das glaubensideologisch gefärbte Gedöns kann man getrost vergessen.

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Dazu musst du erst mal verstehen und zwar in deinem Herzen, was ein Feind ist. Das gesamte Alte Testament berichtet von Feinden. Das waren keine Leute, die eine eigene Meinung hatten oder irgend was schlimmes erlebt haben und deswegen Unfrieden mit Gott hatten sondern wer das Alte Testament mal nüchtern ließt und nicht mit der Brille der modernen Panikmache, wird von 7 Feinden der Juden lesen, die sich in der ganzen Weltgeschichte immer gleich verhalten haben. Das Böse macht immer das gleiche. Die Weltgeschichte wiederholt sich. Die Begründungen, warum es angeblich gut ist X zu tun wiederholen sich

Das sind z.B. Feinde und wenn man weiter forscht, weiß man, dass in diesen Städten auf der OFFENEN Straße (ohne Krieg) Säuglinge vergewaltigt werden: https://www.youtube.com/watch?v=jppY0hMCGac&t (genau über dieses politische Thema wurde in den 90er Jahren gelacht und gesagt so schlimm wie Sodom können Städte doch gar nicht sein)

da steht: "Doch jene meine Feinde, die nicht wollten, dass ich über sie König würde, bringt her und erschlagt sie vor mir!"

Das Gleichnis erzählt von einem König, dessen Landsleute ihn nicht als König haben wollten. Diesen gilt nach seiner Rückkehr aus dem fernen Land diese Aussage. Ebenso erhalten die eingesetzten Verwalter ihr Urteil über die Art und Weise, wie sie mit dem ihnen anvertrauten Geld umgegangen sind.

Es handelt sich um ein Gleichnis in einer bildreichen Sprache - wie Jesus es oft verwendet. Keineswegs ist damit gemeint, dass Jesus den Auftrag erteilt hätte, seine Gegner zu töten.

wie kann man das auslegen, damit es weniger gruselig aussieht.?

....indem man die ganze Geschichte durchliest und nicht den letzten Satz herauspickt.

..... indem man eine bildhafte Erzählung von einer wahren Begebenheit unterscheiden lernt.

Was also ist der Sinn dieses Gleichnisses, mit dem Jesus seinen Jüngern etwas erklären möchte, damit sie es besser verstehen:

Der „Ich“-Erzähler in dem Gleichnis ist ein „König“. Dieser kann mit dem verherrlichten Christus identifiziert werden, dem „Christkönig“, also dem Christus in der Funktion des Weltenrichters. Es spricht hier also nicht der historische Jesus zu den Jüngern, um diese zu einer konkreten Handlung aufzufordern, wie die Stelle – aus dem Kontext gerissen – suggeriert. Wenn es nun aber in dem Gleichnis um den Christus-König geht, den Weltenrichter, dann muss man diesem Richter der Welt einen gewissen Entscheidungsspielraum zugestehen für den Umgang mit denen, die sich in ihrem Leben nicht von der Liebe, sondern vom Hass haben lenken lassen. Denn das sind die „Feinde“, die hier gemeint sind.

Dieses Gleichnis wird in einer emotionalisierten Stimmung erzählt (zuvor hatten viele gesehen, wie Jesus zu Zachäus, dem verhassten Zöllner, eingekehrt ist). Und Jesus erzählt denen, „die das alles miterlebt“ (Lk 19, 11; GN) hatten und nun meinten, das „Reich Gottes werde sofort erscheinen“ (Lk 19, 11; EÜ) dieses Gleichnis, in dem er sie mit deutlichen Worten davor warnt, in dieser Endzeiterwartung die Hände in den Schoß zu legen.

wie kann man das auslegen

Garnicht, dies ist Teil der "Rahmenerzählung" zum Gleichnis aber nicht das Gleichnis selbst.Letzteres sollst du verstehen , nicht die (teils grassen) Erzählungen dazu. Deren Inhalte waren angepasst der Befindlichkeit der damaligen Zuhörer.

sepia007 
Fragesteller
 11.10.2023, 09:42

sorry, ich verstehe nicht was du meinst.?

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