Welche Bedeutung hat Lukas 19/27?

5 Antworten

Als Jesus sich Jerusalem näherte, wurden seine Begleiter aufgeregt und dachten, er sei im Begriff, ein welteroberndes Königreich zu errichten. Jesus korrigierte ihr Missverständnis, indem er ihnen ein Gleichnis erzählte ( Lukas 19:11 ). Er war wie ein Mann, der Anspruch auf ein Königreich hatte, der aber zuerst zum Sitz der Macht in einem fernen Land gehen musste, um sein Königreich bestätigen zu lassen, und danach zurückkehrte, um es zu beanspruchen. Bevor er in das ferne Land aufbrach, gab er jedem von zehn vertrauenswürdigen Dienern einen gleichen Geldbetrag, der damit die Interessen seines Herrn während seiner Abwesenheit fördern sollte. Die Bedeutung war, dass Jesus die Welt bald verlassen würde, aber er gab jedem seiner Diener die Aufgabe, für ihn so zu leben, dass sein Reich weiter wachsen würde ( Lukas 19:12-13 ).

Die Bürger im Gleichnis wollten den neuen König nicht, und ebenso wollten die Juden Jesus nicht ( Lukas 19:14 ). Aber die treuen Diener (die Nachfolger Jesu) arbeiteten weiter für ihren Herrn. Als er zurückkam, prüfte er ihre Arbeit und belohnte jeden nach seinem Fleiß. Wenn der Diener das Geld seines Herrn gewinnbringend verwendete, wurde er belohnt; wenn er faul war, erlitt er Verluste. Der Meister erwartete nicht, dass alle Diener gleichermaßen erfolgreich waren, aber er akzeptierte keine Entschuldigung für Faulheit ( Lukas 19:15-25 ).

Für die Nachfolger Jesu lautet die Lektion, dass diejenigen, die fleißig arbeiten, feststellen, dass ihre Fähigkeiten zunehmen und ihnen daher mehr Verantwortung übertragen wird. Diejenigen, die faul sind, stellen fest, dass sie alle Fähigkeiten verlieren, die sie haben, und ihnen kann keine weitere Verantwortung anvertraut werden ( Lukas 19:26 ). Für diejenigen, die Jesus ablehnen, lautet die Lektion, dass sie ein schreckliches Gericht erleiden werden ( Lukas 19:27 ).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Überzeugter orthodoxer-Christ☦︎

Schau etwa hier:

Im Gleichnis von den anvertrauten Talenten in Lukas 19 fordert ein König zum Töten seiner Feinde auf.
Zitat (Lutherbibel 1912):
„Doch jene meine Feinde, die nicht wollten, daß ich über sie herrschen sollte, bringet her und erwürget sie vor mir.“
Unterschiedliche Übersetzungen wählen für den Akt der Hinrichtung unterschiedliche Begriffe. Neuere Übertragungen nutzen z. T. weniger drastische Bezeichnungen. Die Einheitsübersetzung Lk 19,27 EU spricht beispielsweise von „macht sie vor meinen Augen nieder“. Weitere Varianten sind „tötet sie vor meinen Augen“ (Neues Leben); „Sie sollen vor meinen Augen hingerichtet werden!“ (Hoffnung für alle) oder „erschlagt sie vor mir“ (Revidierte Elberfelder).
Nach Ansicht des Bibelwissenschaftlers Joachim Jeremias meinte Jesus mit dem mordlüsternen König sich selbst[16]
„Der Kaufmann wird bei Matthäus allegorisch auf Christus, seine Reise auf die Himmelfahrt, seine erfolgende Rückkehr auf die Parusie gedeutet, die den Einen den Zugang zum messianischen Freudenmahl, den Anderen die Verstoßung in die äußerste Finsternis bringt. Noch weiter auf dem Wege der Allegorisierung geht die Lukasfassung: der Kaufmann wird zum König, das ganze Gleichnis zur Ankündigung und Begründung des Aufschubs der Parusie.“
Der Bibelwissenschaftler Joachim Gnilka deutet diese Stelle dagegen nicht als Selbstaussage Jesu:[17]
„In der lukanischen Version des Gleichnisses von den anvertrauten Geldern dürfte eine Anspielung auf Archelaos vorliegen. Man vermutet, daß in der hier eingeflochtenen Episode vom Thronanwärter […] und von der grausamen Rache des neuerkannten Königs bei seiner Rückkehr (Lk 19,12–27 EU) eine Reminiszenz auf die Vorgänge der Bestellung des Archelaos zum Ethnarchen im Jahr 4 v. Chr. vorliegt.“

...

Das ist keine Aufforderung Jesu an seine Zuhörer, sondern ein Gleichnis mit einem historischen Hintergrund:

"Bei Lukas hat das Gleichnis gegenüber Matthäus eine völlig andere Einkleidung. Dem Großkaufmann des Matthäus entspricht bei Lukas ein Edelmann, der verreist, um sich das Königtum verleihen zu lassen (V. 12); eine Gesandtschaft seiner Mitbürger versucht, das zu vereiteln (V. 14); er aber kehrt als König zurück (V. 15 a, vgl. noch die »Städte« in V. 17 und 19) und läßt seine Feinde vor seinen Augen niedermachen (V. 27).

Vermutlich haben wir in diesen Zügen ein ursprünglich selbständiges zweites Gleichnis vom Thronprätendenten vor uns, das an die historische Situation des Jahres 4 v. Chr. anknüpfte. Damals fuhr [Herodes] Archelaos nach Rom, um sich seine Herrschaft über Judäa bestätigen zu lassen; zugleich reiste eine jüdische Gesandtschaft von 50 Köpfen, die seine Ernennung zu verhindern suchte, nach Rom. Die im Volke unvergessene blutige Rache, die Archelaos nach seiner Rückkehr nahm, scheint Jesus benutzt zu haben, um seine Hörer in einem Krisengleichnis vor falscher Sicherheit zu warnen. So unvermutet wie damals Rückkehr und Rache des Archelaos für seine Gegner kam, so unvermutet wird das Verderben über euch hereinbrechen."

Aus: "Die Gleichnisse Jesu", Joachim Jeremias.

Laut Gill's Exposition of the Entire Bible

Aber diese meine Feinde,.... Gemeint sind vor allem die Juden, die Jesus gegenüber feindlich gesinnt waren und ihn als den Messiaskönig haßten und verwarfen und sich gegen ihn auflehnten und sich seiner Regierung nicht unterwerfen wollten; und sie waren seinem Volk feindlich gesinnt und waren sehr wütend auf es und verfolgten es; und sein Evangelium und die darin enthaltenen Wahrheiten und seine Verordnungen, die sie gegen sich selbst verwarfen:

Mit den Feinden sind also die gemeint, die Jesus töten wollten also die Juden und mit König ist hier Jesus gemeint

Christen behaupten damit sei am Ende der Zeit gemeint

Am Ende der Zeit steht laut der Bibel in Offenbarung 19,13 folgendes

Bekleidet war er mit einem blutgetränkten Gewand

Weil Jesus seine Feinde bekämpfen wird

Jamieson-Fausset-Brown Bible Commentary

13. das in Blut getauchte Gewand - Dort ist das Blut nicht sein eigenes, sondern das seiner Feinde. [...] Er vergießt das Blut nicht der Frommen, [...] sondern der blutbefleckten Gottlosen [...]

Das ist eine Vorausschau auf das, was bei der Wiederkunft Jesu geschehen wird. Auf keinen Fall ist daran ein Auftrag zur Gewalt abzuleiten oder ähnliches.

Im Walvoord-Bibelkommentar steht dazu:

  • "Im Gegensatz zu den beiden Knechten, die auf den Fürsten gewartet hatten, wurden seine Feinde bei seiner Rückkehr zum Tode verurteilt. Die Analogie des Gleichnisses war deutlich. Jesus ging fort, um ein Königtum zu erwerben. Wenn er zurückkehrte, würde er sein Reich errichten. Bis dahin sollten seine Jünger die Pflichten erfüllen, die er ihnen übertragen hatte. Bei seiner Rückkehr würde er diese Treuen dann entsprechend ihrem Verdienst belohnen, und seine Feinde würden vor ihm niedergemacht werden."

Der Kontext ist das Ende der noch zukünftigen Zeit der sogenannten Trübsal, in der der Antichrist sein Unwesen treiben wird.

Ein paar Erklärungen und Bibelstellen dazu:

Am Ende der großen Trübsal versammelt der Antichrist eine riesige Armee, um Israel zu vernichten. Jesus kommt wieder und vernichtet seinerseits diese Armee. Danach wird das 1000jährige Reich errichtet, in dem Jesus als gerechter Herrscher regieren wird. Der Teufel wird in dieser Zeit gebunden sein.

Wiederkunft Jesu: - Jesus kommt SICHTBAR wieder (Mat. 24,27) - Vernichtet Heere die gegen Jerusalem ziehen (Offb.19, 11-21 - Wirft Antichristen und falschen Propheten in Feuersee (Offb. 19, 16-22) - „Landet“ auf dem Ölberg (Sacharja 14) - Bekehrung Israels (Sacharja 12,10) - Im Tal von Megiddo/Jesreel/ Harmageddon /Joschafat (Joel 4) - Entscheidet über Einlass ins 1000-jährige Reich (Mat. 25,31-46)

Das 1000-jährige Reich: - Jesus setzt auf den Thron Davids (Luk. 1,32) - Zion wird der höchste Berg (Micha 4,1-5) - Totes Meer wird Leben spendendes Meer (Hes. 48) - Errichtung des verheissenen Tempels (Hes.40-47) - Auferstehung der Märtyrer der Trübsalszeit (Offb.20,4) - Weltweiter Friede (Jes. 2,1-4) - Jesus beherrscht von Jerusalem aus die Welt (Jes, 2,1-4 - Israel ist die die führende Nation (Sacharja 14) - Bund Israels mit Assyrien und Ägypten (Jes. 19) - Alle Völker wallfahren nach Jerusalem (Sacharja 14) - Jesus setzt die göttliche Gerechtigkeit durch (Jes. 32,1-8) - Versöhnung der Tierwelt (Jes.11) - Keine Kindersterblichkeit mehr (Jes. 65) - Gläubige sterben nicht mehr (Jes.65)

Bibelstellen: - Das letzte Gefecht (Offb. 20,7-10) - Das Jüngste Gericht (Offb.20,11ff)

5) Anschließend schafft Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde, die - darauf kann man sich fest verlassen - unglaublich toll und wunderschön werden wird: "Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, dass man der vorigen nicht mehr gedenken und sie nicht mehr zu Herzen nehmen wird." Jesaja 65,17

Bibelstelle: - Gottes Neue Welt (Offb. 21+22)