Luft-Wasser Wärmepumpe Start-Stopp Zeiten?

3 Antworten

So ganz pauschal lässt sich das gar nicht sagen.

Wenn Du die Vorlauftemperatur (-> Heizkurve) höher stellen musst, um abends das Haus wieder anzuheizen, dann arbeitet die Wärmepumpe an einem ungünstigerem Arbeitspunkt. Gleiches gilt, wenn abends die Außenteperatur tiefer ist als tagsüber, weil auch das den Stromverbrauch pro gewonnener kWh Heizenergie nach oben treibt. Und hast Du eigenen Strom aus einer PV-Anlage? Dann wäre auch der günstige Strom tagsüber zu berücksichtigen.

Wenn Du es genau wissen willst, dann musst Du mal für ein paar Tage bei gleichem Wetter (!) die beiden Betriebsszenarien fahren und allabendlich zum gleichen Zeitpunkt den Stromverbrauch am Stromzähler der Wärmepumpe ablesen (hoffe, dass Du einen solchen hast).

Was die Zyklenzahl angeht: tendenziell ist beim abendlichen "großen" Hochheizen von einer geringeren Zyklenzahl auszugehen. Das - für sich alleine betrachtet - ist natürlich von Vorteil. Allerdings würde ich bei den Zyklen kein Drama sehen, wenn die Zyklusdauer wenigstens 30 Minuten beträgt. Bei weniger als 20 Minuten würde ich mir allerdings Sorgen machen. Meine eigene WP läuft im Heizbetrieb nicht unter 60 Minuten. Ich bin nicht sicher, ob die Viessmänner in ihrer WP die Zähler anzeigen, aber in einer guten WP-Steuerung sollten der Zyklenzähler und die Betriebsstunden angezeigt werden. Daraus lässt sich die durchschnittliche Zyklusdauer seit der letzten Datenerfassung ermitteln:

(Betriebsstunden neu - Betriebsstunden alt) / (Zyklen neu - Zyklen alt)

Meine Empfehlung: Bei stundenweiser Abwesenheit würde ich die WP nicht ausschalten, sondern über die WP-Steuerung im Absenkmodus fahren (2 bis 4 Grad unter Normaltemperatur). Diese Strategie bietet im Allgemeinen die besten Resultate.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Da es sich um eine Luft-Wasser-Wärmepumpe handelt, sollte die eigentlich um die Mittagszeit und etwas dannach, den höchsten Wirkungsgrad haben (die (Umgebungs)Luft ist am wärmsten).

Ausserdem ist zumindest, wenn eine eigene PV Strom dazu liefert, das die Zeit mit relativ hoher Stromproduktion.

Wenn die Wärme nicht abgeführt (benötigt) wird und der Speicher "geladen" ist, stoppt die Wärmepumpe ohnehin.

Also weitere Unterbrechungen machen nur dann Sinn, wenn ein eigener Stromtarif nur zu verfügbar günstigen Strompreisen das so vorgibt, der gibt dann aber entsprechende Signale an das Heizsystem.

Nein, ist nicht sinnvoll, weil du damit verhinderts, dass die WP den günstigen Stromtarif nutzt.

Werner Huebner  19.11.2019, 18:24

Nur am Rande: Unser örtlicher Versorger bietet die Schwachlast-Vergünstigung nur zwischen 21 und 6 Uhr. Für unseren Fragesteller, der seine WP zwischen 6 und 21 Uhr betreibt, hätte diese Schwachlast-Tarifvergünstigung somit keine Relevanz.

Man muss also genau auf die Tarifbedingungen im Einzelfall achten, wenn man auch diesen Punkt mit in die Überlegungen mit einbeziehen will.

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