Luft Wasser Wärmepumpe im Altbau?

4 Antworten

1800l Heizöl entsprechen etwa einem jährlichen Gesamtwärmebedarf (Heizung und Warmwasser) von 18000kWh.

Durch die geplanten Maßnahmen sollte der Gesamtenergiebedarf noch weiter reduziert werden.

Bei einer Luft-Wasserwärmepumpe mit einer JAZ von ca. 3,5 würde der aktuelle Energiebedarf etwa 5100kWh Strom pro Jahr entsprechen. Mit den angesprochenen Maßnahmen sollte der Bedarf auf ca. 4000kWh/a reduziert werden können.

Früher oder später kommt noch ein e-Auto dazu, bei 15000km Jahresfahrleistung entspricht das ca. einem Strombedarf von 3000kWh/a

Für einen 4 Personenhaushalt kann man den Haushaltsstrom nochmals mit ca. 2000kWh/a ansetzen.

Wäre also in Summe ca. ein Jahresstrombedarf von 9000kWh.

Eine 10-12kWp Photovoltaikanlage (PV) würde den Bedarf zu ca. 100% decken (Kosten fertig montiert, ohne Speicher ca. 9000-12000€.). Hier, auch wenn aktuell kein Speicher verbaut werden soll, zumindest gleich einen Hybrid HV Wechselrichter einplanen.

Und ja, die 10-12kW Wärmepumpe ist aus meiner Sicht ausreichend dimensioniert, wenn man mutig ist und ggfls. an ganz kalten Einzeltagen mal mit einer e-Zusatzheizung etwas zuheizt, könnten sogar 6-8kW Heizleistung ausreichen.

Also, wenn PV zumindest eine Option für die Zukunft ist, dann auf jeden Fall für eine (reine)Wärmepumpe entscheiden.

Wir haben das im Altbau ähnlich gemacht, waren zunächst mit einfacher Gastherme und Wärmepumpe für Warmwasser gestartet, haben dann mit dem PV-Ausbau, auch die Gastherme durch eine weitere Wärmepumpe für die Heizung ersetzt und sind mit der Lösung sehr zufrieden.

Albert77795 
Fragesteller
 25.02.2021, 19:19

Vielen Dank für die Antwort. PV wird in Zukunft Thema sein, aber würde dann eher 5 kwp installieren lassen aufgrund der Dachfläche auf der Südseite. Kannst du Angaben zu deinen Betriebskosten in kWh machen und welche Sanierungsmaßnahmen habt ihr vollzogen?

Welche Jahresarbeitszahl erreichst du mit deiner LWP?

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GFS18  25.02.2021, 20:19
@Albert77795

Wir haben Ost-West- Ausrichtung, der Gesamtwirkungsgrad der PV ist da zwar etwas geringer, die Dachfläche allerdings verdoppelt und die Produktion verteilt sich etwas besser über den Tag, die Panels selber kosten ja nicht viel.

Wir liegen mit unseren Beiden Wärmepumpen (beides sehr günstige Lösungen, das geht auch besser) etwa bei einer JAZ von ca. 3 (Im Sommer ist die Heizungswärmepumpe komplett aus) allerdings nutzen wir die Warmwasserwärmepumpe (im Winter: Raumluftverbund Keller) im Sommer auch zur Kühlung des Dachgeschosses (die kalte "Abluft" wird dann einfach über einen freien Zug im Kamin nach oben in die Räume geleitet (manuelle Umschaltung), das ist etwa so realisiert wie bei einem Brennwert-Gas - Kamin -Zuluft über den Zug, Kaltluft über separates Rohr im Zug).

Sanierungsmaßnahmen nur wie bei Dir, Dachgeschossdämmung erneuert, Fenster waren noch ok (U-Wert 1,2 W/(m2K). Heizung noch mit mehr Anteil Heizkörper, aber passt gut. Für die Heizung benötigen wir ca. 3000kWh Strom/a, für Warmwasser ca. 650kWh, beim e-Auto ca. 2000kWh/a die wir Zuhause laden, sonstiger Verbrauch Haushalt, ca. 1500kWh/a, aber wir haben einfach PV-satt. Und ja, ich kann den PV- Strom mit 7,5 Cent je kWh kalkulieren, (etwa aktuelle Einspeisevergütung bei Anlagen über 10kWp) dann wäre die Anlage mit allen Kosten, ohne Gewinn nach ca. 20Jahren bezahlt.

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Albert77795 
Fragesteller
 26.02.2021, 12:05
@GFS18

Super vielen Dank. Ich hab mir überlegt ein bivalentes System wie die Vitocaldens 222-F anzubieten zu lassen. LWP von Viessmann mit 10 kW hat mir ein Heizungsbauer mit 26.000 € Brutto angeboten. Ist mir eindeutig zu teuer. Hab eher mit 14-17.000 € gerechnet. Wieviel zahlt man für den Einbau der Wärmepumpe? Reine Einbaukosten ?

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GFS18  26.02.2021, 13:24
@Albert77795

Bei den von Dir genannten Preisen sollte die Fußbodenheizung und der Einbau schon dabei sein.

Aber grundsätzlich ist der Aufwand natürlich davon abhängig, was an Infrastruktur vorhanden ist, wie die Aufstellung erfolgen kann, wie lange mögliche Anbindungen sind, ob zusätzliches Fundamet / Halterung für Aussengerät nötig ist, welche Sonderwünsche Du hast.

Beispiel: Die Warmwasserwärmepumpe mit Warmwasserspeicher die wir im Einsatz haben hat ca. 1200€ gekostet (Deutscher Hersteller, aber intern Chinesische Technik von Midea verbaut), Steckdose war verfügbar, der Anschluss an Wasser /Warmwasser (alles in der Nähe) hat inklusive Material ca. 300€ gekostet (den Transport in den Keller hatten wir selbst erledigt)

Bei der Heizungswärmepumpe (oder bei Dir dem Gesamtsystem) hängt es davon ab, ob Du die reine Wärmepumpe hast (die sollte dann bei ca. 10kW aber nicht mehr als ca. 5000€ kosten), da musst Du dann für die ganzen Nebengeräte wie Mischer, Speicher, Leitungen, Installation ... nochmals mit 3000-5000€ rechnen.

Beispiele:

https://www.solar-more.de/Mirai-SMI-Inverter-Luft-Wasser-Waermepumpe-10kw

https://homeperfect.de/Fujitsu-Waermepumpe-Luft-Wasser-Komfort-230V-SG-ready-10kW/

Hier ein integrieter Ansatz mit viel Dokumentation im Download:

https://www.heizungsdiscount24.de/waermepumpen/viessmann-vitocal-222-s-luftwasser-waermepumpe-126-kw-awbt-m-e-ac-221c10-230.html

Für eine solche Lösung sollte der Installationsaufwand je nach örtlichen Gegebenheiten und ggfls. Vorbereitung durch Dich, zwischen ca. 1000-3000€ liegen.

Für uns war eine günstige Wärmepumpe wichtiger, als das letzte Zehntel an möglicher JAZ, da wir die PV-Panels ohnehin auch auf dem Nebengebäude als Dacheindeckung , an der Fassade als Gestaltungselement und Fassadenschutz verbaut haben, sprich günstigen PV-Strom im Überfluss haben.

Beispiele für PV- Panels / Preise:

https://shop.gwl.eu/Solar-PV-Systems/Solar-panel-GWL-Sunny-Mono-320Wp-60-cells-ESM-320-Black-Pallet-30-pcs.html?cur=1

(Das sind schon die "Edlen" in Full Black inkl. schwarzem Rahmen)

Beispiel für 10kW 3Pphasen Hybridinverter mit USV-Funktion (wenn Batterie angeschlossen wird) kann aber auch ohne betrieben werden:

https://www.wechselrichter-online.de/de/goodwe/509032-goodwe-gw10k-et-with-wifi-dc-switch-3p-meter.html

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Albert77795 
Fragesteller
 26.02.2021, 20:56
@GFS18

Danke hast mir damit weiter geholfen !

Ich werde in jedem Fall vom Gespräch vom Freitag nächster Woche berichten.

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Zwei verschiedene Heizungsarten (Heizkörper und Fussbodenheizung) bedeutet auch zwei unterschiedliche Vorlauftemperaturen. Fußbodenheizung = niedrige Vorlauftemperatur von 30°C und Heizkörper = höhere Vorlauftemperatur von min. 50°C.

Ist eine sehr schwierige Kombination. Eine Wärmepumpe arbeitet am effektivsten, wenn die Vorlauftemperatur möglichst niedrig ist.

Falls in den 25qm keine FBH möglich ist solltet ihr eine Infrarot-Flächenheizung in Betracht ziehen.

Doppelverglasung ist absolutes Minimum deutlich besser und langfristig auch viel preiswerter wäre eine Dreifach-Verglasung.

Was sagt die Wärmebedarfsrechnung des Heizungsbauers?

Albert77795 
Fragesteller
 25.02.2021, 19:05

Danke für die Antwort. Im Dachgeschoss wollte ich eine Niedertemperaturtheizkörper einbauen. Hatte ich vergessen zu erwähnen. Die Fenster will ich aus Kostengründen nicht austauschen. Die sind aus dem Jahr 2005 und noch gut in Schuss. Ich hab in der nächsten Woche einen Termin mit einem Heizungsbauer. Ich will mich bloß vergewissern, das der Heizungsbauer mir nicht irgendwas empfiehlt, was am Ende die Betriebskosten sprengt.

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Zukunftsheizer  21.01.2022, 23:55

Heizkörper bedeuten nicht minimal 50°C. Sie sollten entsprechend dimensioniert werden, dass sie bei MAX. 50°C genug Leistung abgeben, um die Heizlast des jeweiligen Raumes zu tragen. Heizkörper lassen sich bei der richtigen Auslegung auch mit niedrigeren Temperaturen betreiben. Oder man entscheidet sich für Gebläsekonvektoren, die mit Temperaturen von 35-40°C gut auskommen. damit wäre eine Wärmepumpe bei dieser Sanierungsmaßnahme eine gute Wahl.

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Ich habe das gleiche Problem, eine Wp mit 20Kw Leistung kostet allein 20 000€ Plus X - Eine Brennwerttherme e.v. 4000€ Bleiben 16000€ Ersparnis die ich an Heizmehrkosten ausgeben kann über die Jahre. Ich habe eine Pelletheizung und bekomme kein Geld von der klimabekloppten Politik.

Wen ihr was wirtschaftliche wollt könnt ihr keine Luft oder Wärmepumpe nehmen den die ist sehr sehr teuer weil mit strom geheizt wird nur fragen kunden selten nach den Betriebskosten!

Du kannst nicht einfach irgentwelche kw zahlen nehmen um den Wärmebedarf auszurechen muss man das können und selbst der fach man muss den Bauplan haben und auch jedes material was verbaut worden ist nicht nur das neue und auch ist die frage wie gut das haus gedämmt wurde!

Eine solar Anlage ist sinnlos weil man 2 System zum heizen haben muss!

Alle anderen systeme brauchen nur 1 system womit sie mehrfach wirtschaftlicher sind!

Wirtschaftlicher ist ein Niedertemperatur Heizungskessel der wen möglich mit 40 -50 grad auskommt! Oder was vergleichbares!