Luft und Raumfahrttechnik + Bundeswehr?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

ein Studium ist möglich und für Offiziere des Truppendienstes auch verbindlich. Das Studium ist aber unabhängig davon, in welcher Truppengattung du dienst.

Und solltest Du als Bewerber für die Ausbildung zum Kampfpiloten genommen werden (das schaffen nur etwa 2 % der für den fliegerischen Dienst geeigneten Bewerber), musst Du Dich für mindestens 16 Jahre verpflichten. Die Verpflichtungszeit wird je nach Ausbildungsstand immer weiter festgelegt.

Als Truppenoffizier übernimmst Du nach der aktiven Phase der Kampffliegerei in einem Geschwader meist einen Posten in den Führungsstäben und fliegst dann noch als "Scheinerhalter" ein paar Stunden pro Jahr, wenn es der Fliegerarzt erlaubt. Du bist also Berufssoldat.

Das gleiche "Schicksal" droht, wenn Du als Offizier des militärfachlichen Dienstes eingestellt wirst. Hier studierst Du nicht, wirst aber nach Ablauf der 16 Jahre auch direkt als Berufssoldat übernommen.

Das zeigt also, dass es mit der Selbständigkeit schwierig wird, denn Du bist ja Berufsoffizier. Ein Studium ist natürlich immer gut auch im Hinblick auf eine mögliche Fluguntauglichkeit. Und als Ingenieur stehen Dir auch beim Bund viele Wege offen, z. B. bei der Wehrtechnischen Dienststelle in Manching, die für die Einführung neuer Systeme die Erprobung vornimmt. Dort könntest Du z. B. auch als Testpilot tätig sein.

Ja, ich denke, Offizierslaufbahn mit Studium (unabhängig vom Fach) ist eine gute Wahl.

rudim1950  18.08.2012, 14:49

Danke für den Stern!

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mach zuerst mal ein vernünftiges Abitur, dann kann Du Dich immer noch als Offiziersanwärter bei der Bw bewerben und wenn es mit den Voraussetzungen zum Kampfpiloten nicht klappt, bei der Luftwaffe in Neubiberg studieren. Dort wird auch das Studium für Luft- und Raumfahrttechnik für die technischen Offiziere angeboten

also, was du dir vorstellst, ist natürlich sehr anspruchsvoll. Es bewerben sich sehr viele Leute für die Offizierslaufbahn, machen das Bewerbungsverfahren bei der OPZ mit usw. Aber nur ganz wenige werden dann auch genommen. Ob du das Glück hast, einer der wenigen zu sein, weiß ich nicht, aber du solltest dich auf keinen Fall darauf fixieren. Verpflichten kannst du dich aber erst einmal nur für maximal 12 Jahre. Ob du dann auch zum Kampfpiloten geeignet bist und es beim Bund eine entsprechende Stelle für dich gibt, ist der nächste Punkt. Mit viel Glück ist es möglich, aber so flexibel solltest du schon sein, auch andere Wege beim Bund einschlagen zu können, falls das nicht klappt. Wenn du dann zum STudium kommst, sage ich dir gleich, daß es ein sehr anspruchsvolles Studium ist, du solltest sicher gehen, daß das Fach nicht zu schwer für dich ist. Das ist so eines der Studien, die die meisten Abbrecher hervorrufen. Und gerade beim Bund, wo es ja eine Regelstudienzeitgibt, die du nicht überschreiten solltest und damit du die erfüllen kannst, gibt es zwei Semester, sondern drei Trimester in einem Jahr.
Sagen wir, du bist zu alledem in der Lage und hast das Glück, das einschlagen zu können. Dann kannst du selbstverständlich nach deiner Zeit beim Bund in diesem Beruf arbeiten. Theoretisch kannst du dich dann auch selbständig machen, wobei ich jetzt nicht so recht weiß, ob man mit diesem Beruf selbständig ein erfolgreiches Unternehmen führen kann.

ShAdOwWaLkEr 
Fragesteller
 13.08.2012, 20:48

Vielen Dank für diese sehr ausführliche Antwort (:

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Ich war vor einer Woche im Zentrum für Nachwuchsgewinnung der Bundeswehr und spreche aus Erfahrung.

Luft und Raumfahrttechnik zu studieren halte ich für wenig sinnvoll, wenn du danach tatsächlich zur Bundeswehr gehen möchtest. Ich an deiner Stelle würde nach dem (Fach-) Abitur mich sofort bei der Bundeswehr bewerben. Jedoch musst du sowohl im Geiste als auch körperlich in bester Form sein. Kampfjetpilot zu werden ist keine einfache Sache. Du brauchst die Verwendungstauglichkeit T1 und musst außerdem die ganzen Einstellungstest bestehen, die nicht sehr einfach sind. Jedoch kannst du dafür üben. Ebenso für den sportlichen Teil. Auf die Ärztliche Untersuchung hast du jedoch wenig Einfluss.

Nach dem Ende der Dienstzeit bei der Bundeswehr kannst du dann in die zivile Luftfahrt wechseln. Wenn das alles nicht klappt, kannst du immer noch Luft- und Raumfahrttechnik studieren und dich selbstständig machen bzw. dich über eine entsprechend für dich geeignete Verwendung bei der Bundeswehr informieren.

LG