Lohnt es sich das Nibelungenlied zu lesen?

6 Antworten

In der Originalfassung würde ich von abraten, als Sage erzählt hat es etwas - Prädikat "empfehlenswert".

Ja, natürlich "lohnt" es sich. Es bringt Dich der Geschichte und der Kultur Deines Landes und dem, was man eine gute Allgemeinbildung nennt, ein bedeutendes Stück näher.

Gibt ja heute kaum noch Deutsche, die es kennen.


AbiMona 
Fragesteller
 18.10.2022, 23:43

„Gibt ja heute kaum noch Deutsche, die es kennen.“ kann ich kaum glauben 😅 es ist doch verdammt bekannt

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Sterntaler927  19.10.2022, 00:13
@AbiMona

So? Warum kennst DU es dann nicht und fragst sogar, ob es sich zu lesen "lohnt"?. 😏

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AbiMona 
Fragesteller
 19.10.2022, 01:28
@Sterntaler927

Ich kenne den Inhalt und wollte mich jetzt selbst der Herausforderung stellen 🙈

Dad lohnen bezieht sich mehr auf den Nidergeschriebenen Stil.

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Lesen? Singen soll man es!

Häufig liest man Teile und die hauptsächliche Handlung davon in der Schule. Und eben die Anfangsstrophe auf Mittelhochdeutsch (Uns ist in alten maeren ...). Nicht zuletzt, um älteres Deutsch einmal kennenzulernen.

Man kann es bei Interesse sicher auch als Ganzes privat lesen, würde ich allerdings nur in heutigem Deutsch raten. Inhaltlich ist das Nibelungenlied sicherlich ein Stück Allgemeinbildung und Kulturgut.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ja, unbedingt. Es ist das Epos der Deutschen. Es ist dramatisch, rührend, verstörend, großartig.

Heinrich Heine, der große Modernisierer und freche Spötter, war ein Fan des Nibelungenlieds:

 "Jedenfalls ist aber dieses Nibelungenlied von großer gewaltiger Kraft. Ein Franzose kann sich schwerlich einen Begriff davon machen. Und gar von der Sprache worinn es gedichtet ist. Es ist eine Sprache von Stein und die Verse sind gleichsam gereimte Quadern. Hie und da, aus den Spalten, quellen rothe Blumen hervor, wie Blutstropfen, oder zieht sich der lange Epheu herunter, wie grüne Thränen. Von den Riesenleidenschaften, die sich in diesem Gedichte bewegen, könnt Ihr kleinen, artigen Leutchen Euch noch viel weniger einen Begriff machen. ... kein Thurm ist so hoch und kein Stein ist so hart wie der grimme Hagen und die rachgierige Chrimhilde."

Du kannst eine Ausgabe lesen, in der links die mittelhochdeutsche und rechts die neuhochdeutsche Form steht.