Linux Mint: Festplatte versehentlich formatiert!?


08.05.2023, 01:42

Gelöst: Trotz teilweise alles anderem als weiterführendem Support, kam ich via testdisk zu der Erkenntnis, dass ich keineswegs ein Backup des ganzen Datenträgers, inklusive ungenutzter Speicherkapazitäten, machen muss (in diesem Falle 240 GB). Sondern, mehr oder weniger, bequem die Ordner und Dateien auswählen kann, welche ich, aus den nicht mehr zugewiesenen Partitionen, gesichert haben möchte (<100 GB)! Dies hat das ganze Problem für mich gelöst. Welch ein grosses Glück! Jetzt kann ich endlich bedenkenlos versuchen, die Partitionen manuell so zu bezeichnen, wie ich vermute, dass die Einhängepunkte früher gewesen sind.

4 Antworten

Versuch es mal mit

testdisk

Das sollte bei Knoppix und einigen anderen Live-Distris enthalten sein.

Damit kann man beschädigte Partitionen, gelöschte Partitionstabellen und schnellformatierte Partitionen wieder herstellen können.

Da die Sache in Sekunden ging, hast Du wahrscheinlich ein FAT32 "drübergebraten". Die EXT und BTRFS Dateisysteme merken sich alle wichtigen Informationen über das Dateisystem an mehreren über die Partition verteilten Stellen. FAT32 überschreibt nur die ersten paar Blöcke, also ist es sehr wahrscheinlich, dass Du die Partition komplett wiederherstellen kannst.

Geht das nicht, dann versuche es mit

photorec

Das wurde erfunden um Bilder von Speicherkarten zu retten (Daher der Name Photo-Recovery). Flash Speicher verschleißen beim beschreiben und der erste Block mit dem Inhaltsverzeichnis wird bei jedem Foto machen oder löschen mindestens 2x beschrieben, geht also als allererstes kaputt. Photorec kann dann die Fotos ohne Dateisystem finden und die Blöcke wieder zusammen puzzeln. Mittlerweile kann das auch andere Partitionsarten als FAT und erkennt nicht nur Bilder sondern auch Videos und alle wichtigen Dokument Formate. So kannst Du dann zumindest einen Teil deiner Daten wieder bekommen. Das dauert bei einer großen Platte natürlich ewig und Du brauchst viel Platz wo der die Dateien rein legen kann, also eine andere fast so große Festplatte.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
derNityaDeva 
Fragesteller
 05.05.2023, 23:41

Tausend Dank!
Ja, ich habe wohl ein FAT32 darübergebraten.
testdisk sagt:Disk /dev/sda - 240 GB / 223 GiB - CHS 29185 255 63
Current partition structure
Partition Start End Size
Warning: number of heads/cylinder mismatches 64 (FAT) != 255 (HD)
Warning: number of sectors per track mismatches 32 (FAT) != 63 (HD)
1 * FAT16 <32M 0 0 33 4 20 16 65504 [PCDOS_6
Bad relativ sector
.

Anschliessend konnte ich eine sehr grosse Partition auswählen, welche irgendwie Linux dahinterstehen hatte. Irgendwie fand der Computer darauf aber nicht, was auch immer er suchte, und ich musste nochmal "deeper search" auswählen...
Momentan tauchen verschiedene Zeilen auf, während der langen Suche:
FAT16 <32M
HPFS - NTFS
(zweimal)
FAT32 LBA (zweimal)
und dann mindestens 30Einträge mit "Linux". Einer mit "Linux Swap".
...
Aber was auch immer testdisk hier findet, ich habe leider überhaupt keine Ahnung, was ich tun muss, um meine Linuxpartition wieder zu bekommen. Alle anderen Partitionen sind gänzlich egal.

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Commodore64  06.05.2023, 11:23
@derNityaDeva

"Linux Swap" ist die "Swap-Partition", das ist so was wie bei Windows die "Auslagerungsdatei", nur eben als Partition statt einer Datei. Da kann das Betriebssystem selten gebrauchten krempel auslagern um mehr RAM frei zu machen und da werden Daten gespeichert für das "Suspend to Disk". Kannst Du völlig ignorieren, da steht nichts drin was Du brauchen kannst.

Der kleine FAT16 Teil dürfte der Bootloader sein.

Leider erscheinen viele Einträge doppelt. Das liegt daran, dass die Partitionsinformationen zwei mal gespeichert sind (1x Backup). Die sollten aber gleiche Start und Zieladressen haben, wenn nicht, dann "lügt" ein Eintrag weil er kaputt ist.

Wenn da noch mehr Einträge "zuviel" sind, dann sind das meistens weitere Backups (auch hier gleiche Start/Zieladresse) oder "Leichen" von früheren Einteilungen der Festplatte die noch nicht durch sinnvolle Daten überschrieben wurden.

Leider kann man nicht sagen was richtig ist und was nicht. Da gehört Erfahung mit Partitionen und dem logischen Aufbau von Datenträgern um einschätzen zu können was eher richtig ist und was nicht. Also hilft dann nur probieren und dazu kannst Du Backups machen. Dazu kannst Du den Disk Doubler verwenden und eine neue mindestens gleich große Platte.

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Es gibt zahlreiche Tools bei Linux, um verschwundene Partitionen etc. wiederherzustellen.

Das macht man aber nicht wirklich auf der Festplatte, sondern man benötigt eine weitere Festplatte, auf der man schreibt. Dies sollte man unbedingt tun, denn jeder Schreibvorgang auf der originalen Platte kann wieder Daten löschen, die wichtig waren.

https://www.linux-community.de/ausgaben/linuxuser/2013/11/daten-retten-und-wiederherstellen/

Was ist für dich "formatiert"? Partitioniert? Also Partitionen entfernt, neue Partitionen angelegt? Oder Dateisysteme erzeugt? Das wäre, Partitionen einbindbar strukturieren, so wie z.B. diese mit einem FAT, NTFS oder ext4 Dateisystem versehen?

Ersteres ändert an den Dateien selbst nichts, sondern verändert deren Auffindbarkeit. Zwar ist es dann noch immer nicht ganz trivial, diese wieder herzustellen, aber Werkzeuge dafür bestehen.

Im zweiten Fall dürfte eine Rettung problematischer sein. Neuinstallation des Betriebssystem, und Zurückspielen der eigenen Dateien vom Backup wäre da wahrscheinlich einfacher.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – LPI zertifiziert
derNityaDeva 
Fragesteller
 06.05.2023, 00:04

Unglückliherweise brauche ich meine Daten von der Linux Partition. Zumindest die aus dem "Download"-Ordner. gutefrage.net/frage/linuxfetplatte-formatiert-wie-restaurieren-testdisk-zeigt-nun-folgendes

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Bushmills145  06.05.2023, 00:05
@derNityaDeva

Wenns wichtig und eilig ist, lieber vom Backup zurückspielen als langwierige Reparatur probieren.

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Bushmills145  06.05.2023, 00:14
@derNityaDeva

Willst du stattdessen nach verlorenen Partitionen suchen, und deine Partitionstabelle probieren wieder her zu stellen, würde ich von einem Rettungssystem booten, z.B. GRML, und mit gpart die Platte nach den verlorenen Partitionen absuchen lassen.

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Boote ein Linux und entlösche die Festplatte.

Vielleicht nimmst Du jemand zur Unterstützung.

derNityaDeva 
Fragesteller
 06.05.2023, 00:05

Das mache ich hiermit. Wie entlösche ich die Festplatte? Mit testdisk? gutefrage.net/frage/linuxfetplatte-formatiert-wie-restaurieren-testdisk-zeigt-nun-folgendes

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tomkaller  06.05.2023, 03:04
@derNityaDeva

Ohne Erfahrung wirst Du hochwarscheinlich alles zerstören. FAT16 ist verdächtig. Es wäre besser, nichts anzurühren und erst eine freie externe Disk für die Sicherung zu besorgen. Suche Dir kompetente Hilfe.

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derNityaDeva 
Fragesteller
 06.05.2023, 23:06
@tomkaller

Wie beschrieben stammt die einzige Partition, welche immer angezeigt wird, von diesem CHIEF_ENG, zum updaten des BIOS. Mir scheint die Lösung meines Anliegens nicht sooo weit entfernt.

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tomkaller  07.05.2023, 14:17
@derNityaDeva

In den Bildern von Testdisk kannst Du die Windowsdaten sichern. Ob das mit Linux geht weiß ich nicht. Wenn Du Linux von DVD startest, kannst Du eventuell mit gparted was machen, es geht sogar copy mit drag and drop.

Wenn Du grub findest könntest Du grub reparieren, sonst gibt es Anleitungen, wie vorzugehen ist.

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derNityaDeva 
Fragesteller
 07.05.2023, 21:42
@tomkaller

Wenn ich, mithilfe geparted, grub finde und repariere, dann bekomme ich aber noch nicht meine Partitionen zurück. Oder wird das restaurierte grub quasi dann auch der Einhängepunt sein, um meine Linux-Partition wieder zu haben?

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tomkaller  08.05.2023, 09:29
@derNityaDeva

Mit normalen Format sind nur die Einträge gelöscht. Mit Testdisk machst Du einen RAW Scan und kopierst die wichtigen Daten auf eine andere Festplatte.

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derNityaDeva 
Fragesteller
 08.05.2023, 14:12
@tomkaller

Genau! Wie sich herausstellt, kann ich mittels testdisk auf ALLES direkt zugreifen, was auf der Platte gespeichert ist und nur die wichtigen Daten sichern. Anstelle den kompleten Datenträger, inklusive der 150 ungenutzten GB, spiegeln zu müssen.
Anschliessend kann ich beliebig herumspielen, meinen Partitionen unterschiedliche Zuweisungen geben und diese auch wieder rückgängig machen. Es ist nötig "primary bootable" für die Linuxpartition einzustellen und den Bootsektor neu zu installieren. Also grub. Danach ist alles bestens. ...Abgesehen davon, dass ich noch nicht weiss, was die Windowspartitionen zurückbringt.

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