Liebt mich Gott immer noch auch wenn ich aus der Kirche austrete?

21 Antworten

Hallo 4shlex,

nein, Du musst nicht für immer in Angst leben! Ich bin auch aus der Kirche (der katholischen) ausgetreten, weil ich gemerkt habe, dass diese nicht das wahre Christentum vertritt. Aber worin besteht denn das echte Christentum?

Man könnte natürlich vieles aufzählen, was das Christentum ausmacht, z.B. die verschiedenen Lehren und Handlungsweisen, doch darauf möchte ich jetzt nicht näher eingehen. In der Hauptsache geht es ja darum, an Jesus Christus als den Sohn Gottes zu glauben, seinem Beispiel genau nachzufolgen und ein Leben zu führen, das sich durch Liebe und Hingabe an Gott auszeichnet.

Das schließt natürlich vieles ein, was ich an dieser Stelle im Einzelnen gar nicht aufzählen kann. Die Bibel enthält dennoch kein umfangreiches und kompliziertes Regelwerk. Ein paar grundsätzliche Dinge möchte ich aber nachfolgend kurz erwähnen.

Zum Beispiel zeichnet sich ein echter Christ dadurch aus, dass er seinen Glauben nicht für sich behält, sondern gern mit anderen darüber spricht. Wenn wir an Jesu Leben denken, dann fällt auf, dass er hauptsächlich mit der Verkündigung der guten Botschaft (oder dem Evangelium) beschäftigt war. Will jemand sein Nachfolger sein, dann sollte die Verkündigung ebenfalls einen wichtigen Platz in seinem Leben einnehmen.

Das betonte Jesus, als er seinen Jüngern den so wichtigen Auftrag gab: "Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe" (Matthäus 28:19,20).

Es gibt natürlich vieles Weiteres, das zum Leben eines Christen gehört, wie z.B. Gott und seinen Nächsten zu lieben, anderen Gutes zu tun, friedliebend zu sein, nicht zu lügen oder zu stehlen etc. Wer Jesus nachfolgt, ist genauso wie er darum bemüht, Gottes Willen zu tun und ihn an die erste Stelle in seinem Leben zu setzen. Er sieht das nicht als eine Last an, sondern tut das voller Freude!

Das Leben eines Christen kann auch gewisse Härten mit sich bringen. Jesus machte mit folgenden Worten darauf aufmerksam: "Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme seinen Marterpfahl auf und folge mir beständig" (Matthäus 16:24). Sich selbst zu "verleugnen" kann z.B. heißen, eigene Wünsche und Interessen hintenan zu stellen. Und der sinnbildliche "Marterpfahl" kann Verfolgung, Leiden und sogar den Tod mit einschließen!

Bevor sich daher jemand entschließt, Christ zu werden, sollte er das machen, was Jesus einmal gleichnishaft beschrieb, als er sagte:"Wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuerst nieder und berechnet die Kosten, um zu sehen, ob er genug habe, ihn zu vollenden? Sonst könnte er den Grund dazu legen, aber nicht imstande sein, ihn zu Ende zu bringen, und alle Zuschauenden könnten anfangen, ihn zu verspotten und zu sagen: ‚Dieser Mensch fing an zu bauen, konnte [es] aber nicht zu Ende bringen" (Lukas 14:28-30).

Dazu, "die Kosten zu berechnen" gehört es eben auch, sich zu fragen: "Bin ich bereit, alles zu halten, was Jesus Christus geboten hat oder ist mir einiges davon zu schwer?" Wer verstanden hat, was wahres Christentum alles einschließt, ist auch dazu bereit die Worte zu bedenken, die Jesus in dem vorangehenden Vers sagte: "Wer nicht seinen Marterpfahl trägt und mir nachkommt, der kann nicht mein Jünger sein" (Lukas 14:27).

Wenngleich der Weg eines Christen also nicht unbedingt der einfachste ist, so ist er dennoch nach der Überzeugung vieler der beste Lebensweg und der einzige, der zu wahrem und dauerhaftem Glück führt! Und diesen Weg gehe ich schon seit etlichen Jahren!

LG Philipp

Gott ist treu, und hört nie auf uns zu lieben. Aber durch den Austritt aus der Kirche erklären wir, dass wir uns von Gott trennen wollen. Nichts anderes bedeutet das, auch wenn immer wieder das Gegenteil behauptet wird. Wenn wir uns aber von Gott abwenden, wendet er sich auch von uns ab. Es wird jetzt hier mit Sicherheit wieder das Gegenteil behauptet. Das ist aber ein schlimmer Irrtum. Nach meiner Überzeugung nimmt Gott den Austritt aus der Kirche sehr, sehr ernst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Aylamanolo  03.08.2023, 13:50

 Aber durch den Austritt aus der Kirche erklären wir, dass wir uns von Gott trennen wollen

Das ist quatsch. Und das sagt sogar der frühere Papst Benedikt, Ungern zwar, aber er hat es zugegeben, Maßgebend ist die Taufe, nicht die ZUgehörigkeit zum Finanzverein.

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Athanasius71  03.08.2023, 14:40
@Aylamanolo

Daß er dies so gesagt hat, ist ausgeschlossen. Ich halte das für eine Lüge. Was er vermutlich in Wahrheit gesagt hat, dürfte sein, dass die Taufe nicht rückgängig gemacht werden kann. Man kann sich nicht enttaufen. Das stimmt. Aber trotzdem hat der Austritt aus der Kirche Konsequenzen.

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Wenn du dem Gott und Vater des Herrn Jesus Christus glaubst, was Er sagt, so wie es in der Bibel geschrieben steht, dann bist du allein durch Glauben gerechtfertigt, für gerecht erklärt (Röm 3,28), und gerettet zum Leben in den zukünftigen Äonen. (Ein Äon ist ein langer Zeitraum mit Anfang und Ende; "Ewigkeit" ist eine falsche Übersetzung.)

Und Du bist ein Kind Gottes und sogar mit Seinem Geist versiegelt, sodass Du Deine Rettung gar nicht mehr verlieren kannst (2 Kor 1,22; Eph 1,13; 4,30). Dies war früher und bei Israel nicht so (2 Petr 2,20-22; Joh 15,2). Heute leben wir aber in der dem Apostel Paulus gegebenen heilsgeschichtlichen Verwaltung (Eph 3,2; oikonomia, Haushaltung, Verfahrensordnung) der überfließenden Gnade und sind Glieder der Gemeinde, die Christi Körper ist (Leibesgemeinde, Eph 1,22.23; das zukünftig wiedergeborene Israel bildet dann die Brautgemeinde). Nur jetzt und bei uns gibt es die Versiegelung.

Und: Gott ist Liebe (1 Joh 4,8); Er kann gar nicht anders als alle Menschen zu lieben. (Die Nichtauserwählten werden Seine Liebe später erfahren (1 Tim 4,10); siehe auf www.biblischelehre.de den Artikel "Gott ist der Retter aller Menschen".

Und: "Wenn Gott für uns ist, wer kann wider uns sein?" (Röm 8,31).

Und: "Was wird uns von der Liebe Gottes scheiden, die in Christus Jesus ist?" (Röm 8,35).

Und: Gar nichts und gar niemand "werden uns scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn" (Röm 8,28.39).

Die Kirche hat doch mit Gott eh nicht viel zu tun, und Gott ist die Liebe selbst, kann nicht anders, als lieben.

Nein, natürlich nicht. Gott ist übrigens auch kein Kirchenmitglied.