Leistungsdruck übernimmt mich?
Hey ihr Lieben, ich würde euch gerne von einem Problem erzählen. Bitte bleibt sachlich und versucht auch, mich zu verstehen.
Ich (17) bin jetzt in der 11. Klasse und meine Schulzeit war ein Auf und Ab, was wohl vor allem an meiner sozialen Auffälligkeit (Asperger Autismus mit GdB) und meiner Hochbegabung lag.
Ich hatte auch im letzten Jahr mit stark unfairen Noten zu kämpfen. Deshalb wurde sogar eine Abmahnung von der Schulleitung gegen eine bestimmte Lehrkraft ausgesprochen.
Momentan läuft alles eigentlich ganz gut. Meine Noten sind alle mindestens im 2er-Bereich. Selbst in Sport stehe ich auf 13 Punkten, obwohl gerade dieses Fach ein starker Trigger für mich ist.
Mein aktueller Durchschnitt ist 1,3.
Allerdings verfalle ich immer mehr in einen starken Leistungsdruck. Ich muss alles perfekt machen und mache mich fertig, wenn eine Note nicht meinen Vorstellungen entspricht.
Ich habe starke Angst, erneut unfair benotet zu werden.
Heute habe ich meine bisher schlechteste Note bekommen: 11 Punkte.
Für viele wäre das gut, aber für mich war es der Auslöser für eine Panikattacke.
Wie kann ich mit dieser Angst umgehen? Was kann ich tun, um mit meinen Leistungen zufriedener zu sein?
Bin jetzt übrigens auf einer anderen Schule, zwischen der 10. und 11. Klasse.
3 Antworten
Wenn das für dich wirklich so extrem ist, wie du es hier beschreibst, solltest du dir vielleicht überlegen, dir Hilfe zu suchen. Gibt es an der Schule vielleicht Angebote?
Mir waren meine Noten eigentlich komplett egal, solang ich durchkomme. Ich hab folglich zwar nicht viel gelernt aber da ich mir auch keinen Druck gemacht habe, hatte ich dennoch sehr gute Noten weil ich die Nächte vor Prüfungen (meistens) gut schlafen konnte, mich währenddessen konzentrieren konnte und keine Panik bekam, wenn etwas mal nicht nach Plan lief.
Diese Einstellung hat mir durch die ganze Schulzeit geholfen, hatte ich aber auch noch von Anfang an. Das hat auch etwas gebraucht.
Du mußt noch viel lernen. Eine Erkenntnis dabei sollte sein, dass man um so tiefer strürzen kann je höher man steigt.
Die vermutete "Unfairness " bezüglich deiner Noten hast du noch nicht mal ansatzweise begründet. Deine diesbezüglichen Gefühle sind keine Begründung.
Meine besten Schüler haben mit mir nie um eine Note gestritten, das war unter ihrer Würde. Und dann solltest du die Schule etwas weniger ernst nehmen. Die Schule ist nur eine Spielwiese.
Zitat meines Sohnes 3 Monate nach dem Abitur: "Papa, was war die Schule schön! Jeden Tag kostenloses Theater, und wenn man wollte, dann konnte man sogar mitspielen."
Es könnte sogar umgekehrt sein wie du meinst. Nämlich, dass die Lehrer dich wegen deiner Problematik zuvor besser gewertet haben und du jetzt meinst, dass du einen Anspruch darauf hättest. Ein Klassenkamarad von mir, und späterer Universitätsprofessor und Leiter des Forschungszentrums Karlruhe hatte auch nicht nur Einser im Abitur. Deine Angst vor Noten höngt nur von der Wichtigkeit ab, denen du die Noten gibst. Ein Pianist sollte auch nicht die ganze Zeit auf das Publikum schielen. Das geht schief.
Hey Salamii
Die Angst, unfair benotet zu werden ist in deinem Fall gerechtfertigt.
Um sie zu überwinden, rate ich dir deine Noten an den Leistungen anderer zu vergleichen. (Das Vergleichen ist sonst nicht wirklich hilfreich, manchmal aber sehr nützlich)
Wenn du da ungerechte Unterschiede vorfindest ->Dann geh zum Klassenlehrer und im Extremfall sogar zur Schulleitung.
So musst du dir keine Sorgen machen!
lg sadgirl222
PS: Du hast tolle Noten :)
Ja, das ist eben das Problem. Häufig benoten Lehrkräfte anhand von Sympathie, allerdings habe ich das Gefühl gehabt, es würde an dieser Schule anders gehandhabt werden.
Mein Klassenlehrer ist leider nicht der kommunikativste. Reagiert nicht auf Nachrichten und unterrichtet auch sein Fach nicht wirklich.
Ihn kann man also eher weniger dabei aussprechen.
Außerdem werde ich sicher ausgelacht, wenn ich mich wegen 13 oder 12 Punkten beschwere. Kaum jemand versteht, wie schlimm diese 11 Punkte heute für mich waren.
Wie gesagt, ein Teil der Begründung ist, dass es bereits passiert ist.
Außerdem war die Frage schon lang genug.
Ich sage auch nicht, dass es passiert. Ich habe nur Angst davor, wieder alles zu tun und dann trotzdem schlechter benotet zu werden.