Lehmboden in unseren Haus entdeckt. Entfernen oder was ist die beste Lösung?

4 Antworten

Wenn der Lehm überall trocken ist, dann solltet ihr ihn so lassen wie er ist. Für die Verlegung der Rohre müsst ihr natürlich den Bodenbelag entfernen und einen Kanal für die Rohre ziehen.

Die Rohre brauchen dann eine ausreichende Überdeckung mit Estrich oder Beton. Es ist also wichtig, das ihr vor den Arbeiten ausmisst was der höchste Punkt der Rohrunterseite sein wird. Dann nochmal mind. 5 cm tiefer für ein "Sandbett". Die Rohrüberdeckung auch rund 5 cm (aus Beton mit Bewehrungsmatte) und der Bodenbelag. Der Kanal für ein Rohr DN100 wird also an der höchsten Stelle mindestens 20 cm tief sein müssen. Abwasserrohre sollten 1% Gefälle haben, wenn es technisch machbar ist schadet auch 1,5 % nicht. Wäre also am Anfang des Kanals eine Tiefe von mind. 43cm. bei 1% und rund 55cm bei 1,5%. Um die Rohre mit konstanten Gefälle zu verlegen, braucht man eine Wasserwaage von 1m. Unter die tiefere Seite der Wasserwaage legt man sich einen Holzkeil von der Stärke des gewünschten Gefälles. Dann braucht man beim verlegen nur darauf achten, das die Libelle der Wasserwaage immer "waage" anzeigt. Für 1% kann man auch drei Glieder eines Zollstocks unter die Wasserwaage legen. Das sind auch 10mm. Der Rohrgraben wird zum grössten Teil unter der Lehmschicht liegen. Das ist kein Vor - und auch kein Nachteil. Ihr könnt aber froh sein, das sich der Graben im Lehm gut ausheben lässt. Es ist das erste mal, dass ich höre man soll einen Rohrkanal und das verlegte Rohr mit Beton verfüllen,wie in einer der Antworten geschrieben.. Ich würde das nicht machen. Der Rohrkanal wird mit Kies verfüllt. Über das Rohr sollte man Bewehrung legen und mit Beton verfüllen.

Nicht zwingend vorgeschrieben, aber oft hilfreich, wäre eine Revisionsöffnung einzubauen, damit man bei Rohrverstopfungen an die Rohrleitung kann, ohne wieder das gesamte Rohr freizulegen. Ob so eine Revisionsöffnung im oder ausserhalb des Gebäudes ist, hängt nur davon ab, ob oder wieviel das Rohr später überbaut wird. Da es aber im Gebäude kaum überbaut wird, empfiehlt es sich die Öffnung im Gebäude zu lassen. Bei Wohrümen aber natürlich nicht.

catteke 
Fragesteller
 28.04.2013, 10:43

Vielen Dank für eine so ausführliche Beschreibung!!! :) Super

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Würde das auf keinen Fall machen, dann könnt ihr gleich alles neu bauen. Lehm ist ein wunderbares Baumaterial. Im Sommer kühl, im Winter warm. Also Leitungen darüber, Holzkonstruktion als Unterbau und Holzfußboden drauf.

Seehausen  27.04.2013, 20:24

Aber dazwischen Luftschicht nicht vergessen!

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janfred1401  28.04.2013, 15:02

und die Türen??? Die Deckenhöhe? Glaubst du da ist genug Platz für so eine Konstruktion. abenteuerliche Antwort..

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Nein, lasst den Lehmboden so wie er ist. Es wird notwendig werden, einen "Kanal" für die Abwasserleitungen zu anzulegen. Dazu müßt ihr natürlich die Fließen entfernen und einen Teil der Lehmschicht. Dieser Kanal wird dann mit Beton über einer wasserdichten Sperrschicht (das ist einfach eine Art dicke Plastikplane verfüllt. Lehmboden ist ein sehr guter Baugrund, wenn es keine sonstigen wasserführenden Schichten gibt. Es muß also nur der Teil des Kanals mit Beton wieder verfüllt werden. Darauf kommen dann neue Fließen - wenn ihr wollt könnt ihr auch auf den alten Fließen - Fließestrich geben und komplett neue Fließen darauf verlegen. Wichtig ist, dass alles Wasserdicht bleibt. Wenn es bisher kein Problem mit Feuchtigkeit in dem Haus gab, dann sollte das so kein Problem sein.

Lass den Lehmboden liegen, wie er ist. Sorge dafür, dass um das Haus herum eine ordentliche Drainage angelegt wird. Bei gewchsenem Lehmboden mindestens 700 mm unter dem Boden, ringförmig um das gesamte Haus. Die Drainagerohre mit über 120mm Querschnitt in grobem Kies verlegt. Den Kies bis oben aufgefüllt. Dann hast du auch für die Zukunft keine Probleme.