Laufbahnwechsel bei der Bundeswehr aus Mannschaften heraus?
Hallo,
ich bin 18 und habe nun mein Abitur in der Tasche.
Ich hatte überlegt als FWD23 mir den Bund genauestens anzuschauen und danach zu entscheiden ob ich mich weiterverpflichten möchte, wie ich jedoch von diversen Aktiven gehört habe, ist der FWD wenig aussagekräftig, da viele Erfahrungen die zum "richtigen" Bundeswehrleben dazugehören garnicht erst gemacht werden.
Nun habe ich mir meinen Einstieg wie folgt vorgestellt, damit könnte ich bestens leben
1. Mannschafter als SaZ4 (Infanterie als Fallschirmjäger/Jäger/Panzergrenadier oder etwas vergleichbares)
Danach kann ich mir, sofern die Begeisterung noch da ist, sicher sein, dass ich auch weiterhin beim Bund gut aufgehoben wäre.
2. Ich würde mich dann aus der Mannschaftslaufbahn heraus als Offizier oder Feldwebel bewerben.
Ist ein Laufbahnwechsel immer möglich oder ist nach 4 Jahren sofort Schluss? Wann beantragt man ihn? Und kann man dies mit seiner bereits gesammelten Erfahrung ermöglichen oder ist die Wahrscheinlichkeit gering?
Eure Meinung dazu?
Danke im Voraus :)
4 Antworten
Ein Laufbahnwechsel ist in der Regel möglich. Einfach den Antrag auf laufbahnwechsel zusammen mit dem Antrag auf Verlängerung der Dienstzeit zusammen abgeben und wenn der Dienstherr dich für qualifiziert hält wirst du zum OA ernannt.
Falls der Dienstherr sagt "nö brauch ma grad nich so dringend" lässt du deine Dienstzeit einfach verstreichen und machst dann Wiedereinsteller.
Und nach wie viel jahren oder Monaten nach Dienstantritt in den Mannschaften sollte man sich bewerben?
Das mit dem OA ist dann doch etwas kurz gegriffen ;) Man muss schon noch zum Assessment. Auf das Ergebnis haben im Übrigen die bisherigen Disziplinarvorgesetzten keinen Einfluss.
Ich weiß nichts is es im Moment ist. Aber bis vor Kurzem war es so.. wenn du dich für 4 Jahre entschieden hast, war nach 4 Jahren Schluss und du konntest nicht verlängern
Das stimmt schon seit Jahren nicht mehr. Und "Bekannte" erzählen Vieles, wenn sie nicht genommen bzw. abgelehnt werden ;)
Du kannst bis zu 25 Jahren verlängern, Bedarf, Eignung, Leistung und Befähigung vorausgesetzt.
Du willst tatsächlich vier Jahre lang Mannschaftsdienstgrad bleiben und Dich danach zur Unteroffiziers- oder Offizierslaufbahn entscheiden?
Naja, heutzutage gibt es immerhin 5 Mannschaftsdienstgrade - zu meiner Zeit war mit dem Hauptgefreiten das Ende der Fahnenstange erreicht (Zwei Frauen beim Gespräch "Mein Mann ist Obergefreiter geworden" - "Oh, hoffentlich muß er nicht in den Auslandseinsatz. Auf die Höheren wird doch immer zuerst geschossen").
Laß Dir gesagt sein, daß die Bw an Längerdienenden, die nach 4 Jahren noch in der Dienstgradgruppe der Mannschaften sind, kein besonderes Interesse hat. Ach was - überhaupt kein Interesse.
Ich empfehle ein Gespräch mit dem Bw-Karriereberater. Der kann Dich über die Laufbahnen in den Verwendungen, für die Du Dich interessierst, beraten.
Der Karriereberater der mich beraten hat meinte dass ich mit einer Bewerbung aus den Mannschaften heraus viel Erfolg hätte aufgrund meiner Erfahrung in einer Kampftruppe....
Deswegen frage ich ja nach eurer Meinung.
Ich muss VCF deutlich widersprechen!
Du hast tatsächlich ggf. bessere Erfolgsaussichten, da Du Dich auf das Assessment besser vorbereiten kannst und somit im persönlich Gespräch aussagekräftiger und zielorientierter bist. Die "Erfahrung" in der Kampftrupoe ist völlig uninteressant... Es hängt aber auch von Deiner Gesinnung und Deinem Intellekt ab, ob Du übernommen würdest.
Also ist das durchaus keine Zeitverschwendung? Mein Karriereberater hat gesagt dass er sich von den Mannschaften heraus für die Feldwebellaufbahn beworben hat und letzendlich berufssoldat wurde!
Meine Frage richtet sich rein nach der Wahrscheinlichkeit eines Wechsels und ich bessere Aussichten auf die Feldwebellaufbahn habe als zivile Bewerber.....?
die bessere Wahrscheinlichkeit ist wenn überhaupt nur marginal. Die Nachteile überwiegen sowohl bei Offz wie auch bei uffz. in beiden Fällen fängst Du halt später mit der ziv.beruflichen Ausbildung (Fw) bzw. mit dem Studium an und machst es Dir dadurch unnötig schwerer. Ferner wirst Du im Vergleich zu anderen später (älter) befördert. Bewirb Dich doch einfach. Notfalls kannst Du es doch immer noch als SaZ-2-Msch versuchen und dann einen 2-Anlauf starten... Übrigens habe ich selbst erst den Wehrdienst geleistet und dann in die Offz-Laufbahn gewechselt. Alleine schon auf 2. Mal AGA hätte ich gerne verzichtet ;)
Klare Empfehlung:
Mach das Assessment jetzt !
Solltest Du es bestehen, kannst Du in der Regel ohne Konsequenzen noch vor Beginn des Studiums zurücktreten (die ersten 6-Monate kannst Du ohne Angabe von Gründen den Dienst quittieren -Probezeit).
Vergeude Deine Zeit nicht mit FWD oder SaZ-Msch. Du sammelst damit keine relevanten Erfahrungen, außer vielleicht Einsatzerfahrung.
Falls Du wirklich mit dem OffzBeruf liebäugelst, dann kann ich Dir den FWD nur nahe legen, wenn Du Dich parallel an einer ziv. Uni eingetragen hast und nun mangels guter Noten warten musst.
Informiere Dich auch über die Reserveoffizierausbildung. Dauert auch nur 2-3 Jahre und Du sammelst wertvolle Erfahrungen.
prinzipiell kann er das. in dem Fall greifst du einfach auf die zweitgemannte Methode zurück denn dagegen kann der Disziplinarvorgesetzte nix machen. wenn du dich gut anstellst werden Spieß und Chef dich aber durchaus unterstützen