Lange bei einem AG bleiben oder immer mal wechseln?
Was ist eurer Lebenserfahrung nach besser? Früher war es ein gutes Zeichen 20 Jahre in einem Betrieb zu sein, heute gilt man als unflexibel wenn man mehr als drei Jahre in einem Betrieb bleibt.
Liegt die Wahrheit irgendwie in der Mitte?
Sollte man immer bei Unzufriedenheit wechseln oder wird man es irgendwann leid weil eh kein Arbeitgeber perfekt ist?
Von extremen wo Leute in drei Jahren 5x den AG wechseln rede ich jetzt nicht
9 Antworten
Ich sehe das so:
es ist ein gutes Zeichen, wenn man 10 oder sogar 20 Jahre im gleichen Betrieb bleibt. Um das zu schaffen, muss man auch flexibel sein. und das nicht erst seit gestern. Es ist aber auch ein gutes Zeichen, wenn man alle paar Jahre sich neuen Herausforderungen stellt.
Ohne zu wissen, was genau dahinter steckt, will und kann ich nicht beurteilen, wie es wirklich ist.
Es kommt darauf an.
Im öffentlichen Dienst ist einiges frustrierend, wenn man Dinge voranbringen will. Du verdienst aber nach Tarif Vertrag und da zählt in der Stufe die Zugehörigkeit. Dadurch steigt Dein Gehalt. Wenn Du dann wechselst und wieder zurück, kann es sein, dass die deine Berufserfahrung nicht anrechnen.
Des Weiteren musst du andere Lebensumstände berücksichtigen (Wohnort, Arbeitsplatzsicherheit usw.).
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass kein Unternehmen perfekt ist. Überall gibt es Dinge, die Dich frustrieren oder nerven. Das wird nicht besser werden. Du musst deine Sicht auf die Dinge verändern. Eine lange Betriebszugehörigkeit hilft hier, die Hintergründe zu verstehen und damit dann auch besser umzugehen. Häufige Wechsel musst Du oft begründen, jedoch steigt oft das Gehalt schneller an, als wenn Du einfach eine Gehaltserhöhung bekommst. Wenn Du in Deinem Ausbildungsbetrieb bleibst, wird es schwierig, hoch zu kommen, da man oft Recht niedrig einsteigt.
Als IT-Fachkraft würde ich nach der Ausbildung wieder alle 2-3 Jahre wechseln. Habe ich so gemacht. Nun habe ich viel gelernt und gesehen und werde versuchen beim jetzigen Arbeitgeber zu bleiben. Ich hab ein sehr gutes Gehalt und die Abeitsbedingungen sind sehr gut.
Du solltest wechseln WENN du bei deinem Arbeitgeber bspw.
- keine Aufstiegsmöglichkeiten hast
- Verdienstmöglichkeiten wo anders besser sind
- dich dein Job nicht ausfüllt oder schlimmstenfalls psychisch fertig macht
Wenn "alles" stimmt, spricht m.E. auch heute nichts dagegen, "ein Leben lang" bei einem Arbeitgeber zu bleiben...
Ich hatte schon immer den Wunsch, einfach nur für mich zu arbeiten und keine "anstrengenden" Vorgesetzten mehr akzeptieren zu müssen.
Mein Arbeitgeber bei dem ich 32 J gearbeitet habe, hat sich finanziell verspekuliert und dadurch sein Unternehmen und unsere Arbeitsplätze in eine schwere Schieflage gebracht.
Ich habe mich sofort nach einem anderen Arbeitsplatz umgesehen, es war nichts für mich dabei, da habe ich den Entschluss gefasst, mein eigenes Unternehmen zu gründen.
Diesen Entschluss habe ich nie bereut, rückblickende hätte ich dieses Risiko schon viel früher eingehen müssen.
Ständiger Wechsel ist definitiv kein gutes Zeichen. Ob lange Unternehmenszugehörigkeit schlecht ist, kommt auf den Beurteiler an. Wobei man nach zwanzig Jahren in einem Großunternehmen sicher für Kleinbetriebe "verdorben" ist.