Kurzer Bericht von ZDF über Rommel?

5 Antworten

Man schickte des Afrikakorps mit Rommel nach Afrika und das sollte dort zusammen Nordafrika ueber den Suezkanal hinaus fuer DE vereinnahmen. Es kamen wenig Nachschub ueber das Mittelmeer, England kontrollierte. Die Italiener funktionierten nicht wie gewünscht und diese Heldentaten an PKW Ketten anzubinden um Panzer vorzutäuschen? Der Gegner war haushoch überlegen, denn alleine noch am Suezkanal stand eine fast so große Truppe aus Südafrika, die gar nicht mehr zum Einsatz kam. Rommel konnte sich gut vermarkten in den Wochenschauen, das ist bekannt.

Das ZDF ist ungefähr so faktenorientiert und logisch wie BILD. Da helfen weder Reputation aus vergangenen Tagen, noch audiovisuell vorgegaukelte Seriosität.

QWERTZ2022 
Fragesteller
 29.05.2022, 12:01

Also ich finde die Berichte von ZDF und Arte eigentlich immer am besten

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kujiresik  29.05.2022, 12:05
@QWERTZ2022

Fand ich vor 20 Jahren auch. Aber inzwischen hat sich vieles verändert. Früher wurde noch einigermaßen ausgewogen berichtet, heute wird überwiegend ideologisch getriebene Meinungsmache als Journalismus getarnt.

Hier ein paar Beispiele:

https://youtu.be/w3mTkHkM_xA

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kujiresik  29.05.2022, 12:30
@PaulSmart

Vor allem linksgrüne Ideologie und regierungsnahe Stimmungsmache. Das zieht sich wie ein roter Faden durch den ÖRR. Und es verwundert auch nicht, da laut Umfragen der Großteil der Redakteure grün wählt.

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QWERTZ2022 
Fragesteller
 29.05.2022, 12:41
@kujiresik

Du meinst sowas wie viele Kanäle die von Funk finanziert werden oder?

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QWERTZ2022 
Fragesteller
 29.05.2022, 12:53
@kujiresik

Aber auch da gibt es finde ich gute Kanäle wie "Mr. Wissen to Go" oder "Manu Thiele"

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kujiresik  29.05.2022, 13:11
@QWERTZ2022

Klar, es ist nicht per se alles schlecht. Es obliegt einem selbst, nicht alles unkritisch zu übernehmen. Problematisch finde ich jedoch, dass sich der ÖRR gebärdet, als hätte man dort die Wahrheit gepachtet.

Angesichts der Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit, hat er jedoch viel an Glaubwürdigkeit eingebüßt. Viele Formate erwecken inzwischen den Eindruck von Erziehungsfernsehen statt ausgewogener Informationsvermittlung.

Und das für 8 Milliarden Euro durch Zwangsgebühren. Wenn private Sender Mist verzapfen, ist das eine Sache. Aber der ÖRR sollte eigentlich einen Auftrag erfüllen. Dem kommt er aber in weiten Teilen nicht mehr nach, wie anhand von Corona oder jetzt aktuell anhand der Ukraine sehr deutlich wurde.

Auch die permanente Meinungsmache zum Thema Klima, Migration usw ist extrem unausgeglichen. Der Meinungsbildungsprozess ist meines Erachtens durch den ÖRR nachhaltig beschädigt worden.

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DerHans  29.05.2022, 12:09

Gerade Terra x und ZDF-History sind SEHR gut recherchiert. So etwas wirst du im "privaten TV" nicht finden.

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DerHans  29.05.2022, 12:17
@kujiresik

Das behauptest du. Und irgendwelchen Youtubern glaube ich schon mal GAR NICHTS

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kujiresik  29.05.2022, 12:32
@DerHans

Glauben kann man viel. Aber guter Journalismus muss anhand der Realität gemessen werden.

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Rommel war ein Emporkömmling, der Hitlers Gunst genossen hat und sich voll der Propaganda Goebbels zur Verfügung gestellt hat.

Militärisch gesehen hätte er nicht einmal eine Division führen dürfen, geschweige denn eine Armee. Dazu fehlte ihm die grundlegende Ausbildung zum Generalstab.

Welche bei seinen militärischen Operationen deutlich zutage trat. Mangelhafter Nachschub, keine Reserven usw., rücksichtslose Angriffe (ohne Rücksicht auf seine Soldaten) usw. Dafür gab's Ritterkreuz und die Beförderung zum Generalfeldmarschall sowie enorme Präsenz in der Wochenschau und Zeitungen.

Eine zeitlang hatte er Glück und konnte die Briten überraschen, aber irgendwann war auch damit Schluss.

Die Kapitulation in Nordafrika war - militärisch gesehen - schlimmer als die kurz vorher geschehene Vernichtung der 6. Armee in Stalingrad...

QWERTZ2022 
Fragesteller
 29.05.2022, 12:40

Super Erklärung danke dir!

Also würdest du schon sagen, dass er zu unrecht als so fähig bezeichnet wurde.

Er wird ja immer noch von vielen als der Fähigste General der deutschen im zweiten Weltkrieg gesehen.

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Weinberg  29.05.2022, 13:07
@QWERTZ2022

Sagen wir so:

Er wurde von der Propaganda hochgejubelt, um das Volk von den Krisen an anderen Fronten abzulenken. Und Rommel hat das genossen.

Bei seinen Generalskollegen und Vorgesetzten war er nicht unbedingt beliebt, da er - schon beim Frankreich-Feldzug - Befehle ignorierte und nur durch Glück lange keine Niederlagen erlitt.

Durch seine Nähe zu Hitler und die damit verbundenen Privilegien konnte er auch keine Sympathien erwerben.

Der spätere GFM Paulus etwa bezeichnete Rommel anlässlich eines vom OKH angeordneten Inspektion in Nordafrika als "unerfreuliche Erscheinung".

Wiewohl Rommel - wohl mangels Einsatzes an der Ostfront - in keine Kriegsverbrechen verwickelt war, kann man ihn sicher nicht als Ikone des Widerstandes bezeichnen.....

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QWERTZ2022 
Fragesteller
 30.05.2022, 18:35
@Weinberg

Aber Paulus war natürlich selber nicht fähig seine Front zu halten

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Weinberg  30.05.2022, 18:56
@QWERTZ2022

Paulus war nicht wirklich der Schuldige am Desaster von Stalingrad.

Es war dies eigentlich sein Vorgesetzter GFM Manstein, der den rechtzeitigen Befehl zum Ausbruch verweigerte. Und sich auf die Weisung des "Führers" ausredete.....

Wenn Paulus eigenmächtig den Befehl zum Ausbruch gegeben hätte, wäre er vermutlich sofort abgesetzt und seine Befehle rückgängig gemacht worden.

Aber über dieses Thema gibt's Hundert Bücher....

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QWERTZ2022 
Fragesteller
 30.05.2022, 19:01
@Weinberg

Manstein war meiner Meinung nach der fähigste von allen Heeresführer im zweiten Weltkrieg.

Seine Operation zum Durchbruch wurde auch von Hitler unterbunden.

Manstein hat danach die Front quasi wie durch ein wunder stabilisieren können und hat Charow sogar zurückerobert. Ohne ihn wäre die Front zusammengebrochen und der Krieg viel früher verloren gewesen.

Paulus ist in kleinster weise mit Manstein vergleichbar der ein militärisches Genie war und auch unter anderem der Kopf des Sichelschnittplans war und zur schnellen Kapitulation von Frankreich geführt hat

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Weinberg  30.05.2022, 19:11
@QWERTZ2022

Als Heerführer war er sicher einer der besten in der deutschen Wehrmacht. Solange es vorwärts ging.

Aber er war auch ein Mittäter und Mitwisser, der aus Karrieregründen nicht unternahm, um so manche Kriegsverbrechen zu verhindern. Obwohl es in seiner Macht stand (Kommissar-Befehl zb). Dafür wurde er auch als Kriegsverbrecher verurteilt, aber - wie die meisten - nach kurzer Zeit entlassen.

Er war jedenfalls ein Karrierist, der durchaus über Leichen ging. Zb. um Sewastopol zu erobern - und zum Generalfeldmarschall befördert zu werden - durften mehrere zehntausend deutsche Soldaten sterben (die russischen Soldaten samt Zivilbevölkerung lasse ich beiseite).

Oder das Desaster von Stalingrad! Manstein als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Süd weigerte sich, den Befehl zum Ausbruch zu geben und redete sich auf den "Führer" aus.

Dann natürlich sein Versagen bei der Räumung der Halbinsel Kertsch.

Als der dortige Kommandant Generalleutnant Graf Sponeck befehlswidrig den Rückzug befahl - der ein ganzes Korps vor der Vernichtung bewahrte - ließ Manstein Sponeck vor ein Kriegsgericht stellen, welches ihn zum Tode verurteilte. Das Urteil wurde zwar später auf Betreiben anderer hoher Generäle auf Zuchthaus umgewandelt, Graf Sponeck wurde trotzdem im Zusammenhang mit dem Attentat auf Hitler erschossen. In dem er gar nicht involviert war, da er im Zuchthaus sass...

Menschlich wurde Manstein als arrogant und besserwisserisch beschrieben, der sein zweifelsohne vorhandenes Können seinen Generalskollegen und Untergebenen durchaus deutlich spüren liess....

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QWERTZ2022 
Fragesteller
 30.05.2022, 19:16
@Weinberg

Danke für deine ausführliche Antwort!

Finde ich wirklich interessant und zum Thema Sponeck auch noch etwas gelernt.

Das mit der Arroganz habe ich auch gelesen, ich denke das lag vor allem an seinen großen Erfolgen im Westen und im Osten.

Das er über Kriegsverbrechen hinweggeguckt hat, will ich nicht bestreiten, er hatte aber auch sehr große Zerwürfnisse mit Hitler, da sie meistens nicht einer Meinung waren. Das trifft aber auf die meisten guten Heeresführer zu. Ein weiterer den ich ganz oben sehe ist von Bock. Der hatte ja auch große Zerwürfnisse mit Hitler

Wusstest du das Manstein sogar noch als Berater für die Bundeswehr tätig war und bei dem Aufbau geholfen hat?

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Weinberg  30.05.2022, 19:35
@QWERTZ2022

Ja, das ist mir bekannt.

Und Streitpunkte mit Hitler bezogen sich ausschließlich auf militärische Aspekte, die ungeheuerlichen Verbrechen der Wehrmacht und SS - an denen die Truppen Mansteins - mit seinem Wissen und Duldung - durchaus mitbeteiligt waren - wurden nie angesprochen.

Und was von Bock betrifft: der war einer der wenigen hochrangigen Generäle, welcher gegen den sog. "Kommissarbefehl" protestierte. Erfolglos natürlich.

Überliefert ist sein Ausspruch vor seinem gesamten Stab: " Meine Herren, ich stelle fest: der Feldmarschall von Bock hat protestiert!"

Er wurde schon Mitte 1942 abgesetzt und nicht mehr verwendet.

Als er bei Kriegsende nach Flensburg fuhr, um sich der Regierung Dönitz zur Verfügung zu stellen, wurde er bei einem Jabo-Angriff getötet.

Er war der einzige Generalfeldmarschall, der gefallen ist...

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Vielleicht in dieser besonderen Situation, aber allgemein nicht?

Rommel war ja zuerst ein parteitreuer Anhänger Hitlers. Dem Widerstand hat er sich ja auch erst angeschlossen, NACHDEM Hitler ihn in Afrika im Stich gelassen hatte.

PaulSmart  29.05.2022, 12:11

Aber war er ein guter Heerführer?

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DerHans  29.05.2022, 12:13
@PaulSmart

Seine Offizierskameraden haben ihn eher als Hasardeur angesehen. Anfangs kam er damit ja auch durch.

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