Kontra zu Aristoteles Glückseligkeit?

2 Antworten

Eine Gegenargumentation gegen die glückseligkeitstheorie von aristoteles könnte sich auf die Individualität des glückserlebens konzentrieren. Jeder mensch hat unterschiedliche Bedürfnisse, ziele und Wünsche, die zu einem gefühl der Erfüllung beitragen. Es ist unfair zu behaupten, dass es eine allgemeine Definition von Glück gibt, da es für jeden anders aussieht, zudem ist es möglich, dass ein mensch in einer Situation, die objektiv gesehen unglücklich erscheint, dennoch dass empfinden von Glück erlebt. daher könnte man argumentieren, dass die glückseligkeitstheorie von aristoteles zu starr und unflexibel ist, um der komplexität des menschlichen Erlebens gerecht zu werden

Bei Aristoteles ist das A und O des Glücklich-seins, dass der Mensch die in ihm ruhenden Talente und Fähigkeiten zur höchstmöglichen Entfaltung gebracht hat und diese Entfaltung sich in einem Tätig-sein auf hohem Level als (dauerhaft) geglücktes Leben äußert.

Noch andere Aspekte müssen hinzukommen, damit das Endziel der Glückseligkeit erreicht wird: der Betreffende muss gesund sein, er darf nicht abstoßend hässlich sein und er muss ein gewisses Vermögen besitzen. Auch gute Beziehungen, die einem bei seinem Glücksstreben förderlich sein können, sollte man nicht verachten, bzw. man sollte sie sogar nutzen. Die zuletzt genannten Aspekte müssen für Aristoteles aber nicht zwingend gegeben sein, jedoch sie sind für das Erreichen des Glückseligkeitszieles schon wichtig.

Dann natürlich muss noch – wie gesagt – die Tugend im Sinne des Aristoteles hinzukommen.

Man könnte bei etlichen Aussagen des Aristoteles kritisch ansetzen: z.B. bei der höchstmöglichen Entfaltung der Talente; geht es nicht auch ein bisschen weniger? Muss es immer das Höchstmögliche sein? Und wieso kann der hässliche Mensch nicht glücklich sein oder auch der Kranke nicht; erst recht könnte man an der Aussage zweifeln, der arme Mensch könne nicht glücklich sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung