Kommt vor um, wann, wie etc. immer ein Komma?
Kann ich das als eiserne Regel sehen? Oder gibt es auch Konstrukte bei denen kein Komma davor steht?
Ein paar Beispiele (bei denen ich vom Gefühl her die Kommata auch weglassen würde).
- Ich nutze das Auto, um schneller da zu sein.
- Ich fragte, wann sie Zeit hat.
- Ich bin mir unsicher, wie es funktioniert.
Ohne Kommas sieht's auch nicht schlimmer aus ;)
- Ich nutze das Auto um schneller da zu sein.
- Ich fragte wann sie Zeit hat.
- Ich bin mir unsicher wie es funktioniert.
Grüße und danke für die Antworten!
6 Antworten
Wenn man den Satz sinnvoll umstellen kann, z.B.: Ich nutze das Auto, um schneller da zu sein. -> Um schneller da zu sein, nutze ich das Auto.
Ich bin mir unsicher, wie es funktioniert. -> Wie es funktioniert, bin ich mir unsicher.
Ich fragte sie, wann sie Zeit hat. -> Wann sie Zeit hat, fragte ich sie.
Ist eigentlich ganz einfach, wenn man es kapiert hat. -> Wenn man es kapiert hat, ist es eigentlich ganz einfach...
Auf jeden Fall mit Komma, egal wies aussieht! ;) Ich fragte (eigenständiger Satz), .... Ich nutze das Auto ("), ... Ich bin mir unsicher ("), ...
Ob Deine eisere Regel funktioniert, weiss ich nicht, aber ich habe es mir immer so gemerkt, dass ich eigenständige Satzstücke (die auch alleine stehen können) entweder durch Komma trenne oder durch "und" verbinde. Deutschlehrer bin ich aber nicht :)
Also in Deinen Beispielen finde ich die Kommata zwingend. Es falle mir auch keine negativen Beispiele ein.
In die Beispielsätze gehört jeweils ein Komma hinein. Nur die zuerst geschriebene Variante ist richtig, die ohne Komma dagegen falsch.
Allein aus dem Vorkommen der Wörter „um“, „wann“ oder „wie“ kann aber keine eherne Regel entwickelt werden. Entscheidend ist, wie diese Wörter verwendet werden.
In Satz 1 ist „um“ eine unterordnende Konjunktion, mit der (nach neuer Rechtschreibung) eine Infinitivgruppe eingeleitet wird. Dabei steht ein Komma, vgl. § 75 (1) der amtlichen Regeln. Früher wurde die sprachliche Erscheinung „erweiterter Infinitiv“ genannt. Die mit „um“ eingeleitete Infinitivgruppe entspricht einem Finalsatz („Ich nutze das Auto, damit ich schneller da bin.“).
Das Wort „um“ kann aber auch eine Präposition sein:
„Die Mannschaft versammelt sich um den Trainer“.
„Ich lief um das Gebäude herum.“
„Der Zug fährt um 16 Uhr.“
„Es geht um eine wichtige Sache“.
„Die Hecke ist um mehrere Zentimeter gewachsen“.
„Sie sorgt sich um das kranke Kind“
In Satz 2 ist das Adverb „wann“ ein Interrogativpronomen, das einen indirekten Fragesatz einleitet. In einer direkten Frage steht kein Komma:
„Wann hast du Zeit?“
In Satz 3 ist „wie“ ein Interrogativadverb (fragt nach der Art und Weise), das einen indirekten Fragesatz einleitet. Bei einem direkten Fragesatz steht kein Komma:
„Wie funktioniert es?“
Das Adverb „wie“ kann auch ohne Komma in einem Ausruf vorkommen:
„Wie groß du geworden bist!“
Daneben kann „wie“ eine Vergleichspartikel sein (ohne Komma), auch bei Veranschaulichung mit Beispielen:
„Er ist so groß wie du.“
„Sie mag Gemüse wie Kohlrabi und Brokkoli.“
Auch als nebenordnende Konjunktion kann „wie“ ohne Komma stehen:
„Freunde wie Feinde waren entsetzt.“
Dagegen steht bei „wie“ als unterordnender Konjunktion ein Komma (Nebensatz), z. B. bei einem Vergleichssatz:
„Sie gingen so vor, wie sie es gelernt hatten.“
Danke für die ausführliche Antwort. Ich glaube so habe ich es verstanden :-)
Danke auch an alle anderen!
Da geht's um Nebensätze:
http://www.canoo.net/services/GermanSpelling/Regeln/Interpunktion/Komma/Nebensatz.html