Kommt höherer Mathematik in Mathe-Bachelor vor?
4 Antworten
Na ja, das was in vielen Ingenieurswissenschaften so als "Höhere Mathematik" bezeichnet wird wird von Mathematikerinnen und Mathematikern gerne despektierlich "Höheres Rechnen" genannt. Und dies obwohl dort gerade ab Semester zwei oder drei Themen dran kommen (Partielle Differentialgleichungen und Rechnen im Komplexen) mit denen Mathematikerinnen und Mathematiker im Studium nur auf Wunsch in Kontakt kommen.
Demzufolge ist die Frage missverständlich. Im Mathematikstudium (und auch im Bachelor) wird Mathematik grundlegend neu aufgebaut. Das hat nichts mit dem zu tun was du in der Schule gelernt hast und geht in den meisten Bereichen deutlich tiefer als das was in den oben erwähnten Vorlesungen zu "Höhere Mathematik" gelehrt wird. Je nachdem wie du also "Höhere Mathematik" betrachtest geht das Studium über diese deutlich hinaus. Wenn du aber mit "Höhere Mathematik" alles das meinst was kein Schulstoff ist, dann ist die Antwort auf deine Frage "Ja, und zwar ziemlich gründlich".
Kommt darauf an, was du als höhere Mathematik ansiehst. Höhere Mathematik als die Schulmathematik siehst du circa ab der 3. Woche, wenn nicht früher, mit Rechnen hat das auch fast nichts mehr am Hut aber natürlich geht es immer wesentlich komplexer.
Was ist für dich "Höhere Mathematik" ?
Ich habe gleich mal gegoogelt und habe sehr unterschiedliche Beschreibungen gefunden.
Auf einer Seite wird folgendes aufgelistet:
4. Grenzwerte bei Funktionen und Stetigkeit
8. Lineare Gleichungssysteme und Matrizen
9. Funktionen mit mehreren Veränderlichen
10. Differenzialrechnung bei mehreren Veränderlichen
11. Integration bei mehreren Veränderlichen
JA, all das kommt vor und vieles davon wird beim Bachelorstudium als bekannt vorrausgesetzt.
Theoretisch hast du da recht. In dem Sinne wird das von mir verlinkte Sktipt wohl auch so verstanden,
ABER: Für den das alles darin völlig neu ist, der wird definitiv scheitern.
In dem Skript sind 7 Kapitel, ich kann mir vorstellen, dass dieser Stoff dann in etwa so vielen Vorlesungen durchgezogen wird.
Dann hat der Hörer es gehört und damit ist die Basis für das Mathematikstudium gelegt.
Klar, keine Frage. Wer sich da vorher schon nicht mit befasst hat und dann ins kalte Wasser geworfen wird, der wird wohl auch nicht lebend wieder raus kommen.
Mein Kommentar hatte auch eher die Intention, dem FS nicht "zu viel Angst" zu machen, eben, weil das (Fach)abitur als Vorkenntnisse eigentlich ausreichen sollte, um es mit Fleiß zu schaffen.
Ich habe hier ein Skript der TU Darmstadt gefunden
Höhere Mathematik I TU Darmstadt https://www2.mathematik.tu-darmstadt.de › Skripten
Das soll wohl auf das Studium einstimmen. Ich würde schätzen, dass die ersten drei Kapitel dir bekannt und völlig verstanden sein sollten und von den folgenden dann jeweils die Grundlagen und Anfänge..... das ist so meine Einschätzung und nach meinem Erinnerungsvermögen, was ich so wußte als ich das Studium begann.
Im Mathe Bachelor...😂 war das ein Witz?
Natürlich. Von der ersten Minute an. Du sprichst von einem Mathematik-Studium, was glaubst du, worum es hier geht? Um Kastanien zählen?
Ich hab Mathematik nicht studiert, aber soviel ich weiß gibt es im 1. Semster gleich lineare Algebra und Analysis-1, in den weitern Semestern dann Analysis-2, 3, ... hinzu gesellen sich diskrete Mathematik, etc, etc.
Mit Mathe auf Abi-Niveau hat das NULL zu tun. 30% der Studienanfänger werfen in den ersten drei Wochen das Handtuch.
Der letzte Satz stimmt so nicht. Inhaltlich wird nichts als bekannt vorausgesetzt. Das ist ja gerade der Kniff an der Mathematik. Du willst lernen, alles aus grundlegenden Axiomen ableiten zu können. Man definiert so beispielsweise zunächst die natürlichen Zahlen, leitet Eigenschaften von Addition und Multiplikation her, etc.
Was vorausgesetzt wird, ist lediglich Durchhaltevermögen, generelle Zahlenkompetenz und Fleiß. Klar, ein paar Begriffe sollte man kennen, aber auch die werden eigentlich immer konkret eingeführt und definiert.
Das soll nicht heißen, dass es nicht ungemein hilft, schon Vorkenntnisse zu haben.