Könnte man durch richtige Erziehung "verhindern", dass ein Kind homosexuell wird?

22 Antworten

Hey du!

Die Frage ganz generell, inwieweit man Menschen durch Erziehung beeinflussen kann, ist so alt wie die Kultur an sich. Wir wissen es aber schlicht (noch) nicht. Jedes Jahr kommen zig Studien auf den Markt in denen von "Erziehung ist alles" bis "Genetik ist alles" quasi alles schon mal da war, bewiesen und widerlegt wurde.

Bei der Sexualität, deinem Beispiel, weiß man aber heutzutage (oder glaubt zumindest zu wissen), dass sie angeboren ist. Ein Mensch kommt mit einer sexuellen Präferenz zur Welt und das kann man weder ab- oder an- erziehen, noch -trainieren. 

Ein gutes Beispiel hierfür ist die Pädophilie. Die wenigsten wissen das, aber auch Pädophilie (oder besser: Pädosexualität) ist eine von vielen Formen sexueller Neigungen. Vereinfacht gesagt, bestimmen deine Gene ob du auf Männer, Frauen oder eben Kinder stehst. 

Pädosexualität ist aber aus gutem Grund in unserer Gesellschaft nicht akzeptiert. Und "nicht akzeptiert" ist noch harmlos ausgedrückt, das wird von dem Großteil der Bevölkerung nicht nur abgelehnt sondern es wird hart dagegen vorgegangen. Sogar im Gefängnis werden Sexualstraftäter von den anderen getrennt, um einer Lynchjustiz vorzubeugen.

Pädosexuelle an sich können einem Leid tun. Sie haben ein Verlangen, das niemals gestillt werden kann - außer sie werden straffällig und vergehen sich an einem Kind. Und auch wenn ganz viele nichts Unrechtes tun wollen, alles daran setzen, kein Täter zu werden, haben sie trotzdem immer mit sich selbst zu kämpfen. Ganz zu schweigen von den gesellschaftlichen Konsequenzen, sollten sie mutig genug sein, sich jemandem ggü. zu öffnen.

Es gibt aber Hilfsangebote für Pädosexuelle. Hier werden sie an Therapeuten vermittelt, die ihnen helfen, ihr Leben zu meistern, ohne Unrecht zu begehen (bekanntes Beispiel: kein-taeter-werden.de). Aber: man kann davon nicht "geheilt" werden. Ebenso wie man schwul, lesbisch oder heterosexuell ist, wird man sein Leben lang pädosexuell bleiben. Man kann nur vorbeugen, lernen, wie man andere schützen kann, etc.

Zurück zu deinem Beispiel. Wenn man hauptsächlich dann homosexuell werden würde, wenn das Umfeld passt, würde man ja auch dann hauptsächlich pädosexuell werden, wenn das Umfeld passt. Das kann so nicht sein, es gibt kein Umfeld, in dem Pädosexualität gesellschaftlich akzeptiert ist. Schon gar nicht in Familien, in denen Kinder aufwachsen. Es gibt bestimmt Kreise Pädosexueller, die das akzeptieren, wahrscheinlich sogar solche, die das rechtfertigen. Aber du wirst keine Familie finden, in der ein Kind aufwächst und erlebt, dass Pädosexualität toll und völlig normal ist. Sorry, ich muss mich korrigieren, es gibt nichts was es nicht gibt, also gibt es bestimmt auch solche Familien. Aber das sind Randerscheinungen, während es geschätzt 200.000 Pädosexuelle in Deutschland gibt (Quelle: Fachrefernt).

Das aber nur als ein Denkanstoß von vielen, die du hier bekommst, die zeigen, dass Sexualität nichts mit dem Umfeld zu tun hat.

Liebe Grüße!

don2016  06.07.2017, 02:45

...was redest so viel über Pädosexuelle ?...was hat das bei dir mit Homosexuelität zu tun ?...du bist aufm falschen Dampfer...

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KS1987  08.07.2017, 17:27
@don2016

Hey!

Ich habe versucht das Gedankenexperiment des Fragestellers um eine Facette zu erweitern.

Homosexualität ist heutzutage bei vielen Menschen akzeptiert, wird aber auch von vielen abgelehnt. Da liegt der Schluss des Fragestellers nahe, dass Kinder sich dementsprechend entwickeln, wie sie Akzeptanz oder Nicht-Akzeptanz erleben.

Bei der Pädosexualität ist das eindeutiger. Die wird von (fast) allen Menschen abgelehnt. Denn bei der aktiven Auslebung einer pädosexuellen Neigung kommen Kinder zu Schaden. 

Hier wird also schnell klar, dass eine sexuelle Neigung nicht durch Toleranz oder eben Nicht-Tolerieren im Elternaus entstehen kann. Denn, obwohl es kaum jemand gutheißt (und dementsprechend kaum Kinder aufwachsen werden mit dem guten Gefühl, dass Pädosexualität etwas Normales und völlig Richtiges ist), gibt es das.

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Kein Mensch sucht sich seine sexuelle Orientierung aus, sie wird ihm in die Wiege gelegt. Genauso wie ein Linkshänder sich nicht entscheidet, Linkshänder zu sein.

Wenn ein Kind von seinen Eltern ständig gesagt wird, daß Homosexualität schlecht ist und es dann feststellt, daß es homosexuell veranlagt ist, sind Schuldgefühle und Konflikte vorprogrammiert.

Ziel einer guten Erziehung ist ein selbstbewusster Mensch, der seine eigenen Bedürfnisse kennt und leben kann, und auch gleichzeitig empathisch mit anderen Menschen umgeht. 

Giwalato 

Eigentlich ist eher das Gegenteil der Fall: je homophober die Eltern desto wahrscheinlicher ist es das Kind Homosexuell wird im Zuge der "Rebellion gegen die Eltern" wären der Pubertät wo gerade das was die Eltern nicht wollen besonders attraktiv wird, das ist dann eine erworbene Homosexualität. Mit besonders liebevollen und fürsorglichen Vätern lässt sich zumindest die Homosexualität die aus einem gestörten Vater&Sohn Beziehungen entsteht  weitestgehend verhindern.  Aber gegen die natürliche Homosexualität die seit Geburt an besteht kann nichts tuen.  

Schon mal schön dass Du nicht homophob bist. Ich habe auch absolut nichts gegen Heteros.  Es hat nichts mit der Erziehung zu tun ob jemand schwul oder hetero ist. Es ist bis heute nicht erwiesen warum man so ist , wie man ist. Hätte man mehrere Geschwister und einer davon ist schwul, denkst Du die Eltern haben alle Hetero Kinder so und so erzogen und den Homosexuellen anders erzogen?  Man sucht sich seine sex. Orientierung nicht danach aus, ob Papa oder Mama sagen das ist gut oder schlecht.

mightydubman  13.09.2020, 07:07

Oh doch.Beispiel: Bruder(jünger) und Schwester werden vom Vater unterschiedlich behandelt,weil der (aus welchen Gründen auch immer) den Jungen nicht wollt.Das Mädchen wird auf Händen getragen,der Junge bekommt nur Ablehnung zu spüren.Während seiner gesamten Kindheit macht er alles falsch,sie alles richtig.Das Mädchen wird vermutlich ein narzisstische Persönlichkeitsstörung davon tragen und der identitätsgestörte Junge,wird die Aufmersamkeit von männlichen Mitmenschen in der Pubertät suchen.Traumatisierte Kindheit führt zu inneren Konflikten,diese wirken sich später auf das ganze Leben aus,wenn diese psychische Belastungen nicht erkannt wird.Homosexualität ist/kann eine Spätfolge sein.

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denke nicht. kinder aus intoleranten familien werden sich nur nicht so schnell outen oder selbst akzeptieren dass sie tatsächlich homosexuell sind