Könnte ich eine Essstörung haben?
Schon seit ich Denken kann, habe ich Probleme mit dem Essen. Ich war schon immer viel zu dünn, wurde oft dafür gehänselt. Heute hat sich nichts an meiner Statur geändert, untergewichtig bin ich immer noch. Mein größter Wunsch ist es zuzunehmen. Ich bin weiblich, 18, und habe noch nie die 50kg Marke erreicht, zur Zeit wiege ich 47kg.
Ich habe ein wirklich kompliziertes Verhältnis zu Essen. Ich empfinde es als sehr sehr anstrengend, etwas zu essen zubereiten zu müssen und das dann schließlich zu mir zu nehmen. Am Tag nehme ich kaum drei Mahlzeiten zu mir, meistens lasse ich mindestens eine aus. Appetit auf Essen habe ich auch kaum. Ich hungere lieber, statt etwas zu essen und ich tue das nicht, um mager zu bleiben. Eigentlich wünsche ich mir nichts mehr, als endlich zuzunehmen, dennoch ist mein Essverhalten total gegensätzlich zu meinem Wunsch.
Ist das schon eine Essstörung? Im Internet finde ich nicht wirklich etwas dazu und falls es eine Essstörung sein sollte, ist sie mMn eher atypisch. Ich leide psychisch immens darunter, aber leider nehmen mein Psychiater und meine Therapeutin dies nicht ganz ernst, nach dem Motto „das ist eben deine natürliche Statur“.
Durch meinen sehr dünnen Körper habe ich aber einen großen Selbsthass entwickelt, kann mich kaum im Spiegel betrachten und will am liebsten nur weite Kleidung tragen, damit mein Körper nicht zur Geltung kommt.
Dazu muss ich ergänzen, dass ich depressiv bin und dies wahrscheinlich zu meinem gestörten Essverhalten beiträgt. Ein ähnliches Essverhalten habe ich jedoch bereits vor meiner Depression gezeigt.
2 Antworten
für mich liest sich das eher nicht wie eine essstörung.
du solltest dich dringend körperlich gründlich durchchecken lassen.
und hol dir eine überweisung zum endokrinologen.
ich kann mir laut deiner beschreibung nicht vorstellen, dass bei dir physisch wirklich alles in ordnung ist.
das wichtigste ist hartnäckigkeit. du musst da wirklich dranbleiben.
es ist sehr problematisch, dass frauen und mädchen häufig mit gesundheitlichen problemen nicht ernstgenommen werden und allzu schnell der stempel psychosomatisch druntergesetzt wirst - und steht das erst in der akte, ist es fast unmöglich, einen wirklich gründlichen körperlichen check zu bekommen.
das grosse problem daran ist, dass deine psychische erkrankung mit sehr hoher wahrscheinlichkeit folge eines nicht behandelten körperlichen problems ist.
eine bekannte von mir wurde über jahre in die "psychoecke" gesteckt und ihre unerträglichen kopfschmerzen lediglich mit schmerzmitteln behandelt - die zum schluss gar nicht mehr halfen. da bekam sie eine ambulante schmerztherapie - schlug nicht an. sie bekam sehstörungen - eine stärkere brille sollte es richten.
als sie eines tages bewusstlos zusammenbrach, wurde sie ins krankenhaus eingeliefert. der tumor im kopf war nicht mehr operabel. das fatale - er war gutartig und hätte zwei jahre vorher relativ risikolos entfernt werden können. letztendlich starb sie daran, dass sie nicht hartnäckig war.
sieh zu, dass du die hilfe bekommst, die du benötigst. sprich mit deiner krankenkasse. schöpfe wirklich alle möglichkeiten aus. du wirst dabei immer wieder auf widerstand stossen.
bitte gib nicht auf.
ich wünsche dir viel kraft und alles erdenklich gute.
Vielen Dank für deine Antwort! Was mich noch interessiert: welche Anhaltspunkte siehst du für ein mögliches physisches Defizit?
Hallooo, ich bin kein Arzt, dementsprechend kann ich dir keine zu 100% richtige Antwort geben, aber ich glaube schon, dass du eine Essstörung hast. Nur kann ich diese nicht betiteln. Eine Essstörung äußert sich zu einer ungesunden Beziehung zum Essen und die hast du auf jeden Fall. Deshalb glaube ich schon, dass du eine hast. Viel Glück noch