Könnt ihr mir das beantworten?

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1 a)

einige Internetseiten mit Hinweisen zu Entstehung und Bedeutung:

https://de.wikipedia.org/wiki/Erkl%C3%A4rung_der_Menschen-_und_B%C3%BCrgerrechte

https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geschichte/artikel/die-weltweite-bedeutung-der-erklaerung-der-menschenrechte-von

https://www.studysmarter.de/schule/geschichte/nationalstaatsbildung-frankreich/erklaerung-der-menschen-und-buergerrechte/

Vor 1789 hatte es in Frankreich stark an Freiheit und Gleichheit gemangelt. Freiheit und Gleichheit zu garantierten Rechten zu erklären, war daher 1789 ein wesentliches Ziel.

Äußerst starke Ungleichheit (extreme gesellschaftliche Unterschiede) prägten die französische Gesellschaft. Vor allem die beiden oberen Stände Klerus (Geistliche der Kirche) und Adel hatten Privilegien (Vorrechte) und waren bessergestellt. Viele Bauern waren verarmt und der Dritte Stand war allgemein darin benachteiligt, in deutlich höherem Ausmaß direkte Steuern zahlen zu müssen.

Es gab eine Monarchie, in der die Macht des Königs nicht durch einen schriftliche Verfassung eingeschränkt war. Den Bürgern fehlten Schutzrechte und politische Mitbestimmung.

Die Geltung von natürlichen und unveräußerlichen Rechten gehörte zu den Gedanken der Aufklärung. Grundrechte (Menschen- und Bürgerrechte) waren schon in den USA erklärt worden, die „Virginia Declaration of Rights“ („Grundrechteerklärung von Virginia“) 1776, die „Declaration of Independence“ („The Unanimous Declaration of The Thirteen United States of America“), die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika 1776, und 1789 die „Bill of Rights“ [„Gesetz der Rechte”], die ersten zehn Zusatzartikel der Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika.

b)

Menschenrechte sind Grundrechte, die für alle einzelnen Menschen als Menschen gelten und unveräußerlich, unabhängig von ihren übrigen Verhältnissen. Sie sind vor- und überstaatlich, das heißt, sie werden von einem Staat nicht verliehen, sondern nur als solche anerkannt.

c)

Nach natürlichem Recht soll es nach der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte (französisch: Déclaration dehs Droits de l'Homme et du Citoyen) vom 26. August 1789 für die Menschen Freiheit und Gleichheit an Rechten geben.

Damals mangelte es an Freiheit und Gleichheit. Es war sinnvoll, Freiheit und Gleichheit an Rechten miteinander zu verbinden, weil politisch nur beides zusammen gut zu erreichen war und überzeugen konnte.

Es gibt einen Spannung zwischen Freiheit und völliger Ergebnisgleichheit, weil eine solche Gleichheit nur durch erhebliche Einschränkung von Freiheit erreicht werden kann und völlig uneingeschränkte Freiheit mit großer Wahrscheinlichkeit zu starker Ungleichheit führt.

Es gibt aber auch in der Gegenwart einen solchen Zusammenhang. Freiheit für alle kann nur auf der Grundlage von Gleichberechtigung und echter Chancengleichheit verwirklicht werden. Ohne ein Mindestmaß der Teilhabe an Gütern kann nur wenig Freiheit in der Praxis ausgelebt werden.

d)

Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 enthielt zwar in Artikel 1 den Gedanken, die Menschen seien frei und gleich an Rechten geboren. Aber dies wurde von den Revolutionären nicht nicht so gedeutet, Frauen tatsächlich volle Gleichberechtigung zu geben.

Der allgemeine Begriff »Mensch«, dessen Rechte folgerichtig auch Frauen hätten gewährt werden müssen, ist nicht gleichermaßen auf sie so bezogen worden daraus dass sich daraus Gleichberechtigung ergab. Die Bürgerrechte wurden in vollem Ausmaß nur dem »Bürger« (französisch: citoyen ) zuerkannt, nicht der »Bürgerin« (französisch: citoyenne).

Olympe de Gouges (eigentlich: Marie Gouze) hat 1791 eine Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin (französisch: Déclaration des droits de la femme et de la citoyenne) geschrieben. Eine Änderung gegenüber der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 besteht darin, Frauen gleiche Rechte wie Männern zuzusprechen, sowohl privat als auch politisch. Olympe de Gouges forderte also unter anderem politische Mitbestimmung und Mitwirkung von Frauen. Außerdem enthält ihre Erklärung eine Auffassung von Freiheit und Gerechtigkeit als das den Menschen Zustehende. Die Erklärung von Olympe de Gouges hatte damals keinen Erfolg. In der Französischen Revolution (1789 – 1799) haben sich ihre Gedanken nicht durchgesetzt. Frauen haben damals nicht das Recht bekommen, zu wählen und abzustimmen. Frauen waren nicht gleichberechtigt. Sie erreichten keine vollständige rechtliche, politische und soziale Gleichstellung. Sie hatten kein Wahlrecht, keinen Zugang zu öffentlichen Ämtern und keine Berufsfreiheit. Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte vom 26. August 1789 enthielt Rechte und Pflichten für „mündige Bürger“, wozu aber Frauen nicht gezählt wurden.

Erst sehr viel später wurden solche Gedanken verwirklicht, beispielsweise in einer Einführung des Frauenwahlrechts.

tonirichrtrtr 
Fragesteller
 19.12.2022, 20:28

omg du weißt nicht wie sehr du mich grad gerettet hast, omg vielen Dank🫠

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