Können bei einer Computertomographie des Gehirns durch die ionisierende Strahlung die Zellen des Haarfollikels beschädigt werden, sodass man weniger Haare hat?

4 Antworten

Als erstes, die Dosis eines rein bildgebenden Verfahrens wird immer so niedrig gehalten, wie irgend möglich. Ein CT ist dabei bereits ein Verfahren mit relativ höherer Dosis, aber wenn ein CT angesagt ist, ist ein CT angesagt.

Als zweites, egal welches radiologische Bildgebungsverfahren, die Dosis ist sehr niedrig. Bilder dürfen nicht schaden.

Als drittes, ja "sehr niedrig" ist ungleich Null. "Etwas" Dosis ist also vorhanden. Aber jetzt Statistik los: Wieviel Dosis muss ich aufnehmen, um sicher eine Zelle zu schädigen? Im Endeffekt kann eine einzelne Zellschädigung nicht ausgeschlossen werden, wahrscheinlich ist sie dennoch nicht. Also bei seltenen CTs: Keine Schädigung.

Als viertes wird für das CT auch darauf geachtet, dass nicht untersuchtes, empfindliches Gewebe nicht belastet wird. Da fallen mir als erstes aber nicht Haarfollikel sondern Schleimhäute ein.

Als fünftes, woher die Frage zu den Haarfollikeln? Bitte unterscheiden: Hier wird ein radiologisches Bildgebungsverfahren angewendet, keine höher dosierte Krebsbestrahlung vorgenommen! Aus letzterer sind Bilder von Patienten mit ausgegangenen Haaren bekannt, aber: Diese fallen nicht aufgrund von Strahlenschäden aus, vorher wäre die Kopfhaut verbrannt, was absolut vermieden wird.

Ergo, ein CT liefert keinen hinreichenden Grund, sich über Haarwachstum Sorgen zu bereiten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Diplom in Physik
dududidi 
Fragesteller
 24.12.2021, 13:27

Zu deinem letzten Punkt, fünftes: Hab dich nicht genau verstanden. Wieso fallen denn bei den Krebsbestrahlungen / bei der Strahlentherapie Haare aus? Nicht wegen geschädigten Zellen des Haarfollikels? Sondern wegen Verbrennung?

Weiter unten hab ich noch was zu Diplomarbeiten / Studien aus der heutigen Zeit geschrieben. Also DNA-Doppelstrangbrüche nach CTs kann man heute messen mit histologischer Anfärbung eines Proteins, das für die Reparatur von DNA-Doppelstrangbrüchen zuständig ist. Dieses Protein kann man anfärben und man kann es dann im Licht-Mikroskop sehen, es leuchtet quasi auf und zeigt die DNA-Doppelstrsngbrüche in Zellen auf.

Mein Gedanke dazu: Ich habe mal durch Googeln einen Text eines Arztes, Biologen oder Physikers (egal, was auch immer), jedenfalls eines deutschen Wissenschaftler aus den 1920ern oder so gefunden. Er hatte dort glaube ich verschiene Strahlenschäden oder so beschrieben. Eventuell die Radiodermatitis(?). Ich weiß es nicjt genau, was das Thema wsr.

Ich hab in Erinnerung, dass der Wissenschaftler dort schrieb, dass die Haut und / oder Haare zu den strahlenempfindlicheren Organen / Geweben gehören und dass die Haare mit als erstes geschädigt werden, indem die Keimzellen (glaub er nannte sie so) geschädigt oder gestört werden. Damit meinte er denke ich diese Zellen ganz unten im Haarfollikel (Matrixzellen?), dke das Haar durch Zellteilung bilden.

Man weiß nicht, auf welche Strahlungs-Dosis sich dieser Wissenschsftler bezogen hat.

Im Jahr 1920 o.ä. hat man wahrscheinlich noch mit viel größeren Strahlungs-Dosen gearbeitet und geforscht, sodass die beschriebene Schädigungen damals bei den damals angewendeten vorkamen und man heute viel niedriger dosiert und diese daher nicht vorkommen.

Jedenfalls verstehe ich jetzt nicht, ob bei der Strahlentherapie der Haarausfsll auf Zellschädigungen des Haarfollikels beruht oder auf Verbrennungen.

Aber jetzt noch eine Sache:

Es gibt Diplomarbeiten / Studien, die mit histologischen (Histologie = Gewebe Lehre mit Mikroskopie und Anfärbtechniken usw.) Methoden Lymphozyten von Menschen vor dem CT anschauen durch eine Blutabnahme vor dem CT und dann 5 Minuten nach dem CT und dann 2 Stunden oder so später nochmal Blut abnehmen und dann nochmal usw... immer mit Blutabnahmen und nachfolgender mikroskopischen Untersuchung der Lymphozyten im Blut.

Es wird dabei ein bestimmtes Protein der Lymphozyten anhefäbt, dass für die Reparatur von DNA-Doppestrangbrüchen verantwortlich ist.

DNA-Doppelstrangbrüche sind Zellschäden, die durch ionisierende Strshlen hervorgerufen werden können

Man sieht dann, dass bei den Lympgozyten im Blut des Menschen VOR dem CT eine gewisse Anzahl an DNA-Doppelstrangbrüchen natürlkcherweise existiert. Glaube das wurde als "Hintergrund-Level" bezeichnet. Denke mal diese beruhen auf der natürlkchen Hintergrundstrahlung (wird sie so genannt?) der wir die ganze Zeit ausgesetzt werden oder auf anderen DNA-schädigenden Einflüssen.

Bei den Lymphozyten im Blut, das man kurz nach einem CT den Menschen abnimmt, sieht man eine deutliche Steigerung des Proteins, das für die Reparatur der DNA-Doppelstrangbrüche verantwortlich ist.

Also hat man nach einem CT eine deutliche Steigerung von DNA-Doppelstrangbrüchen.

Ich glaube die haben dann (wie oben beschrieben) den Menschen noch 2 Stunden, 6 Stunden usw. später in solchen Intervallen Blut abgenommen. Glaube um zu sehen, wie viel Prozent der durch das CT verursachten DNA-Doppelstrangbrüche nach 24 Stunden oder so noch nicht repariert wurden.

Wobei ich da aber fachlich nicht genug wissen hab, um das zu verstejen. Denn wie will man untersuchen, welcher prozentuale Anteil der DNA-Doppelstrangbrüche repariert wird?

Denn es könnte doch sein, dass viele dieser Lymphozyten mit DNA-Doppelstrangbrüchen innerhalb der 24 Stunden zum Beispiel in die Apoptose (programmierter Zelltod) gehen wegen fehlerhafter DNA-Reparatur?

Somit würde man dann bei der nach 24(?) Stunden erfolgter Blutabnahme zwar nur noch das Hintergrund-Level an DNA-Doppelstrangbrüchen sehen, was man dann aber NICHT als sehr gute DNA-Reparatur-Kapazität (?) ansehen kann, die den Großteil der DNA-Doppelstrangbrüche durch das CT repariert, sondern es beruht tatsächlich vielleicht nur darauf, dass die geschädigten Zellen mit DNA-Doppelstrangbruch einfach abgestorben sind (Apoptose=programmierter Zelltod) und man daher nur noch die Zellen ohne DNA-Doppelstrangbruch sieht, was aber dann nicht heißt, dass die DNA-Reparatur so gut ist?

Wenn man allerdings sicherstellen kann, dass man die Zellen die mit DNA-Doppelstrangbrüchen geschädigt wurden aucj nach wie vor noch dabei hat und dass diese Schäden nicht mehr vorhanden sind (keine Anfärbung des Proteins mehr erfolgt mikroskopisch?) dann könnte man schon sagen, dass die DNA-Reparatur-Kapazität gut ist.

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dududidi 
Fragesteller
 24.12.2021, 13:28

Ich weiß auch gar nicht genau, ob den Menschen das Blut einmal vor und einmal nach dem CT abgenommen wurde und man die Lymphozyten aus dem Blut der Blutabnahme nach dem CT in mehreren Intervallen untersucht hat. Oder ob man in mehreren Intervallen neu Blut abgenommen hat.

So.

Jetzt aber: Frohe Weihnachten!

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Dafür wird die Dosis eines CT nicht ausreichen. Gehen wir mal von durchschnittlich 2mSv für ein CCT aus.

Haarausfall durch die Strahlenkrankheit geht bei ca 2 Sv los. Wäre also Faktor 1000.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
dududidi 
Fragesteller
 23.12.2021, 20:50

Okay. Und wurde das wohl wirklich genau histologisch untersucht? (Histologie=Gewebelehre mit Mikroskopieren)

Könnte es nicht sein, dass kompletter Haarausfall des bestrahlten Bereiches zwar erst ab 2 Sv losgeht, aber bei 2 mSv zwar nicht alle Haare in dem Bereich ausfallen, aber ein Teil, sodass kein kompletter Haarausfsll wie bei 2 Sv von außen mit dem Auge beibachtbar ist, aber schon ein gewisser Anteil ausfällt? Und man dies bsiher vielleicht einfach nicht genau genug untersucht hat, um es festzustellen? Von außen wäre ein Teil-Ausfall der Haare ja nur schwierig erkennbar. Jenachdem wie groß der Anteil ist.

Da müsste man eventuell Gewebe unter dem Mikroskop untersuchen oder Zellkulturen bestrahlen oder so.

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Stratimovic  24.12.2021, 08:36
@dududidi

Die ersten messbaren Schäden durch Strahlung finden sich im Blutbild ab ca. 0,2 Sv einhergehend mit einer Reduzierung der roten Blutkörperchen. Da sind wir immer noch bei Faktor 100 zum CCT. Der Gewebewichtungsfaktor vom Knochenmark zur Haut hat beträgt nochmal Faktor 12. Die Dosis reicht nicht dafür aus.

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dududidi 
Fragesteller
 24.12.2021, 13:55
@Stratimovic

Okay.

Aber man kann mittels histologischer Methoden (Anfärbetechnik) (Histologie=Gewebelehre) ein bestimmtes Protein anfärben. Dieses Protein ist für die Reparatur von DNA-Doppelstrangbrüchen verantwortlich.

Es gibt Diplomarbeiten / Studien in denen man sich Lymphozyten aus dem Blut von Menschen vor dem CT und aus dem Blut dieser Menschen nach dem CT angeschaut hat. Man hat dieses Protein - was für die Reparatur von DNA-Doppelstrangbrüchen verantwortlich ist - jeweils angefärbt und sich das dann im Licht-Mikroskop angeschaut.

Bei den Lymphozyten in dem Blut nach dem CG sieht man deutlich mehr DNA-Doppelstrsngbrüche als vor dem CT, wo man nur das "Hintergrund-Level" sieht.

Das wollte ich dir schreiben, denn du sagtest, dass man messbare Schäden im Blutbild erst ab ca. 0,2 Sv hat ubd nicht bei der Strahlendosis eines CTs.

Das stimmt zwar sicher was du schreibst.

Aber auf Zellebene findet / misst man bei der Untersuchung von Lymphozyten, die man durch Blutabnahme erhält eine deutlich höhere Zahl an DNA-Doppelstrangbrüchen nach dem CT im Vergleich zu vor dem CT wo man nur das Hintergrund-Level hat.

Man hat in diesen Studien / Diplomarbeitenden Menschen dann glaube ich auch noch in mehreren zeitlichen Abständen / Intervallen nach dem CT Blut abgenommen. Ich glaube das wurde gemacht, um zu schauen, wie hoch der prozentuale Anteil der wieder reparierten DNA-Doppelstrangbrüche ist.

Wenn eine Zelle fehlerhaft oder nicht repariert wird, kann sie in die Apoptose gehen (programmierter Zelltod).

Das wollte ich dir schreiben, das man also schon nachweisen kann, dass es durch die Strahlungs-Dosis einer Computertomographie zu Zellschäden kommt. (hier in den Studien / Diplomarbeiten, die ich überfolgen habe, DNA-Doppelstrangbrüche)

Ob aber durch diese DNA-Doppelstrangbrüche, die man bei den Strahlungs-Dosen bei Lymphozyten im blut sehen/messen kann, es auch möglich ist, dass Haarfollikel (das Haarorgan, glaub das kleinste Organ des Körpers?) geschädigt werden, das weiß ich nicht.

Im besten Fall werden die DNA-Doppelstrsngbrüche von dem Protein repariert. Ob in der Regel der Großteil der DNA-Dopoelstrangbrüche immer repariert wird und die Zellen daher nicht in die Apoptose (programmierter Zelltod) gehen und daher nicht absterben, das weiß ich nicht genau.

Aber ich glaube der Großteil oder sogar fast alle DNA-Doppelstrangbrüche werden selbst bei einer Computertomographie repariert?

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Dann sollte man sich eher Gedanken machen welchen Schaden das Gehirn nehmen könnte. Man kanns auch wirklich übertreiben.

Also falls bei einer CT Zellen beschädigt werden, hättest Du glaube andere Sorgen, als ausgerechnet Deine Haarwurzelzellen ;-)