Kleingewerbe Tuning/ Teile Herstellung anmelden ohne Meister?

2 Antworten

Zum einen es gibt KEIN Kleingewerbe. Das kennt weder das Gewerberecht noch das Steuerrecht.

Das was ihr immer meint: Gewerbe anmelden und steuerlich die Kleinunternehmerreglung n. § 19 UstG nutzen.

Das hat mit der Gewerbeform nix am Hut.

Hat deine Firma keine Form wie CO KG , GmbH, GbR oder andere so bist du Einzelunternehmen.

Diese § 19 UstG Reglung betrifft nur die Umsatzsteuer. das bedeutet, du bist Umsatzsteuer "Frei".

Das bedeutet wiederum, dass du deine Verausgabte MwST beim FA nicht geltend machen kannst und du darfst auf deinen Rechnungen die MwST nicht extra ausweisen.

Und das ist schlecht in deinem angestrebten Gewerbe, da du zum einen ratzfatz über die 22.0000€ Jahresumsatz kommst, und sehr wahrscheinlich viele deiner Kunden Firmen betreiben.

Nun zu deiner Idee.

Deine selbst hergestellten Teile bedürfen alle einer Zulassung.

Einbauen darfst du die Teile auch nicht, da dir der Meistertitel fehlt.

Schaue unter;

Die Liste der 41 geretteten Meisterberufe - handwerk magazin (handwerk-magazin.de)

dort insbesondere unter Punkt 20

Und noch eine kleine Anmerkung zu deinem letzten Absatz:

wenn du so zu deinen potenziellen Kunden bist, dann gute Nacht

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Svennnnnnnn 
Fragesteller
 11.12.2020, 08:15

Danke für die Antwort, die Unternehmensformen sind mir aber bekannt, Umsatzgrenzen etc ebenfalls.

Nun zu meinem eigentlichen Anliegen:

Einbauen möchte ich die Teile bei einem Kundenfahrzeug auch nicht!

Wieso brauche ich für alle Teile eine Zulassung? Wenn ich eine kleine Ventilkappe fräse, ein Logo in ein Hitzeschutzblech graviere oder ein Sturzpad fräse sind das doch Teile die nicht sicherheitsrelevant sind und auch keine E-Nr. /KBA Nr. benötigen.

Ansonsten würde ich die Teile auch als reine Optikparts verkaufen oder ausschließlich für den Rennstreckenbetrieb.

Bleibt noch die Frage mit dem Feinwerkmechaniker.

Hast du vllt noch Infos zum Beschichten? Das mache ich an meinen privaten Fahrzeugteilen ab und zu und würde das eventuell mit anbieten.

Habe da von jemand gehört, der dass auch als Kleinunternehmer laufen lässt. Da weiss ich nur nicht, ob er einen Meister hat. Meiner Meinung nach ist ja das Pulverbeschichten im Vergleich zum Lackieren etwas ganz anderes.

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Griesuh  11.12.2020, 08:34
@Svennnnnnnn

Da die Teile für die Fahrzeuge eine Zulassungsnummer und eine Betriebserlaubnis benötigen und entsprechenden Qualitätsanforderungen entsprechen müssen. Ansonsten könnte ja jeder einfach etwas fräßen, biegen und so weiter und verkaufen ohne Prüfung.

Das kann zu Unfällen und erheblichen Schäden an Fahrzeugen führen

Schaue einmal hier;

Betriebserlaubnis für Fahrzeugteile | Kennzeichenbox.de

und hier;

Betriebserlaubnis für Fahrzeugteile | Kennzeichenbox.de

Mal einfach so Fahrzeugteile herstellen geht nicht.

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Svennnnnnnn 
Fragesteller
 11.12.2020, 11:49
@Griesuh

Solche Teile will ich doch gar nicht fertigen. Deine Quelle bezieht sich auf Teile, die ins Abgas- bzw Geräuschverhalten eingreifen, das Fahrzeug grundlegend verändern oder die Gefährdung anderer verursachen kann.

Das trifft alles nicht zu auf mein Vorhaben. Ich kenne mich ja aus bei den Teilen, die ich machen möchte, die werden von anderen Firmen auch gefertigt ohne Zulassung/Gutachten oder Abnahme. Nicht jedes Teil am Fahrzeug braucht eine ABE!

Der Knackpunkt für mich ist eben das mit der HWK, ob ich da zwingend Meister sein muss um etwas zu fräsen.

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Einbauen darfst du die Teile mit Sicherheit nicht ohne Zulassung der HwK (Nr. 17 Anlage A zur HwO). Auch geht der Bau von Karosserieteilen nicht ohne Zulassung (Nr. 15 Anlage A zur HwO). Tuningteile aus Metall fallen wahrscheinlich unter das Berufsfeld des Feinwerkmechaniker. Auch dieser ist nach Nr. 16 Anlage A zur HwO zulassungspflichtig.

Beachte auch das Vertriebsverbot bei nicht genehmigten Fahrzeugteilen für PKW, Motorräder etc. (siehe Vertriebsverbot bei nicht genehmigten Fahrzeugteilen für PKW, Fahrräder etc. (it-recht-kanzlei.de)

Ich gehe davon aus, dass du das nicht machen darfst. Mach doch mal einen Beratungstermin bei deiner HwK oder Innung für Zweiräder.

Svennnnnnnn 
Fragesteller
 11.12.2020, 08:07

Danke, ich mache mich mal schlau.

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