Klassenkampf heute?

7 Antworten

Jeder größere Streik ist Ausdruck eines Klassenkampfes. Besonders geballt findest du ihn in Europa, vor allem in Griechenland, dann folgt Spanien, Frankreich usw. Auf dem amerikanischen Kontinent ist es Venezuela, wo er verschärft hervortritt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Innerhalb meines Studiums hatte ich viel mit Politik z utun
Maya36  22.10.2018, 14:02

Jeder größere Streik ist Ausdruck eines Klassenkampfes. Eine ganz wilde Behauptung, die besonders für Deutschland nicht zutrifft. Hier streikt besonders gerne der öffentliche Dienst--weil die Gewerkschaft sehr stark ist und die Streikenden unterstützt. Ausgebeutet (und das sind die Betroffenen eines Klassenkampfes) sind andere Arbeitnehmer: Immer mehr arbeiten in Firmen ohne Tarifbindung und erhalten keine regelmäßigen Gehaltserhöhungen, andere werden auf Minijobs verwiesen oder arbeiten befristet oder für eine Leiharbeitsfirma.

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voayager  22.10.2018, 14:29
@Maya36

Du cbehauptest einfach was völlig gedankenbefreit, ohne auch nur die geringste Begründung zu liefern. Warum Streiks kein Klassenkampf sein soll, bleibt dein unerklärliches Geheimnis. Dazu gehört auch die wilde Behauptung, dass es in Deutschl. keinen Klassenkampf gäbe. Offensichtlich macht der einen Bogen um diese Republik - sagenhaft.

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Maya36  22.10.2018, 18:11
@voayager

Deshalb gaaaaanz langsam, damit selbst du es verstehst: http://www.cpw-online.de/kids/karl_marx.htm. Zitat: Karl Marx sah den Klassenkampf also als eine Folgeerscheinung ungerechter Besitzverhältnisse und Ausbeutung. Der Staat war für ihn nur ein Machtwerkzeug der jeweils herrschenden Klasse zum Zweck der Ausbeutung und Unterdrückung der anderen." Was passiert bei einem Streik im öffentlichen Dienst: Staatsbedienstete streiken gegen den Staat. Das hat weder etwas zu tun mit ungerechten Besitzverhältnissen (der Staat: das sind wir alle) noch mit Ausbeutung: Angestellte im öffentlichen Dienst bekommen (den Gewerkschaften sei Dank) regelmäßig Gehaltserhöhungen und können sich auf tarifvertragliche Regelungen berufen. Das ist bei einem anderen Personenkreis anders.

Du neigst zu Pauschalierungen: Gerade in der heutigen Arbeitswelt gibt es aber durchaus privilegierte Arbeitnehmer und einen Personenkreis, der durch verschiedene Raster fällt. Wenn jemand nicht deiner Meinung ist, dann ist er "gedankenfrei" dabei hast du keine Begründung dafür geliefert, warum Merkel (die auch Teil des öffentlichen Dienstes ist) ausgebeutet wird und zum Klassenkämpfer wird, wenn eine Diätenerhöhung geplant wird.

Vor allem hoffe ich, dass dein Stil in Zukunft weniger aggressiv wird. Jede Diskussion fängt damit an, dass man Respekt voreinander hat. 🤔

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voayager  22.10.2018, 18:24
@Maya36

Das sind so kleinbürgerliche "Knaller", die wenig bis gar nicht substantiiert sind. Es wird da ein Gesellschaftsmodell zurecht gebastelt, dass möglichst frei von Klassenkämpfen sei, vielmehr eine Versöhnung der Klassen herbei geredet.

Dann erlaubst du dir so allerlei mentale Webfehler, ohne diese zu bemerken. Seit wann sollen denn keine Ausbeutungsverhältnisse im öffentlichen Dienst vorherrschen, nur weil man es u.a. mit Staatsbediensteten zu tun hat. die allgemeine gesellschaftliche Profitrate macht doch keinen Bogen um den öffentlichen Dienst, allemal wenn er nicht direkt staatlich ist. Daher ist auch der Begrif Staatsbedienstete fragwürdig, denn wo ist denn noch der öffentliche dienst flächendeckend staatlich, ausgerechnet in einer Zeit allgemeiner Privatisierung.

Und weiter. seit wann sind wir denn der Staat? Das ist auch so ein bürgerlicher Unsinn, der sich hartnäckig hält. Niemand kommt auf die Idee zu sagen, ich arbeite in einem volkseigenen Betrieb, wenn er denn beim bürgerlichen Staat tätig ist.

Ob ich nun zu Pauschalisierungen neige oder nicht, ist keine inhaltliche aussage, vielmehr eine bloße Phrase, denn nichts ist damit gesagt, ob die vorliegende Pauschalisierung richtig oder flasch ist, daher ist sie auch plakativ und vorverurteilend.

Warum gerade Merkel, als Vertreterin der Bourgeoisie ausgebeutet werden soll ist gar zu verstiegen. Noch nie hat ein Linker eine Kanzlerin oder einen Kanzler als ausgebeuteten Menschen angesehen, also schieb mir da mal nichts unter.

Und noch was. wenn also Streiks angeblich kein Ausdruck von Klassenkampf ist, frage ich mich, wann der denn eigentlich beginnt und wo er endet. Oder gehst du soweit zu sagen, dass es ihn überhaupt nicht gibt. Solch abenteuerliche aussagen gibt es im bürgerlichen Lager der Irrationalität und gezielten Irreführung durchaus.

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Einer, der es wissen muß, hat schon des öfteren verlauten lassen:

„Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen" (Warren Buffett)

https://de.wikiquote.org/wiki/Warren_Buffett

zetra  22.10.2018, 13:45

Selber essen macht fett. Diese Wahrheiten zeugen von der sogenannten Ellenbogengesellschaft.

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zetra  04.12.2018, 16:49

Ab dann wahr dieser User Percunis Inaktiv.

Soviel ueber die Meinungsfreiheit. Sollte es andere Gruende gegeben haben, wuerde ich diese hier gerne lesen.

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Ja klar vorrangig im Ausland (Bangladesch,Indien etc). Aber auch in denn Industriestaaten gibt es nach wie vor verteilungskämpfe (wenn auch auf höheren Niveau). Es ist sicher kein Zufall das vieles was Marx geschrieben hat sich so aktuell anhört. Die Schriften etwas modern aufgepeppt und man würde kaum glauben das der Inhalt teilweise 150 Jahre und älter ist. Ist ja eigentlich kein Wunder das wirtchaftssystem ist ja im Kern das gleiche wie zu Marx Zeiten.

Nein, dergleichen gibt es heute so nicht mehr.
Im Gegensatz zu Marx Zeiten haben sich die Strukturen verändert.
Es gibt Gewerkschaften, Tarifautonomie bis hin zu einem Sozialsystem.

Die s.g. Arbeitnehmer sind nicht durchgängig in Gewerkschaften organisiert, HartzIV Opfer sind notabene nicht organisiert.
Rentner sind außer in der Rentenversicherung nirgends organisiert.
Die jeweiligen Interessen sind individualisiert.
Noch weniger hat es eine Partei die sich für Arbeiter und soziale Problemstellungen einsetzen würde.
Die Politik heute ist durchweg marktreligiös, statt gestaltend.
Der Glaube an den Markt überlagert die Parteien.

Wenn es Ähnlichkeiten zu erkennen gibt, dann eher an Weimar, nicht an Marx.
Wird gern übersehen, Marx war Philosoph (Dialektischer Materialismus) und Ökonom (Das Kapital).
Was gleich geblieben ist, ist die Aufgabe soziale Lösungen zu entwickeln, die geeignet sind ein armutsfestes Sozialsystem zu errichten.
Das kann mit der Agenda 2010 der SPD und der Austerität der CDU nicht erreicht werden.
Für die SPD war und ist es nicht das Ziel der Agenda 2010. Sie ist die Ursache für die zunehmende Verarmung.
Die CDU hat keine Sozialkompetenz, worauf die Austeritätspolitik auch nicht abstellt.

Ein derartiges Versagen der Politik stößt auf einen indifferenten Armutsbegriff, der das Land massiv spaltet, in eben Arme und Reiche.
Wenn auch Marx auf die Notwendigkeit der Lösung der sozialen Frage hinwies, blieb diese Aufgabe vernachlässigt.

Maya36  22.10.2018, 19:57

 HartzIV Opfer sind notabene nicht organisiert.Rentner sind außer in der Rentenversicherung nirgends organisiert. Danke dafür, dass du den Fokus auch auf den Organisationsgrad gelegt hast. Früher gäbe es mal die Partei "Die Grauen", die sich für die Belange der Rentner einsetzte. Allerdings ist dies eine sehr heterogene Gruppe: Manchen Rentnern geht es (noch) gut, anderen nicht. Eine Leiterin der Tafel in Berlin bedauert es, dass "die Tafel" kein politisches Statement abgibt. Dabei könnte auch hier (wenn alle Tafeln ein politisches Statement abgeben würden) durchaus ein I(Wahl-)Impuls gesetzt werden, damit nicht der Politbetrieb unbeeindruckt weiterläuft als "Business as Usual". 👐😍

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Ich denke schon!

Der moderne indirekte Klassenkampf findet heutzutage im Regierungsdorf in Berlin hinter verschlossenen Türen statt. Die "Klassenkämpfer" der Unternehmerklasse gegen Millionenbeträgte für ihre Vertreter (Lobbyisten) dort aus. Ziel ist es ausschliesslich ihren Einfluss dort geltend zu machen, so dass soweil Geld wie nur möglich auf ihre Unternehmenskonten umgeleitet wird. Die Nettozahler sind zu einen die Arbeitnehmer aber auch deren Sozialkassen (Arbeitslosen- und Rentenversicherung).

Mutti identifiziert sich offenbar schon mit der Industrie. Sie hat erst vor kurszem gesagt: "Beim Vertreilen sind "die" vorne mit dabei, aber "wir" müssen das Geld verdienen." Unklar war aber wieder mal, wen sie mit "die" und "wir" eigentlich meinte.

Herr Manfred Schmidt ist sogar ein etablierter Eventmanager, der Leute aus der Politik mit dem Lobbylager bei grossen Festen und Bällen zusammenführt. Selbst Maybritt Ilner vom ZDF soll bei Schmidt schon, lt. dem Buch von Timm "Die Lobbyrepublik", gesehen worden sein.

Joshua18  21.10.2018, 20:03

Sorry, der Autor von "Die Lobbyrepublik" heisst Tillack und nicht Timm!

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