Klamme Wohnung trotz schönem Wetter, wie bekomm ich sie wieder trocken?

5 Antworten

Sehr geehrter Fragesteller

Optimal ist ein Raumklima von 40 - 60 % Luftfeuchtigkeit und eine Temperatur von 18 - 20°C. Dies kann man man regeln, in dem man die Heizung auf 3 stellt. Die Warme Raumtemperatur nimmt das Wasser auf. Sobald die Luftfeuchtigkeit auf 60 % gestiegen ist, dreht man die Heizung aus und öffnet das Fenster für 5 Minuten. Am besten, wenn möglich Querlüften (2 Fenster gegenüber). Die Luftfeuchtigkeit sinkt dadurch. Ist die Luftfeuchtigkeit auf Dauer über 60%, ist die Gefahr das sich Schimmel bildet. Ist die Luftfeuchtigkeit unter 40% Trocknen die Wände aus und werden ebenfalls beschädigt. Ein gekipptes Fenster in aller Regel die schlechteste Lösung, da die Wärme sich in dem Raum nicht halten. Es reicht, wenn man morgens und Abends auf Stoss lüftet.

Also habe heute morgen um halb 10 meine Wohnung verlassen und die Fenster geschlossen, jetzt bin ich nachhause gekommen und sofort gelüftet, anstatt gesunken ist die Luftfeuchtigkeit um 1 % gestiegen. Die Wände können keine Feuchtigkeit aufnehmen da mit billigfarbe gestrichen wurde und ich im Winter 2014/15 Schimmel hatte. Letzten Sommer hatte ich dann durchschnittlich 50%. Nur diesmal durch die Regenzeit und meinem ständigen Drang nach frischer Luft ist die Feuchtigkeit jetzt hoch. Hab sogar schon zwei so luftentfeuchtersäcke aufgestellt, hat bisher auch nichts gebracht. Was haltet ihr von einem Ventilator? Ich hab das Gefühl vor nem unlösbaren Problem zu stehen.

Kondenswasser entsteht wenn warme Luft abkühlt, weil kühlere Luft weniger Wasser aufnehmen kann als warme Luft. Sorge für ordentlich Durchzug um die Luft auszutauschen und schließe bei warmen Wetter tagsüber die Fenster. Das klingt paradox, aber wenn Deine Wohnung deutlich kühler als die Außentemperatur ist, wird einströmende Luft automatisch auskondensierern. Wenn Du also lüftest, dann richtig und nicht mit gekippten Fenstern ...

Die relative Luftfeuchte erhöht sich in der Luft, wenn die Luft abgekühlt wird. Im Sommer ist das in den kühleren Wohnräumen oft der Fall (wegen der thermischen Trägheit der massiven Wände) - vor allem in Souterrain- oder Kellerwohnungen (hier zusätzlich wegen den erdberührten Wänden).

Nach ausgiebigen Regengüssen im Hochsommer, wenn die Luftfeuchte draussen kaum unter 90% sinkt, hat man auch schnell hohe Luftfeuchten in der Wohnung. Hier hilft die Feuchteeinspeicherung in den hoffentlich trockeneren (sonst funktioniert es nicht) Wänden, solange die noch nicht mit Latex und anderen wasserdampfdichten Anstrichen versehen sind.

Das Einspeichern in den Wänden sorgt eine Zeit lang für abgemilderte klimatische Verhältnisse in der Wohnung. Die moderne Bauweise erlaubt diese Feuchteeinspeicherung jedoch in den Wänden nicht mehr in dem Maße, wie es die Altbausubstanz noch vermag.

Eine Klimaanlage, die die Entfeuchtung der Luft mit übernimmt wird nun langsam Standard, weil es kaum noch feuchtepuffernde Bauteile in den modernen Häusern gibt. Während früher Putz und Mauerwerk die Feuchte einspeicherten, macht es heute nur noch der Putz, da auch bei Ziegelbauten die hochwärmedämmenden Ziegelsteine wegen der Gefahr des Aufbrennens der Putzes vor dem Putzauftrag kunststoffhaltig grundiert werden.

In Deiner Situation ist es hilfreich, wenn morgens nach dem Aufstehen kräftig stoßgelüftet wird (da ist die Aussenluft kalt und kann bei Erwärmung an den Wänden und Möbeln im Raum Feuchte aufnehmen) und eine Stunde später, bzw. vor dem morgendlichen Verlassen der Wohnung ebenfalls noch mal kräftig lüften, wenn es draußen dann nicht schon zu heiß ist.

Die Entfeuchtung ist effektiv, wenn sich kalte Luft an wärmeren Wänden und Möbeln erwärmt, weil dann die rel. Luftfeuchte obeflächennah sinkt und dadurch die Oberfläche entfeuchtet wird.

Eine Befeuchtung findet statt, wenn sich warme Luft an kalten Oberflächen abkühlt, da sich dann die rel. Luftfeuchte oberflächennah erhöht und durch Feuchteausgleich die Oberfläche den erhöhten Feuchtewert übernimmt.

Übrigens ab dauerhaften 80% rel. Luftfeuchte an nährstoffhaltigen Oberflächen keimen Schimmelsporen aus, einigen Schimmelporenarten keimen jedoch bereits bei 70% rel. Luftfeuchte. Daher sind 74% rel. Luftfeuchte im Raum definitiv zu viel.

Zur Feuchteüberwachung des Raumes die kälteste Ecke suchen - in der Regel unten, weil Wärme nach oben steigt. Dort muss die Luftfeuchte überwacht werden.

In solchen Situation sollte man wirklich gut lüften und wie die anderen sagten: bei feuchtwarmen Wetter die Fenster schließen damit die Luftfeuchtigkeit in den Räumen nicht noch mehr erhöht wird.

Gute Tipps und Hinweise zum Thema Luftfeuchtigkeit habe ich letztens hier gefunden: http://www.gute-luftfeuchtigkeit.de/

Ich finde die Seite rech interessant, da man dort auch hilfreiche Informationen zu Luftentfeuchtern bekommt. 

Denn wir haben auch häufig mit zu hoher Luftfeuchtigkeit in unserer Wohnung zu kämpfen. Doch seitdem wir uns einen Luftentfeuchter gekauft haben, normalisiert sich die Lage jetzt allmählich und kommt langsam aber sicher wieder ins Gleichgewicht.