Kind Wutanfall grob anfassen?
Mein Kind hatte heute im Laden einen wutanfall, es war müde. Es hat gebrüllt, um sich geschlagen und Spielsachen geworfen. Bin direkt raus mit ihr und habe sie auf den Arm gehabt. Ich war extrem sauer und habe sie grob angefasst. Also sie einfach irgendwie festgehalten und getragen. Sie wollte dann auch nicht in den Fahrradanhänger und auf den Parkplatz laufen vor Autos. Hab versucht sie reinzusetzen aber es ging nicht. Also habe ich es mit Gewalt versucht. Dann kam eine dazu und hat mir geholfen sie festzuhalten. Dann ging es. Aber ich bin echt am Ende. Habe mein kind dann auch noch gesagt dass es heute auf sein Zimmer geht. Zu Hause angekommen ist es dann eingeschlafen.
Habe ich falsch reagiert??
5 Antworten
Von aussen ist es immer leicht, Eltern zu kritisieren. Du bist ein Mensch. Wichtig finde ich, dass Du dich hinterfragst! Danke dafür im Namen deines Kindes.
Kinder verhalten sich nicht so, wie sie es tun, weil sie böse sind, es ist ihre "Natur". Bitte führe Dir das vor Augen, in solchen Momenten. Spiel keine Machspiele. Und viele in uns ist ein Programm, das wir von unseren Eltern erlernten, die selbst oft hart waren, hart angefasst wurden, Erwachsenen geben also weiter, was sie lernten. Somit handeln wir manchmal so, wie es die UR-Ur-Ur-Großeltern taten. Bitte bedenke das. Damals wurden Kinder extrem hart bestraft.
Lieber zu sanft als zu hart. Lerne, deine Wut zu kontrollieren, und lass sie nie am Kind aus! Lies viel über sanfte Methoden, und über Ursachen von solchen Verhalten, bei Kindern wie bei Eltern. Warum sind Kinder so, warum reagierst Du eher unkontrolliet, was kannst Du dagegen tun. Wie kannst Du ausgeglichener werden. Manchmal können Gespräche mit einer Erziehungsberatung, z..B. von er Caritas helfen. Einfach um Rat bitten, von aussen sehen Fachleute oft mehr als man selbst, wobei nicht jede Berater*in zu Dir passt.
Oder ganz unkompliziert, anonym hier: https://eltern.bke-beratung.de/views/home/index.html
Sicherlich gäbe es einige Wege, solche Situationen pädagogisch sinnvoller zu lösen. Ich verstehe aber auch absolut, dass Eltern im Alltag mit all den Belastungen und Anstrengungen, die Kinder bedeuten können, durchaus mal Momente haben, wo die pädagogisch sinnvolle, ruhige, gelassene Lösung einfach nicht mehr drin ist :). Und dann ist es auf jeden Fall besser, das Kind in den Fahrradanhänger zu verfrachten und dabei eben doch mal die körperliche Überlegenheit auszunutzen, als es vor ein Auto laufen zu lassen...
Wichtig ist natürlich, dass das Ausnahmesituationen bleiben und dass du nicht ständig und grundsätzlich ein Gefühl von maximaler Überforderung und Unverständnis gegenüber deinem Kind hast, wenn es solche Wutanfälle bekommt. Sollte das doch der Fall sein, dann schau mal nach Angeboten zur Erziehungsberatung in deinem Umfeld! Es ist nämlich so ein ganz übler Mythos, dass Mütter per Geburt weise werden und ganz genau wissen, wie dieses anspruchsvolle Unterfangen, ein Kind ins Leben zu begleiten, in all seinen Facetten funktioniert. Und somit ist es absolut richtig und gut, wenn man sich hier und da informiert und professionelle Unterstützung auf diesem Weg sucht, wenn man merkt, dass man an eigene, individuelle Grenzen stößt :).
nein hast du nicht. versuchs mal öfter mit erziehung, dann weiß dein kind auch zukünftig wie es sich zu verhalten hat und erspart dir solche peinlichen aktionen.
Zu erforschen wäre, warum das Kind einen Wutanfall bekommen hat, bestimmt nicht nur, weil es müde war.
Wie alt ist dein Kind?
Kinder bekommen im Laden manchmal Wutanfälle, besonders, wenn sie dazu neigen und etwas nicht bekommen, was sie haben wollen.
Versuche das nächste Mal, diesen Wutanfall zu vermeiden und sage dem Kind, es bekommt nur ein kleines Schokoei o.ä. und keine weiteren Extras. Bereite das Kind darauf vor.
Wenn es trotzdem wütet, gehe mit ihm raus und lasse es sich draußen abreagieren. Das kann dauern, warte geduldig und gehe nicht weiter darauf ein.
Sobald es sich beruhig hat, setze es in den Fahrradsitz und fahre heim.
Wenn du mit Gewalt das Kind in den Sitz zwängst, wehrt es sich so lange, bis es keine Kraft mehr hat. Lässt du es abreagieren, hast du es hinterher einfacher. Kümmere dich nicht darum, dass andere Leute komisch schauen, ignoriere es.
Das ist okay. Ich dachte, es wäre ein Fahrradsitz, aber es ist ja ein Anhänger.
Ja und nein.
Natürlich hättest du versuchen können beruhigend auf es einzuwirken. Aber ein übermüdetes Kind inmitten einer Menge Reize zu beruhigen ist schwer bis unmöglich.
Deshalb war aus tragen, auch gegen dessen Willen vollkommen richtig.
Selbe beim in den Fahrradanhänger setzen.
So lange du ihm jetzt nicht bewusst weh getan hast sondern die einzige Gewalt darin bestand es gegen sein Willen, Zetern und Toben hinaus zu tragen und in den Fahrradanhänger zu bringen mach dir keinen Vorwurf.
In Zukunft einfach schauen das du dann möglichst Zuhause bist wenn du weißt das es dann müde sein wird.
Man weiß das ja in etwa. Natürlich geht das nicht immer im Alltag, aber meist läßt sich das schon so einplanen.
Du wirst noch öfter energisch gegen den Willen deines Kindes vorgehen müssen. Ob das nun ist weil dein Kind überfordert , übermüdet ist oder einfach krampfhaft seinen Willen haben will.
Manchmal muss man solche Situationen auch einfach aussitzen, selbst wenn die Leute gucken und das Kind neben Einem Minutenlang die halbe Welt zusammen brüllt.
Wenn man das kann.
Ich möchte aber noch ergänzen das wenn sie merkt das sie das nicht kann, einfach entspannt daneben sitzen/stehen während ihr Kind sich eben auf dem Boden wälzend abreagiert, dann ist Beide aus der Situation bringen das beste was sie tun kann.
Den wenn es zu sehr ihre Nerven strapaziert reißen die irgendwann und das ist für das Kind auch nicht gut.
Dann lieber in den Fahradanhänger gezwungen und raus aus der Situation. Dann kann sie ruhig bleiben und das Kind sich unterwegs oder daheim abreagieren ohne weitere äußere EInflüsse.