Vater „stalkt“ Kind über Handy, was dagegen tun?
Hallo zusammen, vielleicht hat jemand einen Tipp für mich. Mein Ex-Mann schreibt unser 11-jähriges Kind (lebt bei mir) andauernd über ein Messenger Programm an. Wenn Kind nicht (direkt) antwortet, kommen immer weiter Nachrichten, zum Teil mit großen roten Fragezeichen. Kind wird also am laufenden Band aufgefordert zu schreiben. Manchmal kommen böse Nachrichten, die kurz danach wieder gelöscht werden, oder es werden Fotos als Einmalansicht geschickt, damit ich sie nicht sehen kann. Natürlich versucht er in erster Linie über diesen Kanal Dinge über uns herauszufinden. Z.B. wollte er kurzfristig ein Umgangs-Wochenende tauschen, welches ich ablehnen musste wegen Geburtstagen etc. und daraufhin hat er die ganze Zeit das Kind ausgequetscht („na wie war der Kindergeburtstag? Wie lang ging denn der Geburtstag? Wie war das Turnier deiner Schwester? Und was habt ihr morgen so vor? …“)
Nach unserer Trennung vor mehreren Jahren habe ich aus Selbstschutz meinen Ex auf allen Kanälen blockiert und seitdem nur noch Kontakt über E-Mail zugelassen, da er bei mir das gleiche gemacht hat (nonstop geschrieben und sauer geworden, sobald nicht direkt eine Antwort kam). Aber wie kann ich unser Kind davor schützen? Messenger-Zeit ist grundsätzlich schon auf 20 min. täglich eingeschränkt. Kann ja schlecht den eigenen Vater blockieren. Angeschrieben habe ich ihn schon, so unter dem Motto: wir wollen den Handykonsum vom Kind doch nicht noch fördern, daher sollten wir es lassen über diese Kanäle zu anschreiben, wenn es nicht nötig ist (Handy sollte für Notfall dienen, weiter Schulweg etc.).
4 Antworten
Du kannst nichts anderes machen als deinem Kind den Mut mitzugeben Nachrichten vom Papa auch einfach mal zu ignorieren wenn sie Ihm zu viel werden oder er sich bei den Fragen unwohl fühlt.
Stärke das Selbstbewusstsein des Kindes, so dass er selber seinem Vater sagen kann das es Ihn stört.
Ich kenne ihn natürlich nicht, weshalb ich nicht weiß, wieso du so toxisch reagierst. Dass er zuviele Nachrichten schreibt stört dich aber. Sag einfach deinem Kind, dass er/sie zum Vater schreiben soll, dass er nicht zu viele Nachrichten schreiben soll. Die sind auch für das Kind nervig.
Hast du dir vielleicht mal Gedanken darüber gemacht, dass dein Ex Mann einfach mehr Kontakt mit deinem Kind will und es liebt? Ich denke, dass du als geschiedene Mutter eine gewisse Überheblichkeit und einen gewissen Stolz gegenüber den Vater aufgebaut hast.
Viele Grüße von einer Mutter und Ehefrau🙏
Anastasia von Odessa💙🌷
Dein Kind will dem Vater gefallen, das heißt, es findet es nicht schlimm, dass er fast täglich schreibt.
Da es nicht mit dem Vater schimpfen will, kannst du es immernoch tun. Wenn du Angst vor einem persönlichen Treffen hast, kannst du Beschützter (Freund, Vater, Bruder) oder Waffen (Besenstiel, Pfefferspray, Knüppel) mitnehmen. Falls du dich immernoch fürchtest, kannst du auch über das Internet sprechen und erlesene Worte finden.
Natürlich kannst du den Vater blockieren.
Das Kind leidet wahrscheinlich auch unter diesem Mist. Dann findet eben der Kontakt nur noch über dich statt.
Da hat er selbst Schuld dran. Wer sich nicht benimmt muss mit dem Echo klar kommen.
Ich denke mein Kind hängt da so tief drin, dass es ihm garnicht bewusst ist. Grundsätzlich ist er ja gerne am Handy. Aber ich weiß halt aus eigener Erfahrung, dass dieser (schreib-)Kontakt total ungesund ist und „missbraucht“ wird, um uns zu kontrollieren. Ich habe mich selbst davor geschützt und möchte mein Kind halt auch schützen. Ich glaube aber nicht, dass er möchte, dass ich seinen Vater blockiere und es wird wahrscheinlich zur riesen Explosion bei meinem Ex kommen, wo auch die Kinder reingezogen werden 🙈
Ich denke mein Kind hängt da so tief drin, dass es ihm garnicht bewusst ist.
Umso schlimmer. Er hat sich also an psychische Übergriffen gewöhnt.
Das stößt mir gerade unangenehm auf. Du meinst dich zu schützen und dein Kind ungeschützt zu lassen?
In 1. Linie musst du dein Kind schützen. Wenn der Vater meint Terror zu machen dann kann das nicht gut sein für dein Kind. ä
Du hast die Pflicht dein Kind auch vor Psychoangriffen zu schützen. Wie du das so erzählst, macht der Vater das nämlich. Wie soll das ein Kind denn einordnen? Wenn sowas schon Erwachsenen nicht gut tut, wie soll das ein Kind einfach so wegstecken?
GAR NICHT.
Hallo, ich danke dir, dass du das so hier schreibst. So wird es mir auch nochmal bewusster, was da passiert.
Ja, psychische Übergriffe sind ihm leider bekannt. Jedes 2. Wochenende muss er da durch (Gericht haben wir schon 2 mal durch, Umgang komplett nehmen konnte ich leider nicht erreichen) und aktuell halt die Handy-Sache. Ich hatte letztens Signale gesetzt, dass ich die Nachrichten zum Teil lese, da war erstmal Ruhe im Karton. Jetzt geht es aber leider wieder los… daher ja hier meine Frage, ob jemand einen guten Tipp für mich hat, wie ich mein Kind schützen kann, bevor ich handle. Die Sache ist halt auch schwer „aufdeckbar“ und ich fühle mich eigentlich auch nicht gut dabei in die Nachrichten zu schauen (entdecke aber wieder jedes Mal ein „nogo“).
Wäre das meine Situation wäre mir das Gericht scheiß egal.
Ich würde dem Vater konsequent den Kontakt verweigern. Soll er das doch gerichtlich durchsetzen.
Dein Kind wird Opfer regelmäßiger psychischer Übergriffe von Vater. Punkt. Da gibts für mich nichts zu diskutieren.
Dunhast Beweise genug durch die Chatverläufe und dein Kind erzählt wahrscheinlich ähnliches wenn er bei ihm ist.
Deine Aufgabe ist dein Kind zu schützen. Aus. Ende. Fertig.
Du musst deinen Kind nicht erklären was genau psychischer Übergriff ist.
Teile es in wohlfühlen und nicht wohlfühlen ein.
Hat er sich wohlgefühlt als sein Vater ihn geschrieben hat? wahrscheinlich antwortet er mit nein. Selbst wenn ein Kind daran gewöhnt ist, fühlt man sich mit solchen Nachrichten nicht wohl. Man verstellt sich nur.
Wenn er trotzdem mit Ja antwortet, dann würde ich ihm sagen das er nochmal ganz tief in sich reinhorchen soll. Oder ihn fragen was er für ne Nachricht gerne hätte. Dann wird das relativ schnell klar ob er sich damit wohlfühlt hat oder nicht.
Das nicht wohlfühlen ist für ihn dann ein Leitfaden. Wenn er sich damit nicht wohlfühlt was gesagt oder getan wurde, dann soll er zu mir kommen und wir reden darüber wie wir das in Zukunft besser machen können. Dann wird er auch aktiv mit einbezogen. Was wünscht er sich? Daraufhin mache ich Lösungsvorschläge.
So lernt er wieder nach und nach för sich selbst einzustehen und auch um Hilfe zu bitten. Die Sachen zu besprechen und Lösungen zu finden.
Dazu gehört auch, wenn er von seinem Vater anruft, ihn abzuholen um ihn aus der Situation zu befreien.
Ich werde es versuchen. Es ist sooo schwierig, da er bei solchen Themen immer dicht macht und mittlerweile seinen Vater in Schutz nimmt, wenn ich vorsichtig versuche etwas anzusprechen. Oft verplappert er sich und dreht es dann noch schnell um, damit sein Vater nicht „schlecht“ dasteht. Da er scheinbar selbst weiß, dass etwas komisch gelaufen ist.
Der Vater wird ohn wahrscheinlich auch unter Druck setzen.
Dein Kind hat sich gelernt das, egal was er sagt, er eh dahin muss. Aus seiner Sicht hat ihn niemand zugehört.
Das wird Zeit brauchen zu korregieren. Ihn das Gefühl geben das seine Meinung auch viel Wert ist.
Misshandelte Kinder wissen IMMER das sie misshandelt werden. Egal ob psychisch oder körperlich. Es ist ihnen zu 100% bewusst. Wenn er sagt das er es nicht generkt hätte, lügt er.
Ja, Druck spielt eine ganz große Rolle. Die Kinder wurden sogar vor Gericht angehört und haben sich da auch nicht getraut zu sagen, dass sie weniger zu ihrem Vater wollen. Es kam sogar raus, dass mein Ex sie an dem Wochenende vorher (Termin war an einem Mo.) noch geschult hat, was sie sagen sollen. Dazu hat er ihnen gesagt, dass sie nie wieder zu ihm dürfen, wenn sie das falsche sagen. Es ist einfach so unfassbar alles.
Tausch doch einfach das Handy aus ohne aktiven Messenger, dann kann er schreiben bis er schwarz wird und sorg dafür,dass dein Kind keinen Kontakt mehr zu ihm findet
Kind würde sich niemals trauen dem Vater so etwas zu schreiben. Das wird Ärger geben… Kind = Pleaser dem Vater gegenüber
Mich würde es nicht stören, wenn Kind täglich mit dem Kontakt/Schreiben anfangen würde. Das kommt aber nie vor… fast täglich schreibt der Vater von sich aus. Und dann sind es Kontroll-Fragen, die Kind zum Teil garnicht beantworten kann. Gleiches passiert live jedes 2. Wochenende. Ich sage dann immer: sag dem Papa, dass er mich fragen soll, wenn er was wissen will. Aber selbst das wird sich nicht getraut.