Kind wird in der Schule getreten?
Liebe Eltern, mein Sohn wird in der Schule von einem Jungen aus der Parallelklasse täglich getreten und geschlagen. Mein Sohn und auch ich haben schon mehrmals das Lehrerpersonal darauf angesprochen, jedoch ist bis dato nichts passiert. Wenn mein Sohn "petzt", bekommt er zur Antwort nur "klärt das untereinander". Wenn ich die Lehrer anspreche, heißt es "wir haben nichts beobachtet, es ist immer mal der und mal der" (kurz: so ist das nun mal an allen Schulen). Zum Glück ist bisher noch kein Blut geflossen. Ich bin dennoch der Meinung, dass das aufhören sollte. Das Kind ansprechen darf ich selbst ja auch nicht, da gibt es im Gesetz einige nette Verse zu. Wie kann ich ein kleines Schreiben formulieren, das aussagt, dass ich gern mit den Eltern des Kindes in Kontakt treten würde (DSGVO und so)? Oder, dass meine Nachricht bitte an die Eltern von Kind XY weitergegeben werden möge? Ich möchte den Weg über das Schulamt eigentlich gern vermeiden.
6 Antworten
Von vornherein: Ich finde deine Herangehensweise gut und lobenswert. Nicht jeder reagiert da sachlich und sinnvoll.
Die Lehrer sind wohl in einer Zwickmühle. Sie können nicht jeden Schüler dauernd beobachten und wenn gerade keiner hinsieht, fängt das eine Kind wohl mit drangsalieren an. Aus der reinen Vermutung oder Aussage deines Kindes heraus ist es aber schwer möglich, das andere Kind zur Rechenschaft zu ziehen. Es kommt oft vor, dass Kinder sich auf Augenhöhe streiten. Wenn dann eines aufgrund der Aussage des anderen Kindes eins auf den Deckel bekommt, ist das pädagogisch gesehen schlecht.
Andererseits kann man es aber nicht tolerieren, dass dein Kind ständig in der Schule von einem Mitschüler geschlagen wird. Am besten wäre es, wenn sie das Kind auf frischer Tat ertappen. Habt ihr keine Elternabende/Stammtische/Sprechtage, an denen du die Eltern direkt kontaktieren könntest? Ich denke, wenn sie Bescheid wüssten, hätte das schnell ein Ende. Ich würde die Lehrkraft bitten, dass du nach deren Einverständnis mit den anderen Eltern in Verbindung gesetzt wirst. Man könnte natürlich auch den NAchnamen im Telefonbuch recherchieren und dort mal anrufen. Bei einem sachlichen und ruhigen Gespräch lässt sich die Situation bestimmt ändern.
Melde Deinen Sohn zum Karate/Martial Arts/Kickbox-Kurs an, dann hat das in drei bis sechs Monaten ein Ende.
Kinder müssen sich heutzutage gegen zunehmend gewaltbereite/unerzogene andere Kinder zur Wehr setzen können.
Ja, auch körperlich.
Du kannst nicht mit einem Fleischklops diskutieren...
Sprich mit dem Elternbeirat, die machen den Lehrern dann Dampf. Ich suche in solchen Fällen auch den direkten Kontakt, die "netten Verse" in den Gesetzen interessieren niemanden; den kannst du genügend andere entgegensetzen.
Man kann sie aber zwingen, sich mit dem Problem auseinanderzusetzen, beispielsweise die Eltern einbestellen! Manche machen es sich da leider sehr einfach. Erfahrungsgemäß ist der angesprochene Junge nicht das einzige Opfer.
Das stimmt. Man sollte solche Probleme unbedingt ernst nehmen.
Nur ist das aus Lehrersicht oft schwierig, was die Eltern schnell übersehen und es als mangelnde Sorgfalt des Lehrers interpretieren. Lehrer müssen sich an ein pädagogisches Konzept, an ihren Lehrauftrag- und plan halten, insgesamt ca. 200 Eltern und 100 Schüler betreuen, den Unterricht gestalten, Prüfungen schreiben und korrigieren, unterrichten, Ausflüge organisieren, etc etc.
Wenn man als Lehrer Nägel mit Köpfen macht und dem Kind sagt was Sache ist, bewegt man sich schon auf gefährlichem Terrain. Auch wenn die Sache dann schnell erledigt wäre. Jedes Elterngespräch ist ein Hindernislauf.
Dennoch gibt es natürlich auch Lehrer, die ihren Job nicht ernst nehmen oder den falschen gewählt haben. Bei diesen Herrschaften darf man natürlich auch entsprechend Druck ausüben.
Wenn die Lehrer nicht reagieren, würde ich mich an die Direktion oder das Schulamt wenden.
Ich würde da mal mit dem/der Klasselehrer/in oder der Schulleitung oder dem Elternbeirat sprechen.
Am besten währe es natürlich das Kind bei frischer Tat zu erwischen.
Das ist lösungsorientiert und schnell gedacht, aber so einfach ist das auch für die Lehrer nicht. Der Elternbeirat kann nur mit den Lehrern über eine Herangehensweise nachdenken. Aber das mit dem "Dampf machen" bringt nichts, die Lehrer können auch nichts dafür.