Kind will nur in Windel groß?

4 Antworten

Wie schon bereits in anderen Antworten geschrieben wurde, handelt es sich bei ihm wahrscheinlich nicht um ein medizinisches Problem, sondern hat es psychologische Gründe, warum er für das große Geschäft eine Windel braucht/will.

Den Grund wird er vermutlich nicht sagen können, dafür ist er mit 3 1/2 noch zu jung.

Ihr könntet ihn heranführen, indem er nur im Badezimmer die Windel bekommt und sie auch dort wieder auszieht, nach dem erfolgten Geschäft. Ein zweiter Schritt wäre, dass er sich mit Windel auf die Toilette sitzen soll. Sollte das gut klappen, kann man im nächsten Schritt die Windel offen lassen, während des Geschäfts. Dann ist letzte Schritt zum Ziel nur noch klein.

Dabei ist ein Toilettentrainer, eine kleine Leiter zum aufsteigen und zur Ablage der Füße im sitzen, ein gutes Hilfsmittel, da die Haltung der Beine beim Geschäft wichtig ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sozialpädagoge in der Kinder- und Jugendhilfe

Nehmt mal einen Gang raus. Erstens ist 2,5 Jahre recht früh - auch wenn es da einen unausgesprochenen Wettstreit bei Eltern zu geben scheint, wessen Kind früher trocken ist. Zweitens ist das Sitzen auf der Toilette anatomisch recht anstrengend für ein kleines Kind, er hat es wie viele Kinder lieber relaxt. Meine Enkelin war genau so. Sie hat lieber im Stehen "gedrückt". Da waren die Eltern ganz entspannt: Na, gehst Du gerade aufs Klo?"

Anreiz war dann ein neues Hochbett, das aufgebaut wurde. Sie hat aber unten auf einer Matratze geschlafen, mit der Aussicht, sie kann nach oben, wenn sie auf die Erwachsenentoilette geht, damit es nachts kein Unglück gibt. Das Bett oben ist eben schwerer zu beziehen. Nach einer Woche hat sie dann auf die Windel verzichtet und war zuverlässig auch nachts trocken. Es war ihre Entscheidung, und das ist ganz wichtig!


Das tut mir leid, das ist bestimmt schwierig für euch. Besonders da Kinder ja unterschiedlich sind und was bei einem funktioniert muss nicht umbedingt beim anderen funktionieren... Alelrdings, Kinder lernen so was oft in ihrem eigenen Tempo, also gibt es vermutlich noch keinen Grund zur Panik.

Auf jeden Fall, so wie es läuft, funktioniert es nicht, also könnt ihr es ruhig mal mit ein paar Taktikwechseln probieren.

Ich weiß jetzt nicht, was ihr schon alles Ausprobiert habt aber das sind Sachen, die ich selber versuchen würde:

Geht er denn in den Kindergarten? Wenn ja, was sagen dir, gibt es da das selbe Problem (manchmal machen sie so was nur zuhause oder nur im Kindergarten), haben die Tipps?

Was sagt er denn, wenn ihr ihn fragt, warum er nicht will? Vielleicht könnt ihr gemeinsam mit ihm einen Grund herausfinden, warum es auf der Toilette nicht geht oder er lieber in die Hose macht.

Eventuell könnte es helfen, immer wieder vorsichtig (aber mit der Zeit nachdrücklich) darauf hin zu weisen, wie viel mehr Arbeit das für alle ist- und wie viel sauberer uns unkomplizierter es ist einfach auf die Toilette zu gehen. (Und irgendwann könnte man es als Steigerung vielleicht so machen, dass er sich und seine Hose so gut es geht selber sauber machen muss (so gut es eben ind em Alter geht) also so, dass ER damit wirklich viel mehr Aufwand hat).

Man kann vielleicht versuchen, ihm sowohl Töpfchen als auch einen Kindersitz für die Toilette anzubieten, dann kann er aussuchen,w as er lieber hat.

Eventuell wäre ein vorsichtiger Hinweiß, dass zwar ihr ihn bei der Umstellung immer mit Geduld unterstützen werdet, aber ihn seine Freunde eventuell für ein baby halten, das noch Windeln braucht, wenn er sich keine Mühe gibt, sich das abzugewöhnen (vorher muss aber über eventuelle Gründe geredet werden,w arum er nicht will).

Vielleicht kann er auch selber sagen,w as man versuchen könnte, damit das funktioniert. Ob er von eienr Belohnung motiviert werden könnte oder etwas anderes braucht um sich wohl zu fühlen.

https://www.eltern.de/gesundheit-ernaehrung/toilettenverweigerungssyndrom--was-ist-das--13480940.html

Mit 3 ist er meines Wissens noch im Rahmen, also es gibt viele Kinder, die erst nach dem 3. Lebensjahr ganz sauber werden.

Das Verhalten kann viele Gründe haben. Eventuell auch unbewusst, noch nicht "groß" werden zu wollen, noch die "Gemütlichkeit" der Babyzeit zu behalten (viel Nähe beim Wickeln etc.). Natürlich unterbewusst.

Es kann auch sein, dass das Kind nicht so gern viel Zeit auf der Toilette verbringen möchte (Sitz ist für ihn unbequem etc.) und es beim Wasserlassen schnell geht, beim Abführen aber nicht.

Manche Eltern schaffen es mit einem Belohnungssystem. Sie hängen eine Art Kalender im Badezimmer auf und haken ab, wann es auf der Toilette geklappt hat und nach so und so vielen Haken gibt es eine Belohnung. Nichts, was das Kind dringend möchte, sondern ein Zusatz, ein Nice-to-have. Es soll ja auch kein Druck entstehen, dass das Kind absichtlich so oft wie möglich abführt - das wäre dann wiederum schädlich.

Schwierig ist es oft, wenn es ein jüngeres Geschwisterkind gibt, das noch Windeln trägt und vermeintlich dadurch mehr Zuneigung bekommt. Einfacher ist es oft, wenn es ein älteres Geschwisterkind gibt, das demonstriert, dass man mit dem Toilettengang halt "kein Baby mehr ist".

Wenn ihr mal eine Liste führt, wann er abführt (Tageszeit), könntet ihr probieren, ihn zu der Zeit auf Toilette zu schicken, dabei zu bleiben, ein schönes Hörbuch abzuspielen oder so. Also alles entspannt und angenehm zu gestalten. Das läuft dann so, dass man ihm sagt, er soll 5 min auf der Toilette bleiben, einen Timer stellt (den er evtl. nicht sieht, nicht, dass das zu Zeitdruck und Stress führt) und einfach unspektakulär diese 5 min im Badezimmer verbringt. Egal, ob er dann abführt oder nicht.

Man könnte natürlich eine halbe Stunde vorher Möhren- oder Gemüsesaft anbieten, um das Abführen zu forcieren bzw. erleichtern. Nach und nach wird es dann meist öfter auf der Toilette klappen.

Schwierig kann es wohl auch sein, wenn man den Stuhlgang mit der Windel verbindet, also das Gefühl, in die Windel zu machen und da auch einen Widerstand zu spüren - zu spüren, wenn die Windel voll wird - und dann plötzlich "frei" über der Toilette "hängt". Das könnte einfach ein sehr unsichereres Gefühl sein, bei dem man sich automatisch verspannt und an das man sich vielleicht länger gewöhnen muss. Beim Wasserlassen hat man dieses Gefühl ja nur recht kurz.

Der andere Faktor könnte sein, dass ihr ihn evtl. nach dem Abführen in der Windel wascht. In die Wanne oder Dusche stellt und mit Wasser säubert, während ihr ihn nach dem Toilettengang trocken mit Toilettenpapier säubert. Eventuell wäre hier ein Angebot, auch nach dem Toilettengang kurz die Hose, Unterhose und Strümpfe auszuziehen und sich in der Wanne/ Dusche untenrum kurz abduschen zu lassen. Das ergibt evtl. ein saubereres, angenehmeres Gefühl. Oder halt ein Bidet benutzen, wenn vorhanden.


stubenbastai 
Fragesteller
 15.08.2023, 12:10

Danke erstmal für die ausführliche Antwort. Das könnte stimmen er ist ein sehr ungeduldiges Kind deswegen nehmen wir ja auch seine spielzeuge und ein Handy mit seiner Lieblingssendung mit das er sich an die toilette gewöhnt. (Zumindest haben wir es probiert). Ich habe zu ihn gesagt wenn er es brav schafft auf die toilette zu gehen bekommt er ein mcqueen auto (er ist ein riesen fan davon) hat auch nicht funktioniert. Wir haben es auch probiert ihn für bestimmte Zeiten auf die Toilette zu setzten entweder er hat getrotzt und geweint das er nicht will oder er hats einfach zurückgehalten. Da wir ein zweites Kind haben (4Monate alt) geht er von 8-12 in den Kindergarten da tut er sein großes geschäft zurückhalten denn sobald er nach Hause kommt verlangt er eine Windel (Das beweist mir das er seinen großen stuhl kontrollieren kann) wir haben ihn auch erklärt das das geschwisterchen ein baby ist und er schon ein großer und starker junge ist, deswegen er die windel nicht braucht(denn wenn wir mit ihn reden redet er meist davon das er groß und stark wie der papa also ich sein will) Wenn ich ihn frage warum er nicht auf die toilette will sagt er immer nur (will nicht will nicht) ich bin mir da nicht sicher ob er mit den grund nicht nennen will oder ob sein Wortschatz noch nicht so ausgeprägt ist das er es mir erklärt.
Lg

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musso  15.08.2023, 13:02
@stubenbastai

das Baby kann noch nicht anders, als in die Windel machen, das stimmt. Aber: Das ist auch immer ein Moment ungeteilter Aufmerksamkeit, die das Kleine bekommt. Der Große ist clever, warum sollte er darauf verzichten? Er weiß ganz genau, dass es damit vorbei ist, wenn er die Toilette benutzt. Schlaues Kerlchen1

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Tasha  15.08.2023, 13:32
@stubenbastai

Diesen Druck würde ich nicht machen. Also "wenn du auf Toilette gehst, bekommst du das Auto". Sondern kleine Zusatzanreize schaffen. "Hier ist der Kalender, immer, wenn du groß auf Toilette warst, malen wir hier ein Herz drauf und nach vier Herzen darfst du entscheiden, was wir Sonntagnachmittag machen. Oder was wir Montag essen. Und dann noch mal nach vier Herzen. Der Sonntag muss nicht der Sonntag der gleichen Woche sein, lasst ihm Zeit. Und wenn es vier mal gut geklappt hat, steigert ihr es auf fünf.

Anfangen könnt ihr mit EINEM Mal. Wenn du einmal groß auf Toilette warst, darfst du (etwas entscheiden, über das du dich zwar freust, aber das dir nicht persönlich super wichtig ist. Denn dann würde er vielleicht verkrampft anfangen, auf Toilette zu pressen).

Man kann auch keine Belohnung in Aussicht stellen und einfach Sticker kaufen und er darf für jedes erfolgreiche Mal einen Sticker auf den Kalender kleben, entweder im Bad oder im Familienkalender, damit das für alle immer sichtbar ist (man muss ja Geschwistern etc. nicht auf die Nase binden, wofür die Sticker stehen). Dann dürfte er nach jedem erfolgreichen Mal einen Sticker aussuchen und selbst aufkleben.

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