Keine Ehe mehr?

6 Antworten

Ich finde die Sichtweise enorm Einseitig. Mich würde sehr interessieren, was dein Vater dazu sagt.

Als Landwirt hat er einen der anstrengendsten Berufe überhaupt. Was habt ihr, Tiere? Ackerflächen? Wer Tiere hat, muss morgens zur immer sleben Uhrzeit raus. Tiere warten nicht. Der Arbeitstag beginnt in der früshten Frühe und endet weit später, als andere Berufe. Sowas wie Urlaub gibt es nicht. Wer soll denn dann die Arbeit, die täglich gemacht werden MUSS erledigen?

Scheinbar ist keiner von euch beteiligt an sienem Leben und seinem Arbeitsalltag. Da deine Mutter einen deutlich geringeren Umfang an Erwerbstätigkeit nachgeht, ist es wohl auch selbstverständlich, dass sie einen größeren Teil im Haushalt übernimmt.

Sicherlich heißt das nicht, dass man nicht erwarten kann, dass die anderen ihr Geschirr auch bis in die Spülmaschine stellen.

Das wichtigste ist, dass jeder sich wieder für das Leben des anderen öffnet. Sichtbarmachen wäre ganz nützlich. zumindestens mal mit Listen. Optimaler, wenn ihr es mal einrichten könnt, den Vater bei seinem Tag zu begleiten. (Und gerne auch umgekehrt). Das bringt mehr Verständnis für die jeweiligen Lebenslagen.

Das Erste, was du beitragen kannst, ist die Wertschätzung für das, was deine Eltern leisten. Einerseits schimmert durch, dass dein Vater als Landwirt ziemlich viel arbeitet und auf viele Freiheiten verzichtet, damit der Hof läuft. Andererseits schreibst du aber vor allem, er mache nichts und habe nie Zeit. Das muss frustrierend sein für einen Vater, der den ganzen Tag für die Familie arbeitet.

Für den Vater ist dies die Arbeitsteilung: Er schaut, dass der Hof läuft. Das ist ein 120% Job. Die Mutter arbeitet 20% auswärts und macht während 80% ihrer Zeit den Haushalt. Mir scheint, 80% für einen Haushalt mit zwei Töchtern, die immerhin schon in einem Forum schreiben können, sollte machbar sein.

Mach doch einen Vorschlag, wie ihr ihn mit dem Hof unterstützen könnt. Und sag ihm, du möchtest dafür mehr Zeit mit ihm verbringen.

Eine Hilfskraft einstellen, die in Spitzenzeiten bei der Ernte hilft, oder im Krankheitsfall aushilft. Sie könnte auch ab und zu am Wochenende arbeiten, daß ihr mit eurem Vater auch mal paar Tage weg fahren könnt.

Spätestens bei der nächsten Grippe oder verstauchtem Fuß seid ihr froh, wenn jemand die Arbeit auf dem Hof erledigen kann.

ThomKonTra  05.02.2023, 10:10

Und wer soll die bezahlen? Wenn die Mutter schon nebenbei areiten geht ist das ja eher nicht weil Sie Langeweile hat denke ich. Und jemanden nebenbei beschäftigen ist nicht mit 100 Euro erledigt

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Wenn man mit etwas unzufrieden ist und es nicht selbst ändern kann, muss man es ansprechen. Möchte man das nicht, wird sich nichts ändern. Und wenn man es tut, sollte man sich auf unangenehme Gespräche gefasst machen - manchmal ist das aber besser als weitere Ungewissheit.

Man kann in der Art und Weise, wie man etwas anspricht, aber versuchen, das Streitpotenzial niedrig zu halten. Dh: keine Vorwürfe machen, statt dessen Ich-Botschaften senden.

Statt "Du verbringst nie Zeit mit uns!" sowas sagen wie "Ich finde es schade, dass wir selten was zusammen unternehmen" oder "Ich würde mir wünschen, dass..."

Ein Bauernhof macht viel Arbeit, vor allem wenn man ihn alleine schmeißen muss. Kann Deinem Vater denn niemand etwas Arbeit abnehmen? Seine Arbeit hat aber, soweit ich verstehe, nichts damit zu tun, dass Deine Eltern eher weniger Zärtlichkeit wie Händchen halten austauschen. Ist das schon immer so oder hat sich das erst entwickelt?

etwas ändern können leider nur deine Eltern.