Keine Brille im Chemielabor?
Gehört zu den Sicherheitsbestimmungen in einem chemischen Labor nicht eine Schutzbrille?
Die hier tragen keine:
Schlamperei des Drehbuchs?
Und dann qualmen sie auch noch ...
Könntest du bitte sagen an welchem Zeit Stamp das passiert denn ich habe keine Zeit mir das ganze ding anzugucken
Es startet an der Stelle, ca. 38. Minute.
5 Antworten
Jeder Chemiker würde dort eine Brille tragen. Generell wenn man im Labor ist trägt man eigentlich durchgehend eine Brille. Vor allem hier, weil die Apparatur auf Augenhöhe ist und wenn da was spritzen oder kaputt gehen würde dann würde man ganz schnell sein Augenlicht verlieren.
Rauchen im Labor ist definitiv eine Schlamperei. Auf der einen Seite ist da die Gefahr für ein Feuer wenn irgendwelche Funken an die falsche Stellen geraten und auf der anderen Seite kann die Zigarette auch für Verunreinigungen sorgen. Dazu ist es generell eine Regel, dass du im Labor nichts in den Mund nimmst, weil wenn man zum Beispiel die Zigarette kurz auf den Tisch legt der nicht richtig gesäubert wurde dann hat man ganz schnell irgendwelche Chemikalien im Mund.
Ich würde sagen, daß dieses Verhalten heute kaum toleriert würde — beim präparativen Arbeiten trägt man Schutzbrille, und Rauchen kann man am Hof, aber nicht im Labor (der Himmel mag wissen, welche Reaktionen die Laborluft mit der Zigarettenglut eingeht und was man da alles an krummem Zeug inhaliert). Andererseits spielt der Film in den 70ern, und da halte ich das schon für realistisch, denn damals hat man diesen ganzen Sicherheitsfirlefanz wesentlich entspannter gesehen. Ich habe in den späten 80ern studiert und trotzdem durchaus noch Leute getroffen, die im Labor rauchten oder Schutzbrillen nur in besonders kritischen Momenten aufsetzten.
Zum einen ist es ein Film und alles als realistisch, zum anderen entstand dieser Film vermutlich in einer Zeit, wo manche Sicherheitsbestimmung ein KANN und kein MUSS waren! Vorallem das Rauchen im Labor gilt als absolutes no-go
Drittens, früher hat man auch viele Chemikalien, die heutzutage als absolutes no-go gelten, für harmlos oder allenfalls "gesundheitsschädlich" gehalten, demzufolge war man auch lockerer, was bestimmte Sicherheitsvorkehrungen betraf.
Ja, Schutzbrille ist ein "muss" und Rauchen ein "no-go" im Labor. alles nur für´s Drehbuch.....
m.f.G.
anwesende
Na ja, die Routinen ändern sich. Zu Liebigs Zeiten wurde im Labor noch im Frack gearbeitet. Das gehörte sich so. Und ein früherer Kollege hatte an einem Forschungsreaktor gearbeitet. Dort wo die Neutronenstrahlen das Labor durchquerten, waren Schilder aufgestellt, „Vorsicht, Neutronenstrahl!“. Physische Absperrungen gab es keine. Als Doktoranden hatten wir Kaffeemaschinen im Labor. Unser Doktorvater war nicht der Meinung, dass ein Sozialraum vonnöten sei, und der Sicherheitsbeauftragte hat lediglich das Brandrisiko moniert. Wir haben die Kaffeemaschine dann auf eine feuerfeste Unterlage gestellt. Immerhin arbeitete ich mit Beryllium- und Uranverbindungen.
Also, auf dem Bild sind keine Kittel zu sehen, wohl aber Hüte.
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Justus_von_Liebigs_Labor,_1840.jpg
z.T. diese typischen Studentenkappen des 19. Jahrhunderts. Nur einer ganz links scheitn sowas wie einen Kittel zu tragen. Und evtl. der in der Mitte einen blauen UNTER dem Frack.
Sowieso fleezen die sich da rum wie in einem Salon, als ob sie die Damen beeindrucken wollten. Krass....
Im Frack? Jetzt nicht im Ernst. In Dokus sieht man sie im 19. Jahrhundert shcon in weissen Kitteln. Z.B. in der arte-Doku über Koch ./. Pasteur.