Kein Geld, kein Job, keine Freunde, Angst, Autismus?
Hallo. Ich bin mittlerweile 22 und fühle mich wie ein Wrack. Ich brauche lange Schlaf, habe starke Symptome einer Depression und Asperger Autismus, habe "Angst" vor/mit neuen Menschen Kontakt aufnehmen bzw. Mich mit denen zu unterhalten (außer wenn ich besoffen bin, dazu aber später.) Mir fällt es schwer früh am morgen aufzustehen und meistens brauche ich 11-12 Stunden um einigermaßen fit zu sein. Eine Arbeit kann ich dadurch nicht finden und die Ausdauer würde dafür auch nicht reichen, ich habe auch Angst etwas falsch zu machen wegen meinem Autismus. Dann kommt noch das Ritual das ich jede Woche "Party" mache, ich sitze 4 Stunden auf meinem Stuhl, trinke ca. 5-6 alkoholische Getränke und springe auf meinem Jumpstuhl. Manchmal kommen auch 1-2 Freunde die ich gut und sehr lange kenne manchmal mach ich das aber auch alleine. Manchmal denke ich wozu lebe ich überhaupt wenn das Leben so keinen Sinn macht.. Das Ritual ist aber zurzeit das einzige, was mir etwas Freude am Leben bereitet. Oft denke ich daran mich evtl. Mal umzubringen. Ich lebe immer noch bei meinen Eltern weil ich überhaupt kein Geld hab, ziehmlich hässlich bin und kaum noch Energie habe etwas zu machen. Ich war schon bei ziehmlich vielen Ärzten, die konnten aber nie was feststellen außer Depression und Asperger und schickten mich weiter zu anderen Ärzten. Was soll ich nun tun? Wenn das so weitet geht werde ich bald wahrscheinlich verrotten.
7 Antworten
Mein Tipp: Gehe zur Arbeitsagentur, lasse dir dort den Reha-Status geben und gehe dann in Absprache mit deinem Rehaberater der Arbeitsagentur zu einem BBW. Dort wird normalerweise eine BvB (Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme) angeboten, in dem du in verschiedene Ausbildungsberufe reinschnuppern kannst und wenn du dort einen Beruf gefunden hast, der dir gefällt, kannst du diesen dort auch lernen. Ich bin selbst Autist, habe diesen Weg gewählt und bin damit auch recht zufrieden. Ich wohne vorübergehend in dem BBW (Berufsbildungswerk Don Bosco Aschau a. Inn), dort gibt es auch entsprechend psychologische und ärztliche Bereiche, die sich um einen kümmern. Hier gibt es z.B. extra eine Autismus-SoKo-Gruppe, es werden Einzelgespräche mit Psychologen angeboten, etc...
Also ich hab zwar kein Asperger aber ich habe ein Trauma, Ängste und Depressionen die mein Leben sehr einschränken. Ich würde jetzt an deiner Stelle versuchen einen Platz in einer Tagesklinik zu bekommen. - Ich habe leider keinen bekommen und auch keinen Therapieplatz darum bin ich jetzt zu einem Psychologischen Bereitschaftsdienst gegangen und mache dort eine Therapie. Wenn alles nicht klappt kannst du dir ja auch so einen Dienst in deiner Nähe suchen dort bekommt man in der Regel schneller einen Termin ich musste nur einen Monat warten! Bei den anderen Sachen immer über 6 Monate und dann hieß es, es klappt doch nicht! Aber du musst unbedingt am Ball bleiben weil so kann man nicht weiterleben und das ist dann einfach nur schrecklich und wenn man sich nicht helfen lässt wird alles schlimmer.
Mir geht es durchaus ähnlich, auch ich leide unter Perspektivlosigkeit. Warst du schon bei einem Psychotherapeuten? Es wäre wichtig, dass du irgendwas machst, FSJ, BVB, wenn halt derzeit keine Ausbildung geht, aber wenn du über Jahre hinweg gar nichts machst, bist du eh für immer arbeitslos, dann kann man nichts mehr machen. Man wird dadurch auch träge, wenn man nichts macht, ich kenne das, habe auch eine Zeit lang nichts gemacht. Vielleicht hilft Sport oder allgemein Bewegung. Aber so kann das mit dir nicht weitergehen. Du musst was machen. Ich bin auch sehr depressiv, aber was mich davon abhält, einen Schlussstrich unter mein Leben zu ziehen, das ist mein Glaube.
Du solltest außerdem an deinem Selbstwertgefühl arbeiten. Und mit 22 als junger Mann noch bei den Eltern zu wohnen, ist hierzulande nichts ungewöhnliches.
Mach halt eine Therapie, die dich weiterbringt, oder optional: verrotten.
Ist dein Leben, du musst den Willen entwickeln etwas zu ändern.
Ich bin selber Asperger-Autist, aber ich bin damit immer gut klar gekommen. Ich bin so, wie ich bin, und darauf bin ich stolz. Warum sollte man sich dafür schämen, so zu sein, wie man ist?
Angst davor zu haben, etwas falsch zu machen, ist ein Hindernis, das du überwinden musst. Hier gilt das alte Sprichwort "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt". Wenn du nichts tust aus Angst, einen Fehler zu machen, machst du den größten Fehler, den du machen kannst, denn dadurch lässt du potenzielle Chancen verstreichen.
Warum brauchst du 11 bis 12 Stunden, um "einigermaßen fit zu sein", und was genau meinst du damit? Hängt das vielleicht irgendwie mit deinem von dir erwähnten Alkoholkonsum zusammen? Wie oft trinkst du diese 5-6 alkoholischen Getränke? Möglicherweise ist genau das der Grund dafür, dass du von deiner Ausdauer und vermutlich auch von deiner Gesundheit her so im Keller bist.
Dass du feste Rituale und einen klaren Alltagsablauf brauchst, verstehe ich nur zu gut, bei mir ist es genauso. KÖNNTE daran liegen, dass wir beide Asperger-Autisten sind😂😉 Aber wie gesagt, genau das könnte möglicherweise der Grund dafür sein, dass du so schlapp bist und so lange brauchst, um wach zu werden. Alkohol wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus, wenn es in zu großen Mengen eingenommen wird. Deswegen trinke ich höchstens ein, zwei Gläser Sekt zu besonderen Anlässen. Bei meiner Abitur-Abschlussfeier zum Beispiel habe ich das gemacht. Ansonsten trinke ich auf Teufel komm raus nicht einen Tropfen Alkohol.
Sport ist übrigens auch sehr hilfreich, wenn es um die Fitness geht. Sowohl körperlich als auch geistig.
Ich habe auch schon mal über Selbstmord nachgedacht. Aber wenn überhaupt, sollte das wirklich das allerallerallerletzte Mittel sein, wenn auch wirklich nichts hilft und man auch wirklich alles versucht hat, möge es noch so sinnlos und hoffnungslos erscheinen! Das Leben kann so schön sein! Ich habe nicht viele Freunde, aber dafür sind die Freunde, die ich habe, echte Freunde, die zu mir halten, wenn ich in Schwierigkeiten stecke, und die mit mir durch dick und dünn gehen. Vor allem meine Familie unterstützt mich mit allen Mitteln. Was hast du, wer unterstützt dich, wer hält selbst in deinen dunkelsten Stunden zu dir? Hast du alles, was du bisher erreicht hast, allein aus eigener Kraft erreicht? Bei mir ist das nicht so, ich habe meine Zukunft vor allem dem Engagement meiner Mutter zu verdanken. Sie hat für mich gekämpft, sich über Autismus informiert und hilft mir sogar bei meinem Kampf gegen die Diskriminierung am Arbeitsplatz, die ich nun schon länger erlebe und erleide.