Kannst Du den Glauben anderer Menschen akzeptieren?

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Ja, sofern er niemandem schadet. Verstehen kann ich es jedoch nicht.

Wobei es die Gläubigen gibt, die einfach glauben (aber nicht behaupten, die Gewissheit zu haben) und die, die ihren Glauben für Gewissheit halten.

Ersters kann ich noch nachvollziehen, d.h. die Vorstellung, es gibt da etwas, was wir nicht nachweisen können. Ich glaube nicht daran, aber ich kann es auch nicht widerlegen. Mit "nachvollziehen" meine ich, das ich mir selbst manchmal etwas vorstelle, z.B. dass jemand Verstorbenes "da oben im Himmel" ist. Damit kann man es sich etwas leichter machen. Dennoch weiß ich, dass das nur meine Fantasie ist.

Zweiteres finde ich bedenklicher, denn Gewissheit hat als unterste Ebene immer die menschliche Wahrnehmung. Was wurde denn von Menschen wahrgenommen? Wenn es eine Fantasievorstellung, Psychose oder andere Störung ist, kann man nicht von Gewissheit sprechen. Es bleiben Ereignisse, die tatsächlich geschehen sind, aber für die es (bisher) keine plausible Erklärung gibt. Darauf eine Religion zu begründen, wäre etwas mager. Dazu gehört auch diese vermeintliche Wiederauferstehung im Christentum. Ich sag mal so: Nach 2000 Jahren und diversen wissenschaftlichen Erkenntnisen würde ich das zumindest mal in Frage stellen. Ist das also alles?

Doch der Hauptkatalysator für Religionen sind Erzählungen. Die Vervielfältigung dessen, was wohl einzelne Menschen erlebt haben sollen. Die Erzählungen haben für sich jedoch keinen Mehrwert, da sie nur das nur das wiederholen und wiedergeben, was ich zuvor beschrieb. Da bleibt nichts, was mich glauben lassen würde.

Bleibt als Auslöser für den Glauben noch die Frage, woher alles kommt und hingeht. Das weiß ich nicht. Ein Anlass, deswegen an eine bestimmte Macht zu glauben, ist es für mich jedenfalls nicht.

Ob ich das als Atheist akzeptieren kann? Nein, das muss ich auch nicht. Tolerieren reicht vollkommen aus. Zwischen Akzeptanz und Toleranz liegen Welten.

Ich halte es mit unserem Grundgesetz Artikel 2 Absatz 1:

Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.

Als Christ natürlich, denn Gott tut dies doch auch: Er respektiert unsere freie persönliche Entscheidung, an Ihn glauben zu wollen oder nicht.

Dazu finde ich die in unserer Verfassung garantierten Grundrechte wie Glaubens- und Meinungsfreiheit sehr wichtig. Wir sollten uns dafür einsetzen, dass das auch so bleibt!

Wer unbedingt glauben möchte, soll es tun. Aber man sollte keine anderen Menschen mit seinem Glauben belästigen ober wie man so schön sagt, missionieren!

Wen es tatsächlich interessiert, der wird sich erkundigen.