Kann mir jemand beim lernen von unregelmäßigen Verben im Lateinischen helfen?
Ich muss demnächst ein Vortrag über unregelmäßige Verben im Lateinischen halten. Meine Frage wäre ob es irgendwelche Tricks beim Lernen von diesen gibt? Danke schon mal im Vor raus. :)
2 Antworten
Hi,
nee, nicht wirklich. Es gibt verschiedene Bildungsarten des Perfekt. Aber ob man die nun kennt oder nicht, ist m.M. für das Erlernen der Stammformen nicht so wichtig.
Damit du dein Referat etwas füllen kannst, zähle ich sie dir mal auf:
v-Perfekt
* BSP: sternere, sterno, stravi, stratum = hinstrecken.
* kennt man schon von den regelmäßigen Bildungen aus der A- und I-Konjugation.
u-Perfekt
* BSP: secare, seco, secui, sectum = schneiden
* kennt man schon von den regelm. Verben der E-Konjugation.
s-Perfekt
* BSP: scribere, scribo, scripsi, scriptum = schreiben
* BSP: regere, rego, rexi, rectum = regieren
* verschmilzt zu "x" (= cs), wenn ein k,g,c vorausgeht. (Siehe: regere)
Dehnungsperfekt
* BSP: venire, venio, veni, ventum = kommen
* BSP: videre, video, vidi, visum
* ist nur an der Aussprache (Perfekt = veeeeeni) zu erkennen. Sieht sonst häufig aus wie Präsens. Im Zweifelsfall muss man am benachbarten Verb erkennen, welche Zeit vorliegt.
Reduplikationsperfekt (= Wiederholungsperfekt)
* BSP: pellere, pello, pepuli, pulsum = treiben
* BSP: dare, do, dedi, datum = geben
* Hier wird die Anfangssilbe 1:1 (pellere) oder angedeutet (dare) wiederholt.
* Diese unregelmäßige Bildung gehört zu den ältesten Formen.
Auf ganz alten Fragmenten (400 v.Chr.) hat man erkennen können, dass sich die lat. Sprache bei ihren Stammformen auch verändert hat. Da stand auf einer Spange: .... me fefecit. (= ... hat mich gemacht).
Da hatte dann augenscheinlich das Verb facere (machen tun) ganz früher ein Reduplikationsperfekt, während es dann 400 Jahre später (facere, facio, feci, factum) ein Dehnungsperfekt hatte.
=> Auch die "tote" lateinische Sprache hat einmal gelebt und sich währenddessen verändert.
LG
MCX
So viele sind es doch gar nicht.
Hast du dich mal beklagt, als du die deutschen unregelmäßigen (damals noch) Zeitwörter lernen musstest? Das weißt du schon gar nicht mehr - vermutlich.
Ein bisschen Ungemach ist immer dabei. Und wenn man ein paar mehr gelernt hat, entdeckt man auch Parallelen.