Kann man von einem Beruf abgelehnt werden weil man überqualifiziert ist😳?

Das Ergebnis basiert auf 51 Abstimmungen

Ja 92%
Keine Ahnung 4%
Nein 2%
Jaein 2%

19 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja

Und auch aus tausend anderen, teilweise deutlich weniger sinnvollen Gründen!

Theoretisch gibt es ein paar Gründe, die bei der Entscheidung über die Besetzung von Stellen keine Rolle spielen dürfen. Diese findet man in § 1 des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes.

In der Praxis müssen Arbeitgeber bei Absagen an Bewerber keinerlei Begründung liefern, weder dem Bewerber, noch irgendeiner staatlichen Stelle gegenüber. Selbst wenn also einer dieser "verbotenen" Gründe zur Absage führten, muss man das dem Arbeitgeber erst einmal nachweisen. Und wenn der Arbeitgeber sich nicht völlig dämlich anstellt, ist das nahezu unmöglich...

Somit ist es bei Bewerbungen bis zu einem gewissen Punkt IMMER ein Glücksspiel, ob man zufällig auf jemanden trifft, der von einem selbst so angetan ist, dass man den Job bekommt oder ob irgendjemand anderes dort auftaucht, der den Personen, die diese Entscheidungen treffen, etwas besser gefällt.

Das Blöde dabei: man kann diesen letzten, kleinen Punkt oft nicht selbst beeinflussen, hat es also nicht selbst in der Hand. Das Gute dabei: man muss sich deswegen wegen Absagen auch nicht allzu mies fühlen oder gar an sich und seinen Qualifikationen zweifeln!

Ja

Im Allgemeinen liegt für so ein Urteil einer der beiden folgenden Gründe vor:

  • Es könnte sein, dass einer der Leute, mit denen man das Bewerbungsgespräch führt, den Eindruck hat, der Bewerber sei so gut, dass er ihm (dem Interviewer) zum Konkurrenten werden könnte.
  • Meistens aber ist der Grund dafür, jemand als "überqualifiziert" einzustufen, einfach der, dass man sein Potential richtig erkennt, aber fürchtet, dass er nicht ins Team passt und deswegen selbst bald unzufrieden sein würde. Dass man ihn dann gar nicht erst einstellen möchte, ist verständlich, wenn man berücksichtigt, dass bei hoch qualifizierten Teams der Austausch eines Mitarbeiters nicht selten Kosten verursachen kann, die angeblich bis zur Höhe eines Jahresgehalts reichen können.
Ja

Das ist durchaus möglich. Nimm mal an, du hast eine spezielle Ausbildung oder ein Studium absolviert. Bewirbst dich auf eine Stelle bei der solche Fähigkeiten nicht gefragt sind, dann wird eine Absage die Folge sein.

Aufgrund deiner Ausbildung wirst du andere finanzielle Forderungen stellen als einer, der eine solche Ausbildung nicht hat.

Wenn du einen Job trotzdem bekommst, dich aber unterfordert fühlst, wird dir das keinen Spass machen und das weiss auch ein Arbeitgeber. Da wäre beidnenicht gedient.

Ja

Hier kannst Du nachlesen warum approbierte Ärzte trotz Notstand in der ärztlichen Versorgung NICHT als Pflegepersonal eingestellt werden.

https://www.medi-learn.de/foren/archive/index.php/t-80268.html

Das "Problem" gibt es mit allen Gesundheitsfachberufen. Natürlich bleibt man nach der Approbation auch weiterhin Krankenpfleger, Physiotherapeut oder Rettungsassistent, aber zu rechtlichen Problemen kommen:
Wenn es einem Patienten auf der Intensiv schlecht geht, müßtest du ihm als Arzt natürlich auch die entsprechenden Medikamente anordnen. Dank Approbation darfst du das ja... aber wenn du als Pfleger angestellt bist (so sich denn eine PDL darauf einließe), führst du die Standardanordnungen aus und informierst den zuständigen Arzt. Interessant wird es, wenn man eine "Unterlassene Hilfeleistung" konstruiert, weil du deinen Pflegejob erledigt hast und nicht dein Wissen als Arzt genutzt hast.
So wurde mir das mal erklärt... vielleicht gibts hier ja jemanden, der bereits in der Situation war oder sich rechtlich besser auskennt.
https://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?64174-Hiwi-Job-im-Pflegebereich-als-Arzt&highlight=arzt%20rettungsassistent
Woher ich das weiß:Recherche
tortoise64  11.12.2021, 15:39

Ja… Aber für Ärzte ist ja das goldene Zeitalter angebrochen mit Corona… die schaufeln sich das geld aus dem Gesundheitsfonds schneller in die eigenen Taschen als es einbezahlt werden kann. Warum also sollte ein Arzt als Pfleger arbeiten wollen?

1
Udavu  11.12.2021, 16:29
@tortoise64

Weil dank dem Rotstift viele Arztstellen gestrichen wurden, weil arbeitslose Ärzte wenigsten teilweise in ihrem Beruf arbeiten wollen.

2
tortoise64  11.12.2021, 17:59
@Udavu

Dann müssen sie sich halt eine Praxis besorgen. Gibt doch viel mehr Patienten als Ärzte, müssten halt mehr Praxen aufmachen. Aber dann würde die gleiche Vergütungsmenge ja auf mehr Ärzte aufgeteilt werden 😱😱😱

2
Ja

Wie soll denn ein Beruf jemanden ablehnen?

Meinst du ein Arbeitgeber lehnt jemanden für eine Stelle ab?

Und ja, es ist durchaus möglich, dass Überqualifizierung ein Hindernis bei der Einstellung darstellt. Nur wenige Chefs können damit umgehen, wenn der Mitarbeiter mehr kann als sie selber. Getreu der alten Weisheit, Mittelmaß umgibt sich mit Mittelmaß.