Kann man Opel als das europäische Chevrolet bezeichnen?
Die Marke gibt es leider nicht mehr bei uns in Europa, obwohl ich die US-Modelle von Chevrolet super schön finde und ein tolles Preis-Leistungsverhältnis haben. Deswegen fahren auch noch heute so viele Chevrolet Modelle bis 2014 bei uns herum und ich denke das sich die Marke wie Ford bei uns sich hätte etablieren können. Chevrolet verweist auch auf deren Webseite auf Opel.
Kann man daher Opel als das europäische Chevrolet bezeichnen? Sind ja glaub ich auch im gleichen Konzern.
Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen
5 Antworten
Vom Stellenwert der Marken her (eher Midprice-Segment und eher schlichte, klassische Fahrzeuge für den konservativen Geschmack) vielleicht schon, dann wäre Peugeot wohl der französische Chevrolet - aber die Philosophien der Marken und auch die Fahrzeuge sind ziemlich unterschiedlich.
Ansonsten gehörte Opel zwar seit 1929 zu General Motors, ist aber inzwischen Teil von PSA bzw. Stellantis und hat mit Chevrolet allenfalls historisch etwas zu tun. Allerdings gab es in den letzten 10-15 Jahren einige Schnittpunkte mit koreanischen Chevrolets: Der Trax ist ein Verwandter des Opel Mokka, der Captiva unterscheidet sich nur gering vom Opel Antara und der Chevrolet Volt entsprach teilweise dem Opel Ampera; der Chevrolet Cruze war dem Opel Astra nicht unähnlich und hatte sogar baugleiche Infotainment-Systeme, was einem beim Reinsitzen sofort auffiel.
Opel ist seit einigen Jahren im PSA Konzern und hat mit GM (Chevrolet) nichts mehr am Hut.
Man kann auch Citroën nicht als den französischen Dodge bezeichnen.
Dodge würde ich eher mit Alfa vergleichen weil die den Tonale auch unter anderen Namen haben 😅 aber auch nur wegen den einen Modell. Den Durango gab es mal auch von Fiat.
Jein - GM hatte meines Wissens nach mal beschlossen, Chevrolet international als Marke für Modelle der "Anfangspreislage" zu nutzen. Das waren tatsächlich dann unter anderen Opel oder auch Daewoo (Korea). Letztere waren bspw für den Matiz oder auch dessen Nachfolger Spark zuständig, während du in Südamerika Corsas mit Chevy-Logo findest usw.
Inzwischen ging Opel von GM an PSA bzw. damit nun Stellantis
Nein, denn das Opel PKW-Programm in Europa war weitgehend eigenständig, also Karosserien, Motoren, Getriebe. Eher war es so dass General Motors Opel-PKW-Plattformen für seine Ableger wie Daewoo in Korea (die hier zu Lande eine Zeit lang als "Chevrolet" verkauft wurden) oder für Low-Budget-Modelle in den USA genutzt hat.
Der Plattformen- und Bauteiltransfer von den USA nach Europa war dagegen gering, weil sich deren monströs große und schwere Technik kaum für den Einsatz in europäischen Mittelklasse-PKW eignete. Eher fanden z.B. Dieselmotoren der GM-Division ISUZU den Weg in Opel-PKW, in nennenswerten Stückzahlen vor allem der 1.7 Liter Saug- und Turbodiesel im E-Kadett und Astra F. Unter dem Namen Opel/Vauxhall Frontera/Monterey wurde sogar ein komplettes ISUZU-Automodell in Europa gebaut.
https://de.wikipedia.org/wiki/Opel_Frontera
Eine der wenigen Ausnahmen von einer tatsächlichen Übernahme von GM USA-Technik war der Versuch, ein Opel Oberklasse-Modell unter dem Namen Opel Diplomat mit 5.4 Liter GM Small Block-V8 und GM Automatik zu etablieren, den es ab 1969 sogar wie damals nur die Mercedes S-Klasse in einer Langversion gab.
https://de.wikipedia.org/wiki/Opel_Diplomat
"Diplomat A (1964–1968)Im Juni 1964 kam der Diplomat A als Luxusmodell der KAD-Baureihe auf den Markt. Neben der klassischen Limousine gab es vom Diplomat (im Gegensatz zu Kapitän und Admiral) ab Februar 1965 auch eine Coupé-Version, die als Imageträger dienen sollte. Die Fahrzeuge wurden beim Karosseriespezialisten Karmann gefertigt. Einzige Motorisierung des Zweitürers war ein V8-Motor mit 5354 cm³ Hubraum und 169 kW (230 PS).[1]
Diplomat B (1969–1977)Der Diplomat der KAD B-Serie kam im März 1969 zu den Händlern, war aber wie seine Schwestermodelle Kapitän und Admiral nur als Limousine erhältlich. Bei einem Radstand von 2845 mm war das Fahrzeug 4907 bis 4920 mm lang, 1835 bis 1852 mm breit und 1450 mm hoch. Die von Mitte 1973 bis Sommer 1977 angebotenen Langversion hatte 15 cm mehr Radstand und dementsprechend mehr Länge. Das Leergewicht war mit 1495 bis 1695 kg (Langversion 1720 kg) angegeben.[1]
Zur Wahl stand ein Sechszylindermotor mit 2784 cm³ Hubraum und 103 bis 107 kW (140–145 PS) mit Vergaser bzw. 118 bis 121 kW (160–165 PS) mit Saugrohreinspritzung sowie ein V8-Motor mit 5354 cm³ Hubraum und 169 kW (230 PS).[1]